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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ceramie

Name (modern):

Varoš

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXIIII     Euristo     
Toponym nachher XI     Heraclea     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

7B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Keramea

Barrington Atlas:

Ceramia(e)? (49 D2)

TIR / TIB /sonstiges:

Keramiai

Miller:

Ceramie

Levi:

 

Ravennat:

Ceramie

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Ort nur über die gemeinsame spätantike Vorlage von TP und Rav fassbar.

Kommentar zum Toponym:

Lag in Wirklichkeit westsüdwestlich der vorangehenden Station 6B5 Euristo.

Gleiche Namensform (mittelalterliche Schreibweise von Ceramiae?):
Rav 4,9 p. 51,40 Euriston – Ceramie – Istubera - Ieraclea

2-3 km nördlich von Prilep bei dem Dorf Varoš (Lokalisierung erstmals vorgeschlagen von Saria 1925, 34). Dort am Fuß des Berges, auf dessen Gipfel die Festung Marko liegt, finden sich Spuren einer größeren städtischen Siedlung aus diversen Epochen der Antike (z. B. Reste eines antiken Tempels und einer frühchristlichen Basilika, Statuen, Altären; in der Umgebung Nekropolen u. a. einer römische aus dem 3./4. Jh.), die zu den Enfernungsangaben der TP passen könnten (s. Papazoglou 1988, 291f, zu den dortigen Funden s. TIR 70; s. auch Ricl 1994, 151f). Die Lage des Ortszsentrums dürfte den Funden nach bei Kabanja im NO von Markova Varoš zu suchen sein (s. Ricl 1994, 151).

Meilenangabe nach Heraclea: XI (11).
Heraclea liegt in Wirklichkeit ssw. von Ceramie.
ItMiller 578; 580 vermutet den Ausfall der von Rav 4,8 p. 51,40 erwähnten Station Istubera und der Entfernungsangabe von 10 Meilen; die Distanz von XI Meilen gelte nur für die Strecke Ceramie -. Saria 1925, 37f nimmt den Ausfall zweier Stationen an, und zwar vermutet er die Stadt Deuriopos (Δουρίοπος bei Steph. Byz.) bei Čepigovo und weiter südlich Στυβερραία/Stuberra/Istubera (Inschrift bei Čepigovo). Heute geht man davon aus, daß es sich nicht um zwei verschiedene Städte gehandelt hat, sondern bei Istubara um eine Polis (heute: Čepigovo) und bei Deuriopos/Derriopos um einen Verbund von Ortschaften in der Region (s. Papazoglou 1988, 297; antike Quellen und ältere Forschungsliteratur ibd. 292-302). Mikulčić 2002, 38 führt das Fehlen der Station auf der TP darauf zurück, daß sie 267/9 n. Chr. von den Goten und Herulern so weit zerstört wurde, daß man sie wenig später verließ.
Zur großen Bedeutung der Straße s. Mikulčić 2002, 38.




Inschriften:
IG X2.2 217; 220f; 223; 227
SEG 44, 00532 = IG-10-02-02, 00223 = AE 1994, 01576

Literatur:

Oberhummer, Eugen: Keramea, RE 11,1 (1921), 254.

Mikulčić, Ivan: Spätantike und frühbyzantinische Befestigungen in Nordmakedonien, München 2002, 38.

Miller, Itineraria, Sp. 580.

Papazoglou, F.: Les villes de Macédoine à l´époque romaine, BCH Suppl. 16, Paris 1988, 1988, 291f.

PECS = Stillwell, R. et al. (Hgg.): The Princeton encyclopedia of classical sites, Princeton 1976, 739 s. v. Prilep.

Ricl, Marijiana: New Greek Inscriptions from Pelagonia and Derriopos, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 101 (1994), 151–163.

Saria, Balduin: Ceramiae — Deuriopos, Mitteilungen des Vereines klassischer
Philologen Wien 2 (1925), 34-38.

Vulić, N.: Archäologische Karte von Jugoslawien, Blatt Prilep-Bitolj, Beograd 1937.

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Letzte Bearbeitung:

10.12.2022 10:24


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=914 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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