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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Melena

Name (modern):

 

Bild:
Toponym vorher Argos     
Toponym nachher Megalopili     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington) ---
Großraum:

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Toponym Typus:

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Planquadrat:

 

Farbe des Toponyms:

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Vignette Typus :

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Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

 

Barrington Atlas:

 

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

 

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Es handelt sich um eine fehlerhafte Doublette zu 6B5 Melana (1) . S. auch den Kommentar dort.
In Wirklichkeit lag Melena auf der Strecke Olympia – Megalopolis, wie in 6B5 relativ korrekt vermerkt.

Hier in 7B1 wurde es fälschlich ein zweites Mal eingetragen zwischen Argos und Megalopolis, an einer Stelle, wo laut Pritchett 1980, 251 eigentlich Tegea zu erwarten wäre, das auf der TP auf der falschen Seite (nämlich nordwestl. statt ostnordöstl.) von 7B/C1 Megalopili/Megalopolis liegt (s. die Art. dort). Melana erscheint hier also samt Meilenangabe auf einer falschen Seite von Megalopolis, nämlich im Norden statt im NW.

Rav 5,22 p. 100,4 weist den gleichen Fehler auf, denn auch er nennt Melana zwischen Argos und Megalopolis (in ipsa chersonisso civitates, id est Micenis – Argos – Melena – Megalopolis – Tegeas). Folglich war der Fehler bereits in der gemeinsamen Vorlagenkarte vorhanden. Ein solcher Irrtum in der Himmelsrichtung mit fehlerhafter Duplizierung könnte dem Kartographen der gemeinsamen Vorlage bei der Übertragung von (diversen?) Itinerarlisten, die ja üblicherweise keine Himmelsrichtungen angeben, in die Karte unterlaufen sein.

Talbert deutet dagegen die Wiederholung oberhalb des Streckenendes und nahe dem linken Rand des Pergamentbogens als den Versuch eines Kopisten, die Routenführung über die Grenzen der Pergamentblätter hinweg abzustimmen. Dafür führt er Iria in 3B1 zum Vergleich an (s. https://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace1913.html und https://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace1070.html).
Doch bei Iria liegt der Fall anders: Wie aus der typischen Formulierung „Adertona Iria“ < A Dertona Iria („von Dertona nach Iria“) hervorgeht, liegt dort vielmehr eine aus Gründen der Übersichtlichkeit eingefügte visuelle Brücke vor, die auf einer lange leeren Strecke dem Benutzer das Auffinden des weit entfernten nächsten Ortes erleichtern und vielleicht auch dem horror vacui entgegenwirken sollte (solche Einträge kommen auf der TP auf sehr langen Strecken des Öfteren vor, z. B. 6B3 Abactia nicopori Larissa). Weiterhin lässt sich einwenden, dass die Pergamentbögen bereits vor dem Beginn des Zeichnens zusammengeklebt worden waren (s. Weber 1967, 20), so dass eine solche Hilfestellung im Falle von Melena unnötig gewesen wäre.

Meilenangabe nach Mega[.]opili: XXII.

Literatur:

Miller, Itinerar, Sp. 583.

Weber, Ekkehard (Hg.): Tabula Peutingeriana: Codex Vindobonensis 324, vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat mit Kommentarband, Graz 1976.

Weitere Literatur unter 6B5 Melana (1) .

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

07.04.2024 09:53


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=3704 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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