Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Euristo

Drenovo ?

Balkanraum südlich

Ortsname ohne Symbol

6B5

schwarz

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(Andaristos s. Audaristos)

Audaristos, § Euristus (50 A2)

Euriston (TIR K 34, 53f)

Euristo

Euriston (p. 51,39)

Ἀνδάριστος (Αὐδάριστος) (3,13,34)

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Der Ort ist in abweichenden Schreibweisen in der Lit. seit Plin. d. Ä. belegt, auf Inschriften vielleicht schon im 2. Jh. n. Chr. Die ähnlichste Namensform findet sich jedoch bei Rav, offenbar aus der gemeinsamen spätantiken Vorlage von TP und Rav.

Lag in Wirklichkeit südwestlich der vorangehenden Station 6A5/6B5 Stopis/Strobi.

Bei „Euristos“ handelt es sich entweder um eine Verschreibung aus Αὐδάριστος (s. u.) oder um eine Gräzisierung (s. Papazoglou 1988, 327).

Alternative Namensformen:
- Euriston Rav 4,9 p. 51,39
- Ἀνδάριστος (Αὐδάριστος) Ptol. 3,13,34
Zur Forschungsdiskussion um die Identität der Orte s. Papazoglou 1988, 327.

Ethnika:
- Εὐδαρισταῖος: Diese Form auf dem Epithaph eines Εὐδαρισταῖος Παίων (2. Jh. v. Chr.?) B. Petrakos, Ἐππιγραφαὶ Ἐρετρίας, ArchDelt 23 (1968), 111 Nr. 77 liefert ein Argument für die Theorie Heuzeys von der Identität von Euriston und Andaristos, wenn man das Ethnikon Ευδάριστος als eine gräzisierte Form des paionischen Toponyms Αὐδάριστος deuten darf.
- Audaristenses Plin. nat. 4,35 montes Rhodope, Scopius, Orbelus. dein praeiacente gremio terrarum … Aestrienses, Allantenses, Audaristenses, Morylli, Garresci.

Lokalisierung:
In Paionia, wohl beim heutigen Drenovo (BAtlas 50 A2) bzw. Gradište (Devol Grad; TIR 53 mit Vulić 1938, 3 u. 10). Das urbane Zentrum lag im Norden der Dörfer Rajec und Drenovo im etwa gleichen Abstand, wo die Straße von Stobi das Tal des Erigon verläßt und in die Berge von Pelagonia führt (s. Mikulčić 1975).
Am Fuß der klass. und hellenist. Akropolis mit ihren drei Siedlungsterrassen (die letzte aufgeschüttet und durch mächtige hellenist. Steinmauern geschützt, s. Mikulčić 2002, 314) erstreckte sich die römische Stadt über 10 ha innerhalb der Mauern. Nach einer Katastrophe Mitte des 3. Jh. n. Chr. (Goteneinfall?) wurde die Siedlung weiter nach Süden verlegt (s. Papazoglou 1988, 327).
Reichhaltige Funde, z. B. von hellenist. und röm. Keramik auf dem Platau, Votivtafeln, eiener Ehreninschrift für Theodosius I. u. v. a., lassen vermuten, daß die Stadt die gesamte Antike hindurch bestand hatte (s. TIR 53).

Forschungsgeschichte bei Papazoglou 1988, 327. Übersicht über die Funde und Grabungsstellen mit weitere Literatur s. auch TIR und Mikulčić 2002.

Meilenangabe nach Ceramie: XXIIII (24).








Kommentar (Talbert).
While the letters "vri" are not in doubt, all three are obscured by a crease or scuff.

Miller, Itineraria, Sp. 580:
12.
Euristo, Enriston (Ra); j. Farisch oder Muamor am Rajec.
24.

Datierung (Barrington):
Audaristos / § Euristus - Archaic, Classical, Hellenistic, Roman, Late Antique (Papazoglou 1988, 327 / ItMiller 580).

Heuzey, L./Daumet, H.: Mission archéologique de Macédoine, Paris 1876.

Lilčić, Viktor: Patot Audarist - Neapol: The Road Audaristus – Neapolis, Makedonsko Nasledstvo 29 (2006), 48-68.

Mikulčić, Ivan: Zur Topographie von Euristus (Audaristus), Macedoniae Acta Archaeologica 1 (1975), 173-197.

Mikulčić, Ivan: Spätantike und frühbyzantinische Befestigungen in Nordmakedonien: Städte - Vici - Refugien – Kastelle (= Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 54), München 2002, 313-315.

Miller, Itineraria, Sp. 580.

Papazoglou, F.: Les villes de Macédoine à l´époque romaine, BCH Suppl. 16, Paris 1988, 1988, 327.

Vulić, N.: Archäologische Karte von Jugoslawien, Blatt Kavadarci, Beograd 1938.

RE: -

06.10.2023 14:43