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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Hadrito

Name (modern):

Sousse/سوسة

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher -     Cubin     VII     Gurra     
Toponym nachher XXV     Ruspina     XXV     Aviduvicus     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/324716
Großraum:

Africa Proconsularis

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5C2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Adrumetum (52,1), Adrumeto (52,6; 55,10), Adrumetu (55,6; 56,4), Adrumetum colonia (58,5)

Alternativer Name (Lexika):

Hadrumetum (DNP)

RE:

Hadrumetum

Barrington Atlas:

Hadrumetum/Iustinianopolis (33 G1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Hadrito

Levi:

Hadrito (A,I,29)

Ravennat:

Adrimeton (p. 37.46); °Adrimeum (p. 88.43)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ἀδρούμητος κολωνία (4,3,9), Ἀδρούμητον (Ἀδρούμηττον) πόλιν (4,3,37), Ἀδρούμητος (8,14,6)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 905:
Hadrito, Adrimeum (Ra), Adrimetum (Ra, I: CIL VIII 26186 - gefunden in Lambaesis), Hadrumetum colonia (It 9, Hadrumctum (Sal, Hirt, Ml, Pl, I: CIL VIII 3473 - gefunden in Lambaesis), Hadrimetum (I: CIL VIII 3334 - gefunden in Lambaesis), Ἀδρύμη oder Ἀδρύμης (Polyb, St, Steph), Ἀδρύμητος (Steph, App, Pt, Dio), Ἀδραμύτης (Stad), Ἀδράμητος (Proc), Ἀδρὰμεντος (act. conc.), Hadrumetini (Iss: CIL VIII 2757. 2968 - gefunden in Lambaesis), Regio Hadrumetina (I: CIL VIII 7039 - gefunden in Cirta); von den Phöniziern gegründet (Sal, Sol), von Trajan zur Kolonie erhoben (I: CIL VIII 62 - hier gefunden, 2968 - gefunden in Lambaesis, 104772 - gefunden in Rom), Hauptstadt der ganzen Landschaft, blühende See- und Handelsstadt, deren Hafen den Namen Cothon führte; Justinian stellte ihre von den Vandalen niedergerissenen einst sehr festen Mauern wieder her (Hirt); seitdem führte sie den Namen Justiniana (Proc), Justinianopolis (Harduin, act. conc.); Bischöfe werden genannt aus den Jahren: a. 258 (ab Adrumeto ἀπὸ Ἀδρουμέντου), a. 348. 393, a. 411 (Adrumetinus), a. 451 (in conc. Chalcedon. - Ἀδραμυτινῶν πόλεως), a. 455 (Vict. Vit. Pers. Vand.), a. 551; j. Susa, mit Trümmern. 41 Iss im CIL VIII. Museum mit großartigen Mosaikböden. Abzweigung nach Gurra - Ulisippara - Bibae... (Strecke 130).

Miller, Itineraria, Sp. 926:
Hadrito (Strecke 126); j. Susa.Im It 55 Abzweigung nach Sufibus wie folgt [siehe Miller].

Kommentar (RE):
https://elexikon.ch/RE/VII,2_2177.png
Hadrumetum, phönizische Stadt (tyrischer Gründung, Solin. XXVII 9) an der afrikanischen Küste (Sall. Iug. 19). Die Notiz des Stephanus Byzant. von einem Gründer Ἀδρύμης ist wertlos. Der phönizische Name ist unbekannt; bei den Römern heißt die Stadt Hadrumetum, und zwar mit Aspiration nach dem Zeugnis der Münzen aus dem Beginn der Kaiserzeit, der überwiegenden Mehrzahl der Inschriften und mancher älteren Handschriften, z. B. des Puteanus des Livius (XXX 29, 1); bei den Griechen Ἀδρύμης (Scylax peripl. 110, Polyb. s. u. Strab. XVII 834), Ἀδρύμητος, Ἀδρύμητον, Ἀδρούμητος oder Ἀδρούμητον (Schreiberversehen sind: Ἀδράμυτος, Ἀδράμητος, Ἀδράμεντος; [2179] s. Boissevain zu Cass. Dio XLII 58, 2). Zur Zeit der karthagischen Großmacht von dieser abhängig, wurde H. von Agathokles im J. 310 zur Übergabe gezwungen (Diodor. XX 17), bildete im J. 202 den Stützpunkt der Operationen Hannibals, der dort landete und dorthin von Zama aus floh (Polyb. XV 5, 3. 15, 3. Nepos Hann. 6. Liv. XXX 29, 1. 35, 4. Appian. Lib. 33. 47). Im dritten Punischen Krieg stellte H. sich auf die Seite der Römer (Appian. Pun. 94) und erhielt nach Zerstörung Karthagos als populus liber seinen Besitzstand garantiert (lex agraria vom J. 643, 3. 79; vgl. Mommsen Ges. Schr. I 125). Anfangs 708 war die Stadt von dem pompeianischen Führer C. Considius Longus besetzt und leistete dem Dictator Caesar, der dort gelandet war und dort sein Teneo te, Africa gerufen haben soll, Widerstand, wofür sie nach der Entscheidung bei Thapsus mit einer hohen Kontribution belegt wurde (Bell. Afr. 3ff. 62ff. 97). 20 Vielleicht hat Caesar auch italische Kolonisten angesiedelt; es scheint wenigstens, daß die Buchstaben C. I. H. auf einigen dort gefundenen Ziegeln c(olonia) I(ulia) H(adrumeto) zu lesen sind (Villefosse Bull. de la société archéol. de Sousse III 200; vgl. CIL VIII p. 2319). Indes hatte diese Kolonie keinen Bestand, und H. erscheint auch in der früheren Kaiserzeit als oppidum liberum (Plin. n. h. V 4, 25). Unter Augustus prägte die Stadt Kupfermünzen (Müller Num. de l’Afrique II 51ff.), zum Teil mit dem Bildnis der Proconsuln der Provinz Africa (Müller a. a. O. 52 III. 27-29, vgl. Mommsen Ges. Schr. IV 183ff.). Gründer der römischen Kolonie war Traian, von dem sie den Namen colonia Concordia Ulpia Traiana Augusta Frugifera Hadrumetina erhielt (CIL VI 1687 = Dessau 6111); col. Conc..... ist auch CIL VIII 11138[WS 1] erhalten; Ulp. Hadr. CIL VI 220 = Dessau 2163; H. colonia Itin. Ant. 58, ähnlich Ptolem. IV 3, 9, u. a.). In diese Zeit mag der langwierige Prozeß gehören, den H. mit dem benachbarten Thysdrus über die Zugehörigkeit eines Minervatempels führte (Frontin. Grom. 57, 3. 87, 29 Lachm.). Nachdem H. schon in der früheren Kaiserzeit, als Sitz des procurator regionis Hadrumetinae (s. o. Bd. III S. 1115) Hauptstadt eines Domänen- und Steuerbezirks gewesen war, wurde es unter Diocletian Hauptstadt der neuen Provincia Valeria Byzacena (Procop. de aedif. VI 6). Kaiserliche Erlasse in H. publiziert Cod. Theod. I 9, 2. VI 28, 2; vgl. Mommsen Ges. Schr. II 390. Unter Iustinian, der die von den Vandalen niedergerissenen Mauern der Stadt wiederherstellen ließ, erhielt sie den Beinamen Iustinianopolis (Procop. a. a. O.; Bischofs-Unterschrift vom J. 553, Mansi IX 106); Bischöfe der Stadt werden vom J. 255 ab (Sent. episcop. nr. 3, in Hartels Cyprian 437) öfters erwähnt. Gebürtig aus H. soll der Kaiser Clodius Albinus nach seiner im allgemeien wenig glaubwürdigen Vita, Hist. aug. Clod. Alb. 1. 4. 12 gewesen sein; die Nachricht, von mir Herm. XXIV 354 angezweifelt, ist von Hirschfeld (Histor. Zeitschr. LXXIX 1897, 454) geschützt worden durch den Hinweis auf Münzen mit der Aufschrift Saeculo frugifero, die Clodius Albinus als Caesar hat schlagen lassen, auf denen [2180] eine Gottheit, wahrscheinlich Saturnus frugifer, sich genau ebenso abgebildet findet wie auf einer Bronzemünze von H. (Cohen III ed. 2, 421 nr. 68ff.; vgl. Müller Num. de l’Afr. suppl. 42). Ihre Bedeutung verdankte die Stadt dem Handel und der Fruchtbarkeit ihres Gebietes und des Hinterlandes. Von dem Handel zur Kaiserzeit geben Zeugnis die in Ostia und Rom gefundenen, Fan(nius?) Fort(unatus) col(onia) Hadr(umeto) und ähnlich gestempelten Amphoren (CIL XV 3375ff.). Wie Karthago, scheint die Stadt einen inneren (oder gar mehrere innere) und einen äußeren Hafen besessen zu haben; den cothon erwähnt und unterscheidet davon einen äußeren Hafen das Bell. Afr. 62. 63, über die Reste dieser Anlagen (von Natur war der Ort ἀλίμενος, Stadiasm. maris magn. 116) s. Tissot Géogr. de l’Afrique II 144ff. Schiffswerften erwähnt Strab. XVII 834. Auf die Fruchtbarkeit des Gebietes, zugleich auch auf den Kult des Saturnus Frugifer bezieht sich der Name Frugifera der traianischen Kolonie. Über die Identität von H. mit der tunesischen Handels- und Hafenstadt Susa (jetzt französisch Sousse) kann nach den Angaben der alten Geographen (Mela I 7, 34. Plin. V 5, 35. Ptolem. IV p. 622 Müller) und Itinerarien (Tab. Peut. Itin. Ant. 52. 55. 56. 58. 493; Stadiasm. maris magn. 116), besonders aber nach der Entdeckung des Inschriftfragments CIL VIII S. 11 138 kein Zweifel sein. Über die wenigen sichtbaren Reste des Altertums s. Tissot Géographie de l’Afrique II 150ff. (nach Daux). In der neuesten Zeit haben Ausgrabungen Reste römischer Privathäuser oder Villen - in einer solchen fand sich ein Mosaik mit dem Bilde Vergils (Arch. Jahrb. 1898, 114) - sowie römische Nekropolen und frühchristliche Katakomben freigelegt; vgl. u. a. Gauckler Bull. archéologique du comité des travaux historiques 1904, 431ff. Gauckler, Gouvet und Hannezo Musées de Sousse (in Musées de l’Algérie et de la Tunisie), Paris 1902, 4°. Die römischen Inschriften s. CIL VIII p. 14, Suppl. p. 1160, auct. p. 2320ff. [Dessau.]

Datierung (Barrington):
Hadrumetum/ – Hellenistic/Roman/Late Antique (AAT I, 57.16; Foucher 1964; Pringle 1981, 199-200; EncBerb 22)
Iustinianopolis – Late Antique

erwähnt bei Pomp. Mela (I 34):
Sodann bilden drei Kaps, Candidum (lat. das Weiße) [Kap Blanc], das des Apollon [Ras el Mekki] sowie das des Hermes [Kap Bon], die weithin ins hohe Meer hinausragen, zwei gewaltige Golfe. Den Hipponensischen nennt man so, weil die Stadt Hippo Diarrhytus [Bizerte] an seiner Küste liegt. An dem anderen gibt es Castra Dellia, Castra Cornelia und den Fluss Bagrada [Medjerda]; dann Utica und Karthao, beide berühmt, beide von Phöniziern gegründet, jenes bekannt durch Catos Untergang (seinen Freitod 46 v. Chr.), dieses durch seinen eigenen (die Zerstörung 146 v. Chr.), heute eine Kolonie des Römischen Volkes, einst deren hartnäckige Rivalin um die Herrschaft, und obgleich bereits wieder in Blüte, auch jetzt noch berühmter durch die Zerstörung seiner früheren als durch die Bedeutung seiner gegenwärtigen Macht. Hadrumetum [Sousse], Leptis [Lemta], Clupea [Kelibia], Habromakte, Phyre und Neapolis [Nabeul] liegen von hier aus an der Syrte als die bekanntesten unter unbedeutenden.

Pliniuskommentar:
Hadrumetum
h. Sousse, eine phoinikische Gründung; vgl. Solinus 27,9.

DNP:
Hadrumetum

(Ἀδρύμης). Phöniz. Handelsplatz an der tunes. Ostküste, h. Sousse. Belegstellen: Ps.-Skyl. 110 (GGM I 88); Sall. Iug. 19,1; Solin. 27,9. Aus pun. bzw. neupun. Zeit stammen der Tofet (mit bedeutsamen Stelen), eine Nekropole (mit verschiedenen Grabbeigaben) und über 60 Inschr. 310 v.Chr. trat H. auf die Seite des Agathokles [2] (Diod. 20,17,3-5). 203 v.Chr. wählte Hannibal H. zu seiner Basis; nach der Niederlage von Naraggara kehrte er dorthin zurück (Pol. 15,5,3; 15,3; Nep. Hann. 6,3f.; Liv. 30,29,1; 35,4; App. Lib. 33, 139; 47,206). Zu Beginn des 3. Pun. Krieges schloß H. ein Bündnis mit den Römern und erhielt daher nach Kriegsende den Status eines populus liber (App. Lib. 94,446). In caesarischer Zeit verlor die Stadt ihre Freiheit, gewann sie aber bereits 36 v.Chr. wieder (Plin. nat. 5,25). Traianus erhob sie zur colonia (CIL VI 1, 1687). Noch im 2. Jh. wurde H. der Sitz des procurator regionis Hadrumetinae. Strittig ist, ob H. auch der Sitz eines legatus proconsulis Africae war. Die Blütezeit der Stadt fiel in severische Zeit. Unter Diocletianus stieg H. zur Hauptstadt der neuen provincia Valeria Byzacena auf. Die erh. arch. Monumente sind bed. Inschr.: CIL VIII 1, 59-67; 2, 10503-10510; Suppl. 1, 11137-11150; Suppl. 4, 22909-23020; AE 1977, 258 Nr. 863; 1989, 285 Nr. 879; 287 Nr. 885; 290 Nr. 893; 1991, 461 Nr. 1639.

Huß, Werner

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 905. 926;

Bibliography

L. Foucher, H., 1964.

S. Lancel, E. Lipiński, s.v. Hadrumète, DCPP, 203f.

C.G. Picard, Catalogue du Musée Alaoui. Nouvelle série. Bd. I 1, o.J., 298-300.

K. Vössing, Unt. zur röm. Schule, Bildung, Schulbildung im Nordafrika der Kaiserzeit, 1991, 92-102.

RE: -

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Letzte Bearbeitung:

26.02.2025 18:05


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