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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cyrenis colonia

Name (modern):

Ain Shahat, Grennah (Barrington)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Balacris Hoc est templum Asclepy     
Toponym nachher XIII     Apollonia     XVIII     Agabis     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/373778
Großraum:

Kyrenaika

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

7C5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Cyrene (68,1), Cyrene fines Marmariae (70,6-7)

Alternativer Name (Lexika):

Kyrene (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Cyrene (38 C1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Cyrenis col.

Levi:

Cyrenis. col. (A,I,1)

Ravennat:

Cyrenes (p. 36.46), Cirene (89.43)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κυρήνη (4,5,11; 8,15,7)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Agabis
The distance figure begins (XVI) on the route linework, but then ends (II) immediately above because space is lacking.

-> stretch to Appollonia
The linework for this stretch is not marked.
No doubt the mapmaker intended there to be a single-stretch deadend branch to Appollonia. A copyist perhaps either failed to grasp this, or felt unable to add the appropriate linework and chicane without overrunning letters.

Miller, Itineraria, Sp. 875:
Cyrenis col., Cyrenem (It, Ra, Gu), Cyrenes (Ra), ἡ Κυρήνη (Pind, Hd, Thuc, St, Pt, Diod, Jos, Pl, Am), Cyrenae (Pl, Nep, Sext. Ruf, I: CIL III 6627 – gefunden in Koptos), Cyrenenses (I: CIL III 8 – hier gefunden), die Hauptstadt des ganzen Landes, von Theräern unter Battus im Jahre 631, in einer überaus fruchtbaren und reizenden, besonders an Weideplätzen reichen Gegend, an der Quelle Cyre (Απόλλωνος κρήνη) und 80 st vom Meere gegründet (Hd, St, Just), bald durch lebhaften Handel blühend und mächtig, Sitz der Künste und Wissenschaften, Vaterstadt des Callimachus, Erathosthenes, Aristippus, des Stifters der Cyrenäischen Philosophenschule, des späteren christlichen Rhetors Synesius, Simon von Cyrene (Evgl); von vielen Juden bewohnt (I. Maccab, Jos), erste Christen (Acta app). Nächst Karthago die größte und prächtigste Stadt von Nordafrika, unter den Römern auch Kolonie mit dem Beinamen Flavia. Nach ihr benannte sich die Provinz Creta et Cyrenaica (s. Kreta); die coh. Cyrenaica (a. 74 in Germania: D. X – Klosterneuburg, a. 90 in Germania sup.: D. 21 – a. 116 in Germana sup.: D. 40 – Zsuppa), II Hispanorum scutata Cy[renaica]: D. 70, I Lusitanorum Cyrenaica (a. 99 in Moesia inf. D. 30 – Staunington, a. 105 ebenda D. – in der Wallachei gefunden), legio III Cyrenaica (Iss s. CIL III p. 2476); j. Greina, Grennah.
Ausgedehnte Ruinen. Iss: CIL III 8-11. 5129 bis 5183.
12. Im It anderer Weg nach Tolmita: nach Lasamices 25; j. nördlich von Sira; inde Semeros 26 (It); j. B. Magara; inde Ptolemaida 32.

Datierung (Barrington):
Cyrene – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (Stucchi 1975)
§ Claudiopolis?

erwähnt bei Pomp. Mela (I 40):
An der Küste liegen die Kaps Zephyrion [Ras bou Medad] und Naustathmos [Ras el Hilal], der Hafen Parätonius [Marsa Matrou], die Städte Hesperia, Apollonia [Suza], Ptolemais [Tolmeta], Arsinoë [Tocra] und Kyrene selbst, von der die Landschaft den Namen hat. Das Katabathmos-Tal zieht sich bis nach Ägypten hinab und begrenzt Afrika.

erwähnt bei Plin. 5,5,31:
Die Kyrenaika, auch das Gebiet der Pentapolis , ist berühmt durch das Orakel des Ammon, das von Kyrene 400 Meilen entfernt ist, durch die Sonnenquelle und besonders durch die fünf Städte Berenike, Arsinoë, Ptolemaïs, Apollonia und Kyrene selbst. Berenike liegt in der äußersten Ecke der Syrte, einst nach unzuverlässigen Berichten der Griechen (die Stadt) der oben erwähnten [§ 3] Hesperiden genannt. Nicht weit vor der Stadt ist der Fluß Lethon und ein heiliger Hain, wo die Gärten gewesen sein sollen.

DNP:
Kyrene

Κυρήνη, lat. Cyrene).

I. Geschichte

Gründung der dor. Inselstadt Thera in der h. Cyrenaika, h. Schahhat. Belege: Hdt. 4,150-158; SEG IX 3 (mit echtem Kern); Strab. 17,3,21 [1. 9-67]. Übervölkerung und Hungersnot - nicht innenpolit. Kämpfe - zwangen die Einwohner von Thera zur Gründung dieser apoikía (anders Menekles von Barke, FGrH 270 F 6). Die Auswanderer besetzten zunächst die Insel Platea (h. Bomba) vor der libyschen Küste, dann den Strand von Aziris und gründeten schließlich etwa 631 v.Chr. bei der dem Apollon geweihten Quelle Kyre die Stadt K. (Kall. h. 2,88f.; in hell. Zeit wurde die Nymphe K. als Gründerin der Stadt bezeichnet). Ihr Führer Aristoteles nahm den genuin griech. Beinamen Battos [2. 269-283] als Namen an (Battos [1]). In der Folgezeit wechselte dieser Name regelmäßig mit dem Namen Arkesilaos (Battiaden). Battos [2] II., der mit einheimischen Libyes im Streit lag, holte aus verschiedenen griech. Städten neue Siedler ins Land. Im J. 570 kämpfte er in der Landschaft Irasa gegen Pharao Apries, der von den Libyes zu Hilfe gerufen worden war, und siegte (Hdt. 4,159). Unter Battos [3] III. gliederte Demonax [1] von Mantineia die Bürgerschaft in drei Phylen: die Theraioi samt den Perioikoi, die Peloponnesioi samt den Kretes und die Inselgriechen; außerdem beschränkte er die Macht des Königs (Hdt. 4,161f.; Diod. 8,30,2). 525 erkannte Arkesilaos III. - wie die Einwohner von Barke und die Libyes - die Oberhoheit des pers. Königs Kambyses, des Eroberers von Äg., an. Mit Arkesilaos IV., dessen delph. Wagensiege Pindaros (P. 4; 5) feierte, endete um 440 die Herrschaft der Könige.

In nachalexandrischer Zeit brachen in der Stadt heftige Unruhen aus. Einer der geflüchteten kyrenaiischen Oligarchen bat Ptolemaios, den neuen Satrapen von Äg., um Rückführung nach K. Ptolemaios sandte daraufhin starke Truppenverbände unter der Führung des Makedonen Ophellas in die Kyrenaia (322). Ophellas gelang es, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen (Diod. 18,19-21; Arr. succ. fr. 1,16-19). Ptolemaios ordnete die Verhältnisse der Stadt in einem Diagramma (SEG IX 1; aus dem J. 321?). Ophellas blieb als Provinzstatthalter in der Kyrenaia zurück. Im J. 308 fand er vor den Mauern Karthagos den Tod [3. 193f.]. In der Folgezeit war die Kyrenaia teils Prov. des ptolem. Reichs, teils unabhängiges Königreich (Magas, Demetrios der Schöne, Ptolemaios VII. Euergetes II. und Ptolemaios Apion). 96 v.Chr. vermachte Ptolemaios Apion den Römern die chṓra basilikḗ (“königliches Land”), 74 v.Chr. gab Rom der Kyrenaia das Provinzstatut. M. Antonius setzte 34 v.Chr. seine Tochter Kleopatra [II 13] Selene als Regentin der Kyrenaia ein. In Edikten der J. 7/6 v.Chr. und 4 v.Chr. ordnete Augustus das Gerichtswesen in K. (SEG IX 8). Im jüd. Aufstand 114 n.Chr. wurde K. stark in Mitleidenschaft gezogen. Traianus und Hadrianus setzten sich für den Wiederaufbau ein (SEG XVII 584).

Der Reichtum der Stadt bestand in Getreide und Öl, v.a. aber in Silphion, das nur in der Kyrenaia wuchs. Hinzu kamen die Gewinne aus dem Handel mit Tieren (Schafe, Rinder und Pferde) und tierischen Produkten (Straußenfedern). Bedeutendstes Heiligtum der Stadt war der mit einer hl. Quelle verbundene Apollon-Tempel. Aus K. stammten bed. Persönlichkeiten: der Mathematiker Theodoros, der Philosoph Aristippos [3] (Kyrenaïker), der Philosoph Theodoros “der Gottlose”, der Dichter Kallimachos, der Universalgelehrte Eratosthenes [2], der Akademiker Karneades und der Bischof Synesios.

Weitere Belege: Strab. 17,3,22. Inschr.: [4]; ASAA 39/40, 1961/2, 221 (Nr. 1)-268 (Nr. 94); 273 (Nr. 103)-329 (Nr. 200bis); 340 (Nr. 212)-357 (Nr. 294); AE 1972, 616; 1973, 561; 1974, 671; 672; 1995, 1630-1632.

Huß, Werner

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 875;

J. Seibert, Metropolis und Apoikie, 1963.

O. Masson, Le nom de Battos ..., in: Ders., Onomastica Graeca selecta 1, 1990.

Huß.

Quaderni di archeologia della Libia 4, 1961, 5-39.

H.Ch. Broholm, s.v. K. (2), RE 12, 156-169.

F. Chamoux, Cyrène sous la monarchie des Battiades, 1953.

R.G. Goodchild, K. and Apollonia, 1971.

R. Horn, K., in: Antike 19, 1943, 163-213.

A. Laronde, Cyrène et la Libye hellénistique, 1987.

S. Stucchi, Architettura cirenaica, 1975.

A.A.I. Waisglass, An Historical Study of Cyrene from the Fall of the Battiad Monarchy to the Close of the Fourth Century B.C., 1954.

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Letzte Bearbeitung:

20.08.2024 20:22


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https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=2677 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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