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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Anami

Name (modern):

bei Anlad Yehia

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXVIII     Cenoboscio     
Toponym nachher XVII     Panopoli     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/756515
Großraum:

Ägypten/Nil/Äthiopien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

8C3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Anteu (166,5)

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Ananu, Antaiupolis

Barrington Atlas:

Antaiopolis/Tkoou (77 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Ananu

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

μητρόπολις Ἀνταίου (Ἀντίου) (4,5,71)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Der Ort findet erstmals bei Diodor Erwähnung (Diod. 1, 21, 4; Ἀνταίου κώμη), scheint aber verstärkt unter Trajan und Hadrianin den Fokus Roms gerückt sein, wie die administrativen Umstrukturierungen durch die beiden Kaiser und deren Gaumünzen erkennen lassen. Die Aktualisierung der Karte an dieser Stelle dürfte demzufolge am ehesten ins 2.Jh. n.Chr. zu datieren sein.

Kommentar zum Toponym:

Die Lesung des Ortsnamens ist nicht gesichert, da die Schrift an dieser Stelle stark verblasst ist und zwischen die Buchstaben sehr eng zusammengeschrieben sind. Auf der Welser-Karte von 1598 ist die Schreibung des Ortsnamens nicht erkennbar, vielleicht Anami, Scheyb (1753) transkribiert Ananu und (sich daran anschließend?) Miller ebenfalls, Talbert plädiert (auf Welser basierend?) für Anami; auf der Grundlage einer Schwarz/Weiß-Fotographie von 1888 ist meines Erachtens auch die Lesung Ananti möglich; in Frage käme dann eine Gleichsetzung des Ortes mit Antaiu bzw. Antiou, das bei Ptolemaios vor Panopolis genannt wird (Ptol. 4, 5, 71: μητρόπολις Ἀνταίου [Ἀντίου]; zur Stadt und zum Gau von Antaiopolis vgl. auch Diod. 1, 21, 4; Ἀνταίου κώμη; Plut. de sollertia animalia 23, 9: Ἀνταίου Πόλις; ItAnt 166, 5: Anteu; Hierocl. Syn. 731, 4: Ἀντέου; Steph. Byz.: Ἀνταιούπολις). In Plinius’ Auflistung der Gaue erscheint der Antaiopolites in der richtigen Position nach dem Diospolites vor dem Lykopolites und (nat. 5, 49: νόμος Antaeopolites). Der Ort wäre also in dem Fall mit dem oberägyptischen Ort Antaiopolis (koptisch Tkōou), der Gaumetropole des Antaiopolites, identisch. Trajan und Hadrian prägten Gaumünzen mit dem stehenden Netjerui/Antaios und der Legende ΑΝΤΑΙΟ(ΠΟΛΕΙΤΗΣ) im Revers (Drachme, Trajan, 109/110 n.Chr.; vgl. Dattari/Savio, 294 no. 10863; Obol, Hadrian, 126/127 n.Chr.; vgl. Vogt, 57-64; Weber/Geissen, 135 und Abb. 42). Auf der TP sind Panopolis und Antaiopolis vertauscht, denn die nächste Station nördlich von Chenoboskion muss Panopolis sein. Alle drei Orte sind fälschlicherweise auf dem westlichen Nilufer platziert. - Vgl. auch zu Panopoli· und Cenoboscio·.

Kommentar (Talbert):
The name is best seen on the 1888 photograph.

Miller, Itineraria, Sp. 860:
Ananu (Nicht Amuni (Bg, Ve), Anumi (Bt)), [cf. Abydo – 28 bis Diospoli]; j. bei Anlad Yehia.
28.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 860;

Richard Pietschmann, in: RE I/2, 1894, 2060 s.v. Ananu; Ders., ebd., 2343f. s.v. Antaiupolis; Joseph Vogt, Die alexandrinischen Münzen. Grundlegung einer alexandrinischen Kaisergeschichte, Band I, Stuttgart 1924, 57-64; Joseph G. Milne, Catalogue of Alexandrian Coins, Oxford 1933 (ND London 1971), Nr. 1237c var.; Horst Beinlich, in: Lexikon der Ägyptologie 5, 1984, 48 s.v. Qau el-Kebir; Elvira D’Amicone, in: Kathryn A. Bard (Hrsg.), Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt, London 1999, 652-654 s.v. Qau el-Kebir (Antaeopolis), Dynastic Sites; Mohamed Abdel Ghani, The Antaiopolite Nome and its Administrative Change under Roman Rule, in: Zahi Hawass / Lyla Pinch Brock (Hrsg.), Egyptology at the Dawn of the Twenty-first Century: Proceedings of the eighth International congress of Egyptologists, Cairo 2002, Volume 2: History, Religion, Cairo 2003, 72-79 (hier auch Verweise auf die papyrologischen Zeugnisse); Mohamed Abdel Ghani, The Antaioplite Nome and its Administrative Changes under Roman Rule, in; Adriano Savio (Hrsg.), Numi Augg. Alexandrini. Catalogo della collezione Dattari, Trieste 2007 (2.Aufl.), 294 Nr. 10863 und 10864 var.; Manfred Weber / Angelo Geißen, Die alexandrinischen Gaumünzen der römischen Kaiserzeit. Die ägyptischen Gaue und ihre Ortsgötter im Spiegel der numismatischen Quellen, Wiesbaden 2013 (= Studien zur spätägyptischen Religion 11), 127-137, hier 135 mit Abb. 41 und 42.

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Letzte Bearbeitung:

27.08.2024 08:27


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=2822 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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