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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ostia Eterni

Name (modern):

Pescara

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher V     Salinas     
Toponym nachher XVI     Ortona     XII     Tea Nomarruci     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/413237
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Ostia Aeterni (313,6)

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Ostia Aterni

Barrington Atlas:

Ostia Aterni (42 G4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Ostia Eterni

Levi:

Ostia Eterni (A,I,26)

Ravennat:

Aderno (p. 68.42; 84.14)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

Ἀτέρνον (5,4,2)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[PK: Verbindungsstrich nach Tea Nomarruci ist schlecht eingezeichnet, Distanzangabe jedoch vorhanden].

Aternus amnis (Plin nat. 3,106)
ab ostio Aterni amnis (Plin nat 3,44)

Als Aternum sind im Itinerar weitere Stellen genannt, nämlich
Aterno vicus (101,5), ostia Aeterni/Aterni (313,6), ab Aterno traiectus Salonas (497,3)

Pleiades
https://pleiades.stoa.org/places/413039

Strabo 5,4,2:
unmittelbar am Meer Aternum, das an das Picentinische grenzt und denselben Namen trägt wie der Fluss der die Grenze zwischen dem Vestinischen und dem Marrucinischen bildet (er fließt nämlich aus dem Amiterninischen durch das Land der Vestiner, nachdem er rechts die Marruviner oberhalb der Paeligner hat liegen lassen, und kann über eine Schiffbrücke überquert werden; die nach ihm benannte Stadt gehört zwar den Vestinern, doch benutzen auch die Paeligner und die Marruciner sie als gemeinschaftlichen Hafenplatz; die Schiffbrücke ist vierundzwanzig Stadien von Corfinium entfernt).

Kommentar (Talbert):
stretch to Tea Nomarrvcī -> What would have been a very short stretch of vertical road linework no doubt bisected first the distance figure XII and then the name for the next stretch, which is placed horizontally.

PK: Im Itinerar ebenfalls noch Aterno vicus (It. 101,5) vorhanden.

Miller, Itineraria, Sp. 216:
Ostia Eterni, Aderno (Ra bis), Aterno - civitas (vicus) und Ostia Aterni (It), Aternensis ager (l. col. zu Picenum), Adernum (Gu), Aternum (St, Liv); mit Hafen, welcher den Vestini und Marrucini gemeinschaftlich. Nach Satona 1500 stad. (It ma); j. Pescara. Iss: CIL IX 3336-3341. 16, bis Angelum (j. Spottore; Iss: CIL IX 3342-3346) 10, inde Ortona 11 (It - zusammen 21).

Datierung (Barrington):
Ostia Aterni – Roman/Late Antique (RE)

RE:
Ostia Aterni ist der Hafen an der Mündung des Aterno-Pescara im Gebiet der Vestiner; diesen Hafen hatten die Vestiner auch den Paeligni und Marrucini, anscheinend vertragsmäßig, zur Verfügung zu stellen (vgl. unten Strab. a.O.). Genannt ist dieser Platz bei Mela II 65. Vib. Seq. P. 147 Riese: Aternus Hadriae decurrens per Marsos: m.p. XV; Ostia Aeternai: m.p. XVI; Angelum: m.p. XII; ebenso Tab. Peut.; an einer anderen Stelle nennt das Itin. Ant. 101,5 den Ort vicus Aternum, während Strab. V 241 den Ort, gleichnamig dem Flusse, Aternum nennt, der das Land der Vestiner und Marruciner scheidet, an der Grenze des Gebietes der Picener. Ferner sagt Strab. a.P., dass der Ort zwar den Vestinern gehört, dass aber die Marruciner und die neben ihnen ansässigen Paeligner ihn ebenfalls als gemeinschaftlichen Hafen benutzen; die Brücke, die über den Fluss führt, ist nach Strabon 24 Stadien von Korfinium entfernt; danach folge Ortona als Hafen der Frentaner. Bei dem Hafen trifft die Via Claudia nova südlich der Flussmündung die Küstenstraße (vgl. über die Straßenanlage und den Straßenverlauf Nissen It. Ldk. II 439), so dass der Ort auch als Straßenkreuzpunkt eine Rolle gespielt hat. Die Ortschaft lag an beiden durch eine Brücke verbundenen Ufern, die Nekropole war auf dem linken Ufer. Als Karl V. am rechten Ufer die kleine Festung Pescara erbaute, verschwanden die letzten Reste der alten Stadtanlage. Diese Anlage entlehnte ihren Namen ebenfalls dem Fluss, denn der Aternus hieß in der Langobardenzeit Piscaria (Paul. Diac. H. Langob. II 19.20). Karls Festung war gegen die Türken errichtet, denn von O.A. ging schon in der Römerzeit der Handel über die Adria nach Dalmatien, insbesondere nach Salona, das 1500 stad. Von diesem Hafen enfernt war (Itin. Marit. 497. CIL IX 3337). Nach A. v. Hofmann (Das Land Italien und seine Geschichte 328) ist heute seewärts ein neuer Eisenbahnknoten entstanden, Castellamare Adriatico, der sich auf Verhältnissen aufbaue, die den antiken durchaus entsprächen. Im Bürgerkrieg spielte die Brücke, die Strab. V 242 nennt, eine Rolle, denn hier hatte Caesar (bell. Civ. I 16. Lucan. II 481ff.) ein Gefecht zu bestehen. Nach Plin. n.h. III 107 sind die Angulani an die Stelle der Vestiner getreten, d.h. der Hafenort mag zu Angelus geschlagen sein (vgl. Ptolem. III 1,52. Itin Ant. 313 CIL IX p. 316f. Nissen II 440). Nissen weist darauf hin, dass hier das Reisehandbuch Angelum mit falschen Zahlenangaben zwischen O.A. und Ortona ansetzt. Von O.A. nach Angelus seien es 5, nach Ortona 16 mp.; die Anordnung sei wohl so zu erklären, dass ein Abstecher von der Hauptstraße eingeschoben sei. Angelus selbst ist nicht mit Cluver beim heutigen Civita S. Angelo anzusetzen, sondern 5 mp. von O.A. = Pescara entfernt in der Gegend von Spoltore, wo allerhand Inschriften auf das Vorhandensein eines antiken Ortes deuten (so Mommsen CIL IX p. 316). Erwähnt wird der Hafenort noch Feldm. 226. 253. Comes a. 538 = Chron. Min. II p. 105. [Hans Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 216;

Philipp, Hans, Ostia Aterni, in: RE XVIII.2 (1942), Sp. 1664-1665.

Nissen II.1, 439;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XVIII. 31. 119;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

27.08.2024 09:15


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=292 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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