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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Pisis

Name (modern):

Pisa

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Luca     XI     Fossis Papirianis     
Toponym nachher VIII     Valuata (Valvata)     -     Turrita     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/403253
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

3B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Pisis (289,1; 501,5; 501,6), Pise (293,2)

Alternativer Name (Lexika):

Pisae (DNP)

RE:

Pisae

Barrington Atlas:

Pisae (41 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

Pisae (TIR K 32, 127, 628)

Miller:

Pisis

Levi:

Pisis (A,I,24)

Ravennat:

°Pisat (p. 70.18), Pisis (p. 86.06)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Πῖσαι (1,15,5); Πῖσαι κολωνία (3,1,48)

Plinius:

Pisae (3,50)

Strabo:

Πῖσα (5,2,5)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[PK: Distanzangaben nach Fossis Papirianis und Luca sind zwar vorhanden, die Verbindungsstriche fehlen jedoch].

Plin 3,50:
propiorque Pisae inter amnes Auserem et Arnum, ortae a Pelopidis sive a Teutanis, Graeca gente

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Tuirtta:
The linework for this stretch is not marked.
Between the two "symbol places" Pisis and Velinis the mapmaker again feels very pressed for space; very soon after the start there is also the Aventia river to cross. As a result, the mapmaker becomes so cautious that he eliminates the initial route stretch and distance figure from Pisis altogether, and immediately begins the next stretch and name (Tvirtta) at the righthand side of the Pisis symbol. Compare the stretch from Aqva viva (4B4).

Miller, Itineraria, Sp. 240f.:
Pisis, Pisae (Ra, It), Pisa (Ra, Gu, Iss), Pisae (It, Polyb), Pissae (Pt); Einwohner Pisani: 2 Iss, Pisatai (St); eine der ältesten und bedeutendsten der 12 Bundesstädte Etruriens, seit 182 v. Chr. col. (Liv, Pl, Iss: CIL XI 1420. 1421), Julia (I: ib. 1420), mit den Rechten eines municipium, am Zusammenfluß des Auser und Arno (St, Pl, Rutil), jetzt nur noch am Arnus, da der Auser seine eigene Mündung in die See hat, mit gutem Hafen (portus Pisanus, 9 mp entfernt - It ma), welcher jetzt völlig versumpft ist; j. Pisa. Altstadt beim Camposanto, wo die mittelalterlichen Monumentalbauten Pisas auf engem Raume beisammenstehen. Am Dome viele römische Inschriftsteine eingemauert. Iss:CIL XI 1413-1473 (-1513). Eine Stunde davon waren die heißen Mineralquellen: Aquae Pisanae (Pl, I: CIL XI 1418), j. Bagni a S. Giugliano. Bei Pisa wurde ein Meilenstein gefunden mit der Entfernung 4 (a Pisis): CIL XI 6665. Das It hat bis Vadis: Pisis - Ad Herculem 12, Erculis (Ra), Herculis (Gu); j. Livorno. CIL XI 1513 bis 1521; inde Vadis 18. Die Zahlen stimmen genau, wenn wir die Küstenstrecke wählen.
Da Ta hat für die Strecke Pisis bis Vadis 47 mp, während die Entfernung auf der im Binnenland laufenden Straße nur 40 km beträgt, und noch vor Piscinas eine Zahl fehlt. Letzteren Mangel heben wir durch Teilung der Zahl XVI in .X.VI. Wir müssen aber unter allen Umständen „XIII Velinis“ ausschalten. Für fines erhalten wir eine gewisse Wahrscheinlichkeit durch die Lage am Fluß Fines, noch j. Fino. XIII Velinis muß also höher gestanden haben und gehört zu der Abzweigung von Vadis Volat. nach Aquis Volat., wo Zwischenstationen und Entfernungen fehlen. Ra hat statt Velinis - einer Stadt mit 2 Türmen“ - Bullia, und dann die Station Celsilon Badis Volatianis. Abzweigung nach Lucca (Strecke 49) und nach Florentia Tuscorum (Strecke 46). 16. - Die Zahl steht über Turrita so, daß deren Beziehung zweifelhaft ist, zumal die Zahl nach Piscinas fehlt; nach Piscinas kann sie nach der Sachlage nicht bezogen werden, nach Turrita ist die Zahl zu groß. Die Schwierigkeit wäre behoben, wenn wir X zu Turritas, VI zu Piscinas verteilen.

Datierung (Barrington):
Pisae – Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (FormIt Pisae; BTCGI XIII, 591-660)

DNP:
Pisae
Stadt in Nord-Etruria inmitten einer Lagunenlandschaft am Zusammenfluß des Auser (h. Sèrchio) mit dem nördlichsten Mündungsarm des Arnus (h. Arno), ca. 3,8 km von der tyrrhenischen Küste entfernt, h. Pisa. Ungeachtet der Trad., die P. als griech., etr. oder ligurische Gründung bezeichnen (Iust. 20,1,11; Verg. Aen. 10,179; Strab. 5,2,5; Dion. Hal. ant. 1,20; Plin. nat. 3,50), reichen die Urspr. der Besiedlung dieses Lagunengebiets bis in das späte Äneolithikum und die frühe Brz. zurück. Spätestens im 9. Jh.v.Chr. entstand das Zentrum, um das sich die Besiedlung des äußersten NW von Etruria konzentrierte. Aufgrund ihrer Lage am Mare Tyrrhenum in einen maritimen Kontext eingebunden (was die kleineren Landungsplätze entlang der Küste sowie die zu P. gehörige Anlegestelle am Auser belegen), kontrollierte die Stadt bereits zu E. des 7. Jh. v.Chr. ein großes Gebiet, das vom oberen Tal der Versilia im Norden bis zur Mündung des Fine im Süden reichte und im Landesinnern das gesamte Tal des Auser, den unteren Valdarno und das Gebiet der mittleren Valdera umschloß. Seit Anf. des 6. Jh.v.Chr. standen Handwerk und Landwirtschaft (bes. der Weinbau, Export an die Küste von Südfrankreich bis nach Südetrurien) in Blüte. Die überregionale Bed. der Stadt dokumentieren die auf Nestor [1] basierende Gründungslegende (Strab. 5,2,5), die Aufnahme in den etr. Städtebund zu E. des 5. Jh.v.Chr., die Prägung von Silbermz. und die Bauten des städtischen Hafens, desgleichen verschiedene neue Heiligtümer (bei Piazza Dante, Piazza del Duomo).

Seit der Mitte des 3. Jh.v.Chr. mit Rom verbündet, war P. eine wichtige Basis für Flotte und Heer im Kampf gegen die Ligures (Liv. 33,43ff.) und Karthago. Nachdem ein Teil ihres Territoriums an die röm. Kolonien Luca (Liv. 40,43,1; 180 v.Chr.) und Luna [3] (Liv. 41,13,4; 177 v.Chr.) abgetreten worden war, wurde P. zunächst municipium (Fest. 155,18), zw. 41 und 33 v.Chr. colonia (Opsequens Iulia Pisana, vgl. ILS 139,36f.) der tribus Galeria (vgl. ILS 7258,7). Über das Aussehen der röm. Stadt ist wenig bekannt; nennenswert sind lediglich die Ruinen der Thermen von Porta a Lucca, die von den Zerstörungen zu E. des 5. Jh.n.Chr. verschont blieben.
Bruni, Stefano

Kommentar (Ravennat):
U 25 probavi lectionem Pisae, sed cum diphtongos ae apud Rav. rarus est, praefero nunc corrigere Pisas (t pro s etiam 57,5 remitta A), cf. Ph 89, 92 adn. 16

RE:
Pisae
https://elexikon.ch/RE/XX,2_1757.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 240f.;

Banti, Luisa, Pisae, in: RE XX.2 (1950), Sp. 1756-1772;

Bruni, Stefano, Pisae, in: DNP 9 (2000), Sp. 1039-1040;

Nissen II 288;

Weiss, Ingeborg, Italienstädte, S. 10. 12. 93;

S. Bruni, Pisa etrusca. Anatomia di una città scomparsa, 1998

Ders., Le navi antiche di Pisa, 2000

Ders., Ricerche di archeologia medioevale a Pisa. I: Piazza dei Cavalieri, la campagna di scavo 1983, 2000

A.Neppi Modona, P., 1953

Nissen 2, 288-291.

Pisae (TIR K 32, 127, 628)

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Letzte Bearbeitung:

19.08.2024 15:25


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=96 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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