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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

In summo Pennino

Name (modern):

Col du Grand-St-Bernard (Barrington) / Le Plan de Joux (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXV     Octoduro     
Toponym nachher XIII     Eudracinum     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

2A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Summo Penino (351,4)

Alternativer Name (Lexika):

summus Poeninus (DNP)

RE:

Alpis Poenina

Barrington Atlas:

Summus P(o)eninus (17 I2)

TIR / TIB /sonstiges:

Summus Poeninus, Poeninus Mons (TIR L 32, 129)

Miller:

In summo Pennino

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ἄλπεις Ποινίναι (Ποινίαι) (2,12,1; 3,1,1)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Römische Republik

Begründung zur Datierung:

Auf Grund der Quellenlage ist die Aktualisierung der TP an dieser Stelle in die republikanische Zeit, spätestens in die Zeit Caesars, zu datieren (vgl. Kommentar).

Kommentar zum Toponym:

Großraum?

Der Eintrag In summo Pennino bezeichnet die Passhöhe des Großen St. Bernhard, vgl. auch Summus Poeninus (Liv. 5, 35, 2) und Summo Pennino (ItAnt 351, 4). Poeninum iter (Tac. hist. 1, 70, 3) bezeichnet die Route über den Pass. Das Gebirge ist in der kaiserzeitlichen und spätantiken Literatur unter dem Oronymen Poeninum iugum (Liv. 21, 38, 8f.; Tac. hist. 1, 61, 1), Ποινίνος (Strab. 4, 6, 7 ([205]. 11 [208]), Poeninus Mons (Sen. epist. 31, 9), Alpes Poeninae (Plin. nat. 3, 123; Amm. 15, 10, 9), Poeninae Alpes (Tac. hist. 87, 1; 4, 68), Ἄλπεις Ποινίναι (Ποινίαι) (Ptol. 2, 12, 1; 3, 1, 1), Ποινίναι (Zosim. 6, 3) und Alpis Poeninae (Isid. etym. XIV 8) bekannt.
Die Erwähnung des Summus Poeninus bei Livius setzt voraus, dass die Passhöhe bereits in republikanischer Zeit, spätestens im 1. Jh. v.Chr., unter diesem Namen bekannt war. Einige der an der Straße zum Summus Poeninus gelegenen Orte gehen auf Caesar zurück, so etwa die um 45 v.Chr. gegründete Colonia Iulia Equestris (Nyon) und wohl auch das bereits von Caesar selbst - als Schauplatz der Schlacht gegen die Gallier 57 v.Chr. - erwähnte Octodurus (Caes. Gall. 3, 1, 4; Oros. 6, 8, 2; vgl. auch Ptol. 2, 12, 5: Ὀκτόδουρον) mit dem späteren Beinamen Forum Claudii Augusti (nach der Neugründung mit latinischem Recht 47 n.Chr.); für letzteres hätte man für einen späteren Ansatz Forum Claudii Vallensium erwartet (Plin. nat. 3, 135: Forum Claudii Augusti).
Der Große St. Bernhard mit einer Passhöhe von 2473 m wurde bereits im Neolithikum und in der Latènezeit begangen. Zunächst wohl in erster Linie für den Warenverkehr relevant, erlangte dieser Alpenübergang ab der republikanischen Zeit zunehmend auch große militärische Bedeutung, denn er galt als die kürzeste Route von Italien ins nördliche Gallien, nach Rätien und an den Rhein. Der Bernhardpass fungierte also als strategisch wichtige Kommunikationslinie von Italien zu den großen römischen Legionsstandorten am Rhein. Das Wallis (Vallis Poenina) war also Durchzugsgebiet römischer Truppen, dementsprechend wurde die Sicherung dieser Region durch die Anlage römischer Kolonien vorangetrieben. Im Zusammenhang mit der römischen Expansion wurde der Summus Poeninus zuerst von Caesar (57 v.Chr.) genutzt (Caes. Gall. 3, 1-6; Strab. 4, 4, 6 [204]), ohne dass er diese Alpenquerung erobern konnte. Ein entsprechender Versuch - die Sicherung des Passes durch Caesars Legaten Servius Sulpicius Galba - war 57 v.Chr. unter großen Truppenverlusten bei Angriffen der einheimischen Veragri auf das römische Winterlager in Octodurus gescheitert und die Kriegskasse von den Salassern erbeutet worden (Strab. 4, 6, 6f. [204f.]; vgl. dazu G. Walser, Die militärische Bedeutung der Alpen in der Antike, 27f.). Erst unter Augustus, nach der militärischen Befestigung von Augusta Praetoria (Aosta) und Octodurus (Martigny) 24 v.Chr. kam der Pass unter römische Kontrolle, ohne dass der genaue Zeitpunkt bestimmbar wäre (Frei-Stolba, Die römische Schweiz, 352). Den Einheimischen blieb seitdem ein ungehinderter Durchzug verwehrt. Während des Alpenfeldzuges 15 v.Chr. erfolgten die Truppenbewegungen auch über andere Pässe (Reschen, Brenner, Septimer). Das eroberte Gebiet wurde zunächst einem legatus pro praetore bzw. einem praefectus Raetis Vindolicis Vallis Poeninae et levis armaturae unterstellt (CIL V 4919 = ILS 847; CIL IX 3044 = ILS 2689). Tiberius richtete zwischen 17 und 30 n.Chr. die Provinz Raetia et Vindelicia unter einem procurator Caesaris Augusti in Vindalicis et Raetis et in valle Poenina ein (AE 1902, 189 = ILS 90079.
Dass der Summus Poeninus als eine wichtige Verkehrsachse anzusprechen ist, belegen die Meilensteine mit der Bezeugung des Ausbaus des Passweges bis ins Jahr 47 n.Chr. unter Kaiser Claudius (z.B. CIL XII 5528 = Wiblé, Inscriptions, 40 Nr. 76; vgl. Wiblé, Inscriptions, 31-53 Nr. 65-78; Walser, Summus Poeninus, 50f.; Herzig, Römerstrassen in der Schweiz, 71-93; Mamin / Meylan, Inscriptions lapidaires, Nr. 10-13), entsprechende Maßnahmen sind auch durch literarische Zeugnisse überliefert (Sen. epist. 4, 2, 9; Plin. 3, 123); auch die im Tempelbereich (s. unten) auf der Passhöhe gelegenen mansiones zeugen von einem intensiven Reiseverkehr auf dieser Route und ebenso Münzfunde (Wiblé, Les monaies d’époque romaine). Ebenfalls unter Claudius erfolgte im Rhônetal bei dem Ort Octodurus die Anlage der Siedlung Forum Claudii Vallensium. Im Frühjahr 69 n.Chr. überquerte Vitellius mit seinen Truppen auf dem Weg nach Italien den Mons Poeninus (Tac. hist. 1, 61, 1; 1, 70, 3; 1, 87, 1 4, 68, 4); die dort gefundenen Militaria sind möglicherweise mit diesem Feldzug zu verbinden (Deschler-Erb, Die römische Armee). Die wichtigsten Zeugnisse für den Summus Poeninus sind Inschriften, vor allem die insgesamt 52 Votivtafeln und sonstige Opergaben aus dem Tempel für Jupiter Poeninus wenig südlich der Passhöhe aus dem Zeitraum von 1.Jh. v.Chr. bis ins 4.Jh. n.Chr. (Inscriptiones Italiae 11/1, 50-55. 55-105; Walser, Römische Militärinschriften; Ders., Summus Poeninus, 81-129 Nr. 1-51; Wiblé, Les tablets votives; Joris, I bronzetti figurate); verehrt wurde dort also ein offenbar ein lokaler Berggott (Liv. 21, 38, 9). Das Heiligtum wurde Augustinus zufolge 394 zerstört und die Plünderer von Theodosius I. belohnt (Aug. civ. 5, 29). Für die intensive Nutzung des Alpenüberganges noch in der Spätantike sprechen auch Ammianus Marcellinus (Amm. 15, 10, 9; 15, 10, 16) und Münzprägungen aus der Zeit Konstantins sowie aus der zweiten Hälfte des 4.Jh. n.Chr. (Wiblé, Les monaies d’époque romaine, 120-123). - Vgl. auch Colonia equestris, Lacum Losonne·, Octoduro·, Ostia Fluvii Rodani.

TIR
Summus Poeninus, Poeninus Mons (Gran San Bernardo) Alpes Poe. R. XI (It.-Sv.) Aosta-Ct. Valais III e
Mansio. It. Anton. (Summo Penino); Tab. peut. MP XXV da Octoduro, XIII da Eudracinum, XXV da Augusta Pretoria. Caes. B g III 1; Liv. V 35, XXI 38,6; Strabo IV 205 [Text]

Bosio:
Alpes Poeninae
Come si è detto, benché le Alpi Occidentali siano segnalate nella Tabula con una indifferenziata catena, è tuttavia la Carta stessa a suggerire la loro scansione con i toponimi delle mansiones. Così anche le Alpes Poeninae [300: Cfr. CIL XII, p. 20; Nissen 1883, p. 147 s.; Nissen 1902, p. 167 ss.; Gribaudi 1928, p. 168 ss.; Braoncelli 1934, p. 53 ss.; Hyde 1935, p. 57 ss. Gössler 1951, Poeninus, Poenina, c. 1155-1162 e le fonti citate.] sono ricordate con la stazione stradale di In Summo Pennino [301: Cfr. TIR 1966, s.v. Summus Poeninus, Poeninus mons (Gran San Bernardo), p. 129], che si trova lungo la via tra Augusta Pretoria (Aosta) e Octoduro (Martigny in Svizzera), corrispondente oggi al valico del Gran San Bernardo (Fig. 21). Nell’Itinerarium Antonini, che ricorda questo percorso, si trova: Item a Medio/lano per Al/pes Penninas Mogon/tiacum [302: It. Ant. 350,4-5; 351,4: Summo Peni/no.]. Le Alpi Pennine che oggi si estendono dal passo di Ferret, o Piccolo San Bernardo, al passo del Sempione, derivano l’oronimo dal Poeninum iugum con il quale i Romani indicavano la zona del Gran San Bernardo [303: Cfr. Tac. Hist. I,61: Peoninis iugis].
Wie bereits erwähnt, sind die Westalpen in der Tabula zwar mit einer undifferenzierten Kette gekennzeichnet, dennoch ist es die Karte selbst, die ihre Skandierung mit den Toponymen der mansiones nahelegt. So auch die Alpes Poeninae [300: Vgl. CIL XII, S. 20; Nissen 1883, S. 147 f.; Nissen 1902, S. 167 f.; Gribaudi 1928, S. 168 f.; Braoncelli 1934, S. 53 f.; Hyde 1935, S. 57 f. Gössler 1951, Poeninus, Poenina, ca. 1155-1162 und die zitierten Quellen] werden mit der Straßenstation von In Summo Pennino [301: Vgl. TIR 1966, s.v. Summus Poeninus, Poeninus mons (Großer St. Bernhard), S. 129], die an der Straße zwischen Augusta Pretoria (Aosta) und Octoduro (Martigny in der Schweiz) liegt, was heute dem Pass des Großen St. Bernhard entspricht (Abb. 21). Im Itinerarium Antonini, das diese Route aufzeichnet, findet man: Item a Medio/lano per Al/pes Penninas Mogon/tiacum [302: It. Ant. 350,4-5; 351,4: Summo Peni/no.]. Die Penninischen Alpen, die sich heute vom Ferret- oder Kleinen St. Bernhard-Pass bis zum Simplonpass erstrecken, leiten ihr Oronym vom Poeninum iugum ab, mit dem die Römer das Gebiet des Großen St. Bernhard-Passes bezeichneten [303: Vgl. Tac. Hist. I,61: Peoninis iugis].
Sull’origine di tale termine le opinioni degli antichi sono contrastanti: Plinio e Isidoro fanno propria la tradizione che lo faceva risalire ai Poeni e al passaggio dei Cartaginesi [304: Plin. Nat. Hist. III,123: … Augusta Praetoria iuxta geminas Alpium fores, Graias atque Poeninas, his Poenos, Grais Herculem transisse memorant…; Isid. Etymol. XIV, 8,13.]; Livio e Servio, invece, sono in disaccordo con tale relazione e segnatamente il secondo ritiene che l’etnico sia piuttosto da collegare al culto della dea Poenina, una divinità locale [305: Liv. XXI, 38, 6: …et vulgo credere Poenino (atque inde nomen ei iugo Alpium inditum) transgressum; Serv. In Aen., X, 13: quamvis legatur a Poenina dea, quae ibi colitur, Alpes ipsas vocari. Sul Passo del Gran San Bernardo è attestato il culto Iovi Poenino o più semplicemente Poenino. Cfr. Gössler 1951, Poeninus, Poenina, c. 1155 s.]; Ammiano Marcellino, infine, lo fa derivare dall’Ercole fenicio (Poenus), ricollegandosi così alla saga dell’eroe [306: Amm. Marc. XV,10,9]. Al di Fig. 21 - TabPeut, II, 3-5. là delle tradizioni leggendarie, il termine “Pennino” è stato messo piuttosto in relazione con il tema celtico pen = “testa, capo”, nel significato di “sommo, alto” [307: D’Arbois de Gubainville 1913, p. 27; Pedersen 1913, II, p. 5].
Die Meinungen der Alten über den Ursprung dieses Begriffs sind widersprüchlich: Plinius und Isidor schließen sich der Tradition an, die ihn auf die Poenis und den Übergang der Karthager zurückführt [304: Plin. Nat. Hist. III,123: ... Augusta Praetoria iuxta geminas Alpium fores, Graias atque Poeninas, his Poenos, Grais Herculem transisse memorant...; Isid. Etymol. XIV, 8, 13.]; Livius und Servius hingegen sind mit dieser Beziehung nicht einverstanden, und vor allem letzterer glaubt, dass die ethnische Zugehörigkeit eher mit dem Kult der Göttin Poenina, einer lokalen Gottheit, zusammenhängt [305: Liv. XXI, 38, 6: ...et vulgo credere Poenino (atque inde nomen ei iugo Alpium inditum) transgressum; Serv. In Aen, X, 13: quamvis legatur a Poenina dea, quae ibi colitur, Alpes ipsas vocari. Auf dem Grossen St. Bernhard-Pass ist der Kult Iovi Poenino oder einfach Poenino bezeugt. Vgl. Gössler 1951, Poeninus, Poenina, ca. 1155 f.]; Ammianus Marcellinus schliesslich leitet ihn vom phönizischen Herkules (Poenus) ab und verknüpft ihn so mit der Heldensage [306: Amm. Marc. XV,10,9]. Jenseits der legendären Überlieferungen ist der Begriff „Pennin“ vielmehr mit dem keltischen Thema pen = „Haupt, Häuptling“ in Verbindung gebracht worden, was soviel wie „oberster, hoher“ bedeutet [307: D`Arbois de Gubainville 1913, S. 27; Pedersen 1913, II, S. 5].
E in effetti questo settore delle Alpi rappresenta la parte più alta dell’intera catena, che scende qui solo in un tratto sotto i 2500 m di quota (Gran San Bernardo: m 2467): sebbene non si possa attribuire ai Romani una precisa capacità comparativa delle altezze delle vette alpine, essi devono aver avvertito comunque una evidente differenza del comprensorio occidentale rispetto agli altri. Cesare parla di summae Alpes [308: Caes. De bell. Gall. III,1,1: … qui a finibus Allobrogum et lauc Lemanno et flumine Rhodano ad summas Alpes pertinent; 5: (Octodurus) qui vicus positus in valle, non magna adiecta planitie, altissimis montibus undique continetur; 2, 5: …culmina Alpium occupare conari…] e Strabone, in relazione alla strada gr. Dia tou Poininou, si serve della locuzione gr. Ta akra ton Alpeon, utilizzata solamente per questo tratto alpino [309: Strabo, IV,6,7 C 205.].
Und in der Tat stellt dieser Sektor der Alpen den höchsten Teil der gesamten Kette dar, die hier nur in einem Abschnitt unter 2.500 m abfällt (Großer St. Bernhard: 2.467 m): Auch wenn den Römern kein genaues Vergleichsvermögen der Höhen der Alpengipfel zugeschrieben werden kann, so müssen sie doch einen deutlichen Unterschied des westlichen Gebietes gegenüber den anderen empfunden haben. Caesar spricht von summae Alpes [308: Caes. De bell. Gall. III,1,1: ...qui a finibus Allobrogum et lauc Lemanno et flumine Rhodano ad summas Alpes pertinent; 5: (Octodurus) qui vicus positus in valle, non magna adiecta planitie, altissimis montibus undique continetur; 2, 5: ...culmina Alpium occupare conari...] und Strabo verwendet im Zusammenhang mit der Straße gr. Dia tou Poininou die Lokution gr. Ta akra ton Alpeon, die nur für diesen alpinen Abschnitt verwendet wird [309: Strabo, IV,6,7 C 205.]
Si spiega in tal modo anche l’indicazione In Summo Pennino della Tabula, che sembra rimarcare con l’aggettivo la preminenza altimetrica di questo settore montano. Il termine Poeninus, utilizzato in forma estensiva a comprendere una parte delle Alpi Occidentali, lo ritroviamo nella denominazione di vallis Poenina, con la quale era designato il bacino dell’Alto Rodano [310: CIL V, p. 761; Nissen 1883, p. 148. Ricordano la Vallis Poenina alcune iscrizioni: CIL, V, 3936 = ILS 1348; CIL IX 3044 = ILS 2689; CIL XII, 147 = ILS 169; ILS 9007. Delle Alpes Poeninae fa menzione un’altra iscrizione, CIL IX 5439 = ILS 1368.]. Quest’area alpina, compresa all’inizio nella Provincia della Raetia et Vindelicia, venne poi dal II sec. d.C. a far parte della Provincia Alpium Graiarum et Poeninarum [311: Ricorda la Provincia Alpium Graiarum et Poeninarum Ammiano Marcellino (XV, 11, 12); Tolemeo (II, 12, 1-2) scrive che la gr. Raitias kai Ouindelkias thesis confinava a sud con le Alpi Graie e Pennine. Sulla Vallis Poenina, cfr. Mommsen 1854; Gribaudi 1928, p. 174 ss.; Laffi 1975-1976, p. 397 ss. e bibl. ivi].
Dies erklärt auch die Angabe In Summo Pennino in der Tabula, die mit dem Adjektiv die Höhenlage dieses Gebirgssektors zu betonen scheint. Der Begriff Poeninus, der allgemein für einen Teil der Westalpen verwendet wurde, findet sich in der Bezeichnung Vallis Poenina wieder, mit der das Becken der oberen Rhone bezeichnet wurde [310: CIL V, S. 761; Nissen 1883, S. 148. Einige Inschriften erwähnen Vallis Poenina: CIL, V, 3936 = ILS 1348; CIL IX 3044 = ILS 2689; CIL XII, 147 = ILS 169; ILS 9007. Eine andere Inschrift erwähnt die Alpes Poeninae, CIL IX 5439 = ILS 1368]. Dieses alpine Gebiet, das zunächst zur Provinz Raetia et Vindelicia gehörte, wurde ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. Teil der Provinz Alpium Graiarum et Poeninarum [311: Ammianus Marcellinus (XV, 11, 12) erwähnt die Provinz Alpium Graiarum et Poeninarum; Ptolemäus (II, 12, 1-2) schreibt, dass die These Gr. Raitias kai Ouindelkias im Süden an die Graischen und Penninischen Alpen grenzte. Zum Vallis Poenina vgl. Mommsen 1854; Gribaudi 1928, S. 174 ff.; Laffi 1975-1976, S. 397 ff. und bibl. ivi].
Alle Alpi Pennine seguono, nella ripartizione odierna, le Alpi Lepontine, comprese tra il passo del Sempione e quello dello Spluga. Il nome, che non compare in alcun autore antico, è una coniazione abbastanza recente e derivò dal popolo dei Lepontii, abitanti di questa area alpina [312: De Vit (1892, p. 83) riconosce nel gruppo delle Lepontine le Alpes Atrectianae, abitate dai Lepontii. Plin. Nat. hist., III, 134: Ceteri fere Lepontios relictos ex comitatu Herculis interpretatione Graeci nominis credunt, praeustis in transitu Alpium nive membris. Cfr. Caes. De bell. Gall., IV, 10, 3; Strabo IV 6, 6 C204: gr. Lepontioi; Ptol. III, 1, 38. CIL, V, p. 811; Fluss, Philipp 1925, Lepontii, c. 2067 s.; TIR 1966, s.v. Lepontii g. Rae (Sv), p. 83.]. In epoca romana questo settore dovette far parte delle Alpes Poeninae, se dobbiamo prestar fede ad Ammiano Marcellino, il quale afferma che il Rodano trae la sua origine dalle Alpi Pennine [313: Amm. Amrc. XV 11,16: a Poeninis Alpibus… Rhodanus fluens…].
Auf die penninischen Alpen folgen in der heutigen Einteilung die Lepontinischen Alpen, die zwischen dem Simplon- und dem Splügenpass liegen. Der Name, der bei keinem antiken Autor auftaucht, ist eine recht junge Prägung und leitet sich vom Volk der Lepontii ab, den Bewohnern dieses Alpengebiets [312: De Vit (1892, S. 83) erkennt in der lepontinischen Gruppe die Alpes Atrectianae, die von den Lepontii bewohnt wurden. Plin. Nat. hist., III, 134: Ceteri fere Lepontios relictos ex comitatu Herculis interpretatione Graeci nominis credunt, praeustis in transitu Alpium nive membris. Vgl. Caes. De bell. Gall., IV, 10, 3; Strabo IV 6, 6 C204: gr. Lepontioi; Ptol. III, 1, 38. CIL, V, S. 811; Fluss, Philipp 1925, Lepontii, c. 2067 s.; TIR 1966, s.v. Lepontii g. Rae (Sv), S. 83.]. In römischer Zeit muss dieser Bereich zu den Alpes Poeninae gehört haben, wenn man Ammianus Marcellinus glauben will, der angibt, dass die Rhone aus den penninischen Alpen stammt [313: Amm. Amrc. XV 11,16: a Poeninis Alpibus... Rhodanus fluens...].
L’Adula mons (San Gottardo) rappresentava nell’antichità il limite tra Alpes Poeninae e Alpes Raeticae [314: Bagnara 1969, p. 15; cfr. anche Ptol. II, 9, 5 e Ihm 1893, Adulas, c. 431. Strabone (IV, 3, 3 C192; 4, 6 C192; 4, 6 C204; V, 1, 6 C213) dice che da questo monte deriva il corso del Reno.]. La Tabula, che ricorda il passo dello Spluga con la stazione stradale di Cunuaureu, segnata sotto il rilievo alpino tra le mansiones di Lapidaria e Tarvessedo [315: Tab Peut III,1; CIL V p. 558 s.; Staehlin 1948, p. 384; TIR 1966, s.v. Cunus Aureus (Splügen), p. 59], fa terminare la catena delle Alpi Occidentali e Centrali a nord della località di Bergomum (Fig. 22; TabPeut, III, 1-2). Così il settore terminale di tale catena viene a comprendere anche parte delle Alpes Raeticae, che si ritrovano anche nel primo degli isolati gruppi montuosi, con i quali il compilatore della Carta rappresenta il comprensorio alpino centro orientale.
Adula mons (Gotthard) bildete in der Antike die Grenze zwischen Alpes Poeninae und Alpes Raeticae [314: Bagnara 1969, S. 15; vgl. auch Ptol. II, 9, 5 und Ihm 1893, Adulas, c. 431. Strabo (IV, 3, 3 C192; 4, 6 C192; 4, 6 C204; V, 1, 6 C213) sagt, dass der Lauf des Rheins von diesem Berg abgeleitet ist]. Die Tabula, die den Splügenpass mit der Strassenstation von Cunuaureu verzeichnet, markiert unter dem Alpenrelief zwischen den Herrenhäusern von Lapidaria und Tarvessedo [315: Tab Peut III,1; CIL V S. 558 f.; Staehlin 1948, S. 384; TIR 1966, s.v. Cunus Aureus (Splügen), S. 59], lässt die Kette der West- und Zentralalpen nördlich der Fundstelle von Bergomum enden (Abb. 22; TabPeut, III, 1-2). Der Endsektor dieser Kette umfasst also auch einen Teil der Alpes Raeticae, die sich ebenfalls in der ersten der isolierten Gebirgsgruppen befinden, mit denen der Ersteller der Karte den zentral-östlichen Alpenraum darstellt.

Literatur:

Joseph Partsch, in: RE I / 2, 1894, 1608 s.v. Alpes 4 Alpis Poenina; Miller, Itineraria, 75; Peter Goessler, in: RE XVII / 2, 1937, 1868-1877 s.v. Octodurus; Gerold Walser, Zur römischen Verwaltung der Vallis Poenina, in: MH 31 / 3, 1974, 169-178; Regula Frei-Stolba, Die römische Schweiz. Ausgewählte staats- und verwaltungsrechtliche Probleme im Frühprinzipat, in: ANRW II 5 / 1, 1976, 288-403, hier 352; François Wiblé, Inscriptions latines du Valais antique, in: Vallesia 33, 1978, 31-53 Nr. 65-78; Gerold Walser, Römische Militärinschriften vom Großen St. Bernhard, in: Archäologie der Schweiz 6, 1983, 15-29; Ders., Summus Poeninus. Beiträge zur Geschichte des Großen St. Bernhard-Passes in römischer Zeit, Wiesbaden 1984 (= Hist.-E. 46), 50f.; Ludwig Pauli, Einheimische Götter und Opferbräuche im Alpenraum, in: ANRW II 18 / 1, 1986, 816-871, hier 820-825; Gerold Walser, Via per Alpes Graias. Beiträge zur Geschichte des Kleinen St. Bernhard-Passes in römischer Zeit, Stuttgart 1986 (= Hist.-E. 46); Ders., Die militärische Bedeutung der Alpen in der Antike, in: Ders., Studien zur Alpengeschichte in antiker Zeit, Stuttgart 1994 (= Hist.-E. 86), 9-47; Ders., Der Jupitertempel auf dem Grossen St.-Bernhard, ebd., 101-107; Patrick Hunt, Summus Poeninus on the Grand St Bernhard Pass, in: JRA 11, 1998, 265-274; Gerold Walser, Bellum Helveticum. Studien zum Beginn der Caesarischen Eroberung von Gallien, Stuttgart 1998 (= Hist.-E. 118); Herbert Graßl, in: DNP 8, 2000, 384 s.v. Mons Poeninus; Ders., ebd., 1102 s.v. Octodurus; Robert Rollinger, Raetiam autem et Vindelicos ac Noricos Pannoniamque et Scordiscos novas imperio nostro subiunxit provincias. Oder: Wann wurde Raetien (einschließlich Noricums und Pannoniens) als römische Provinz eingerichtet? Eine Studie zu Vell. 2,38f., in: Peter W. Haider / Robert Rollinger (Hrg.), Althistorische Studien im Spannungsfeld zwischen Universal- und Wissenschaftsgeschichte. Festschrift für Franz Hampl zum 90. Geburtstag, Stuttgart 2001, 267-315; François Wiblé, Il ruolo della strada del Gran San Bernhardo nella storia del Valles romano (Vallis Poenina), in: Gisella Cantino Wataghin / Eleonora Destefanis (Hrg.), Tra pianura e valici alpini. Archeologia e storia in un territorio di transito (Atti del convegno, Galliate, 20 marzo 1999), Vercelli 2001, 79-94; Heinz E. Herzig, Römerstrassen in der Schweiz, in: Helvetia Archaeologica 146/147, 2006, 42-114, hier 71-93; Pierre André, Essai de restitution du Temple Romain du Col du Grand Saint-Bernard dedié à Jupiter Poeninus, in: Lorenzo Appolonia / François Wiblé / Patrizia Framarin (Hrg.), Alpis Poenina. Grand Saint-Bernard. Une voie à travers l’Europe. Séminaire de clôture, 11-12 avril 2008, Fort de Bard (Vallée d’Aoste), Aosta 2008, 69-78; François Wiblé, Les tablettes votives, ebd., 93–107; Ders., Les monaies d’époque romaine du Grand Saint- Bernard: un aperçu, ebd., 119-123; Cinzia Joris, I bronzetti figurate delle collezioni dell’ospizio, ebd., 125-137; Eckhard Deschler-Erb, Instrumentum et militaria du Grand Saint-Bernard, ebd., 257-309; Karl Strobel, Der Alpenkrieg und die Eingliederung Noricums und Raetiens in die römische Herrschaft, in: Franek (Hrg.), Thiasos: Festschrift für Erwin Pochmarski zum 65. Geburtstag, Wien 2008 (= Veröffentlichungen des Instituts für Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz 10), 967-1004; Yann Mamin / Joël Meylan, Inscriptions lapidaires de l’Abbaye de Saint-Maurice. Inventaire 2009, Nr. 10-13; Michael Speidel, Der römische Neubeginn im Gebiet der Helvetier und in der Vallis Poenina, in: Ders., Heer und Herrschaft im Römischen Reich der Hohen Kaiserzeit, Stuttgart 2009 (= Mavors. Roman Army Researches 16), 545-562, hier 558f.; Eckhard Deschler-Erb, Die römische Armee auf dem Großen St. Bernhard / Summus Poeninus, in: Bernadette Cabouret / Agnès Groslambert / Catherine Wolff (Hrg.), Visions de l’Occident romain. Hommages à Yann Le Bohec, Paris 2012, 455-477; Josef Löffl, Die römische Expansion, Berlin 2011 (= Region im Umbruch 7), 101-103. 134-136. 178f. u.ö.; Josef Wiesehöfer, Caecinas Zug über den Großen St. Bernhard im Jahre 69 n.Chr., in: Michael Kasper / Martin Korenjak / Robert Rollinger / Andreas Rudigier (Hrg.), Alltag - Albtraum - Abenteuer: Gebirgsüberschreitung und Gipfelsturm in der Geschichte, Wien 2015, 93-104; Kai Ruffing, Augustus und die Salsser, in: Michael Kasper / Robert Rollinger / Andreas Rudigier (Hrg.), Sterben in den Bergen. Realität - Inszenierung - Verarbeitung, Wien 2018 (= Montafoner Gipfeltreffen 3 / Vorarlberg Museum Schriften 40), 257-270, hier 259-263; Nikolas Hächler / Beat Näf / Peter-Andrew Schwarz, Mauern gegen Migration, der Hochrhein-Limes und die Fortifikationen der Provinz Maxima Sequanorum - eine Auswertung der Quellenzeugnisse, Regensburg 2020, 85. 135. 152-156.

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09.07.2025 15:50


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