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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Epetio

Name (modern):

Stobreč

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher IIII     Salona     -     Spalato     
Toponym nachher VII     Oneo     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5A3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

D Halle

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Inschriften (EDCS-ID):
   
Alternativer Name (Lexika):

Epetium (DNP)

RE:

Epetium

Barrington Atlas:

Epetium (20 D6)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Epetio

Levi:

Epetio (D,5)

Ravennat:

Epitio (4,16 p. 55,16)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ἐπέτιον (Ἐπίτιον) (2,16,4)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Römische Republik

Begründung zur Datierung:

Einer der Hauptorte der Region seit Caesar, Verlust des urbanen Charakters in der Spätantike (s. Kommentar), während die Vignette auf die Blützeit der Hafenstadt hindeutet. Namensform noch klassisch.

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform (offenbar die klassische Schreibweise):
Ἐπέτιον Polyb. 32,9,2 (vgl. Konst. Porph. legat. 107 p. 352,32); Ptol. 2,16,4.

Alternative Namensform:
Ἐπέτιον (Ἐπίτιον) Ptol. 2,16,4.
Epitio Rav 4,16 p. 55,16.

Ethnikon:
Epetini: Plin. nat. 3,142 (dort zu den Inselbewohnern gezählt); CIL III 12815; Mommsen CIL III, p. 303; 305 u. a.

Ungewöhnliche Vignette, die lt. Patsch, RE 2733 die Blüte der Stadt anzeigt.

Station in Dalmatien, 5 km. südöstlich von Split (TP 5A3 Spalato), geschützt gelegen auf der Halbinsel südl. von Salona und mit mächtigen Mauern befestigt (s. Šašel Kos, DNP; Faber 1983). Wie Tragurium als Kolonie von Griechen aus Issa wahrscheinlich im 3. Jh. v. Chr. gegründet, wobei der beliebte Hafen (TP 5A3 Port͞ Ep.tius) schon im 4. Jh. v. Chr. genutzt wurde (zu Funden aus dieser Zeit s. Faber 1983). Ab 158 v. Chr. unter dem Besitz der Dalmatae, die Issa und seine Kolonien angegriffen hatten (Polyb. 32,9), bis zu deren Besiegung durch C. Cosconius (78 - 76 v. Chr.). Möglicherweise von Caesar als Besitz von Issa anerkannt. Nach Caesars Gründung einer colonia in Salona war Epetium eine der Hauptsiedlungen der Region. Die Einwohnerschaft bestand aus italischen oder anderen Einwanderern (s. Šašel Kos, DNP). Kontinuierliche Besiedlung bis in zum Ende der Römerzeit, jedoch nach und nach unter Verblassen des urbanen Charakters - allerdings gab entstand noch im 5./6. Jh. eine frühchristliche Basilika - (s. Cambi 1974) - bis hin zu dessen Ende beim Einfall der Avaren und Slaven im 7. Jh. (s. Neuhauser et al. 2014, 290 mit weiterer Literatur).
Zu den Ausgrabungen s. zuletzt Neuhauser et al. 2014 mit Bibliographie auf S. 293.

Die fruchtbare Umgebung war sehr dicht besiedelt. Zu Salona bestanden enge Wechselverbindungen (s. Patsch, RE 2733). Von der Straße nach Salona sind noch schwache Spuren enthalten, mit Grabfunden entlang des Weges (s. Faber 1983, 31).

Zahlreiche Inschriften.

Meilenangabe nach Oneo: vii (in Wirklichkeit 18 km).

Zum Fluß, der rechts neben Epetio mündet (bei Talbert Nr. 43A Nestos/Hippius), s. Art. .


Kommentar Talbert:
The route linework is drawn so as to place the distance figure VII for Epetio at the start of the next (Oneo) stretch.

DNP:
Epetium

Wie Tragurium eine Kolonie von Griechen aus Issa auf dem Festland südl. von Salona (später Prov. Dalmatia), in fruchtbarer Gegend, gut geschützt durch die Lage auf einer Halbinsel, h. Stobreč/Kroatien (vgl. Pol. 32,9; Ptol. 2,16,4; Tab. Peut. 5,3: Epetio, Portus Epetius; Geogr. Rav. 4,16 bzw. 209,5: Epitio). Wahrscheinlich im 3. Jh.v.Chr. gegr. (der geschützte Hafen wurde schon im 4. Jh.v.Chr. genutzt) und sicherlich einige Zeit vor 158 v.Chr., als sich Issa beklagte, daß beide Siedlungen durch die Dalmatae angegriffen würden (Pol. 32,9); diese wurden durch C. Cosconius (78-76 v.Chr.) besiegt, aber bis zu ihrer Niederlage war E. wie Salona in ihrem Besitz. Möglicherweise durch Caesar als Besitz von Issa anerkannt. Nach der Gründung der colonia durch Caesar in Salona war E. eine der Hauptsiedlungen im Gebiet der Stadt. Luftaufnahmen zeigen Überreste einer centuriatio. Von einheimischer Bevölkerung gibt es keine Spuren in E.; alle Einwohner waren entweder ital. Herkunft oder von anderswoher eingewandert. Sowohl das griech. als auch das röm. E. wurde von mächtigen Mauern geschützt, errichtet auf einer schmalen Landbrücke nach Salona.

Šašel Kos, Marjeta (Ljubljana)




Miller, Itineraria, Sp. 481 f.:
Epetio, Epitio (Ra), Epetion (Pt, Poly), Epetini (Pl, I: CIL III 12815), m(unicipium) (ib. 6371), mit gutem Hafen: Portus Epetius, j. Ruinen an der Mündung Hernovitzna bei Stobrecz. 31 Iss im CIL III.
7 (stimmt bis Krug, 12 mp bis Almissa); dazwischen bei Ra Petinitis, Peguntium (Pl), Piguntium (Pt); [...].

Datierung (Barrington):
Epetium - Hellenistic, Roman, Late Antique (RE; Faber 1983).

Literatur:

Cambi, Nenad: Starokršćanska bazilika i Benediktinski samostanski kompleks u Stobreču. / Early Christian basilica and the Benedictine monastery at Stobreč, Split 1974.

Faber, Aleksandra: Bedemi Epetiona-Stobreč kod Splita / The fortifications of Epetion-Stobreč near Split, Prinosi Odjela za arheologiju 1 (1983), 17-37.
https://hrcak.srce.hr/index.php?id_clanak_jezik=40705&show=clanak.

Miller, Itineraria, Sp. 481 f.

Neuhauser, Tina/ Ugarković, Marina/Rode, Matthias/Sass, Oliver/Stangl, Johannes: Hellenistic fortification of Epetion (East Adriatic): Preliminary observations on the 2012 geophysical and archaeological probes in: Trinkl, Elisabeth (Hg.): Akten des 14. Österreichischen Archäologentages am Institut für Archäologie der Universität Graz vom 19. bis 21. April 2012, Wien 2014, 289-297.

Patsch, Max: Epetium, RE 5,2 (1905), 2732f.

Šašel Kos, Marjeta (Ljubljana), “Epetium”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 03 April 2018
First published online: 2006.

A. Faber, Bedemi Epetiona - Stobreč kod Splita (The Fortifications of Epetion [Stobreč near Split]), in: Prinosi Odjela za arheologiju 1, 1983, 17-37.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

15.12.2022 10:44


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=767 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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