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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ad aras

Name (modern):

? Pirot, Kıyıcak oder am linken Euphrat-Ufer bei Kadiköy ?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher -     Melentenis     
Toponym nachher VIIII     Thirtonia     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

10B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

 

Barrington Atlas:

Ad Aras (64 H4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Ad aras

Levi:

 

Ravennat:

Adaras (p. 28,20)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Datierung: Der Ort ist nur über die gemeinsame spätantike Vorlage von TP und Rav überliefert.

Kommentar zum Toponym:

Namensform für diesen Ort nur hier überliefert.

Zusammengeschrieben:
- Adaras Rav 2,16 p. 28, 20 Thertonia – Adaras – Lerisus - Metita

Station an der Straße von Melitene (in Wirklichkeit in Richtung SO) nach Amida (10B3 symbol, no name, no. 66) an Tigris. Der Name deutet auf Grenzaltäre am Euphrat (s. ItMiller 738).

Lokalisierungshypothesen:
- Pirot, Kıyıcak, am rechten (Süd)-Ufer des Euphrat? (BAtlas S. 986), entsprechend der Lage der Ortschicane auf der TP, und somit von Rom aus gesehen diesseits der Grenze. Es lag 25 Meilen und somit einen guten Tagesmarsch von der vorangehenden Station Meletene entfernt (s. Mitford 2018, vol. 1, 160). Auf dem 25 m über dem Euphrat gelegenen Pirot hüyük, vorröm. Keramikresten an der Oberfläche zu finden waren, brachten Rettungsgrabungen zwischen 1980 und 1983 vor der Flutung u. a. reichhaltige byzantin. Überbleibsel, zwei frühe röm. Mauern mit einer Schicht von terra sigillata aus der Mitte d. 1. Jh. und eine Bronzemünze des Valerian zu Tage (s. Mitford ibd. 162f).
- Gegenüber von Pirot am linken (Nord-)Ufer bei Kadiköy, d. h. aus römischer Perspektive jenseits des Flusses, nahe südl. von İzolu (Mitford 2018, vol. 1, 160f; 162; vol. 2, Karte 11), wo BAtlas 64 H4 und S. 990 - mit Vorsicht - Tomisa vermuten. Mitford 2018, vol. 1, 160 vermutet, dass Tomisa zur Zeit der Itinerare durch Ad aras ersetzt worden sei. Er bringt Ad aras in Verbindung mit einer denkwürdigen Episode aus Plutarch (Luc. 24), derzufolge Lukull, als er 69 v. Chr. auf dem Weg in die Sophene den Euphrat überqueren wollte, diesen zunächst angeschwollen und reißend von Winterstürmen vorfand. Doch über Nacht habe sich der Fluss so sehr beruhigt und abgesenkt, dass die Einheimischen dies als Zeichen der Götter deuteten. Nach einer bequemen Überfahrt stießen die Truppen - ein weiteres günstiges Omen - auf die seltenen heiligen Kühe der Persia Artemis, von denen eine sich dem Lucullus bei einem der Göttin geweihten Felsen freiwillig als Opfer darbot, worauf der Feldherr zusätzlich dem Euphrat als Dank für die sichere Überfahrt einen Stier geopfert habe.

Auf der TP liegt Ad aras schon im Gebiet der „Campi deserti et inhabitabiles propter aque inopiam“ (Wüstengebiete, die wegen Wassermangels unbewohnbar sind, 10B2, rote Schrift darüber) in Armenien

Älterer Lokalisierungsversuch:
bei Hertu (ItMiller 738 mit Karte 238).

Meilenangabe nach Thirtonia: VIIII (9)
Kreuzender Fluss: river, no. 126A [Euphrates].






Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Thirtonia
River crossing: (river, no. 126A)

Miller, Itineraria, Sp. 738:
Ad aras, it. (Ra); j. bei Hertu, Grenzaltäre am Euphrat.
9; es sind ca. 45 mp bis Mezireh, fehlen also etwa 28 mp und eine Station, deshalb ist die Lage von Thirtonia unsicher.

Literatur:

Dillemann, L.: Haute Mésopotamie orientale et pays adjacents. Contribution à la géographie historique de la région, du Ve s. avant l´ère chrétienne au VIe s.de cette ère (= BAH 72), Paris, 1962, 117.

Miller, Itineraria, Sp. 738.

Mitford, Timothy Bruce: East of Asior Minor. Rome´s Hidden Frontier, 2 vol.s, Oxford 2018, vol. 1, 154; 160f; 162; vol. 2, Karte 11.

Mitford, Timothy Bruce: Discovering Rome´s Eastern Frontier: On Foot through a Vanished World, Oxford 2021.

RE: -

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

20.10.2023 17:56


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=1659 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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