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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Hic Lacus Tritonum

Name (modern):

-

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000) ---
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Kyrenaika

Toponym Typus:

chorographische Information

Planquadrat:

7C4 / 7C5

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

 

Barrington Atlas:

 

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Lacvs. Trithonvm

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

ἥ τε Τριτωνῖτις λίμνη (4,3,19)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Späthellenismus (nach 200)

Begründung zur Datierung:

In hellenistischer Zeit wird der Tritonsee ins Landesinnere verlegt, s. Kommentar.

Kommentar zum Toponym:

Der Tritonsee ist also auf der Tabula Peutingeriana unter verschiedenen Namen dreimal dargestellt, was angesichts der antiken Konfusion über die Lage des Gewässers auf Grund verschiedener Traditionen in der Lokalisierung des Gewässers nicht erstaunlich ist: So sind offenbar bereits Strabo, der den Ort Berenike παρὰ λίμνην τινὰ Τριτωνίδα „neben einem Tritonis-See“ platziert (Strab. 17, 3, 20 [836]), mehrere Seen mit diesem Namen bekannt; anschließend merkt er an: ἔστι δὲ καὶ λίμνη Ἑσπερίδων, καὶ ποταμὸς ἐμβάλλει Λάθων „Es gibt auch einen Hesperiden-See, in den ein Fluss Lathon mündet“. In hellenistischer Zeit wird der Tritonsee ins Landesinnere verlegt, so zuerst Mela 1, 36: Super hunc (Syrtis sinum) ingens palus amnem Tritona recipit, ipse Tritonis, unde et Minervae cognomen inditum est … (vgl. Plin. nat. 5, 28, der auf Kallimachos verweist). Lukans Angaben (Lucan. 9, 347f. 368: Tritonos palus) zur geographischen Lage des Tritonsees in der Kyrenaika nahe bei Berenike lehnen sich eng an Strabo (17, 3, 20 [836]) an. In der Nähe des westlichen Tritonsees, kenntlich gemacht durch die Beischrift HIC LACVS TRITONVUM, befindet sich auch ein Hinweis auf die dortigen Sümpfe oder eine Lagune mit stehenden Wasser (palus, vgl. Lucan. 347f.; Mela 1, 36; Plin. nat. 5, 28), die mit ähnlichen Gegebenheiten an der Maiotis verglichen werden. Diese lagunenartige Landschaft wird vom Triton-Fluss gespeist, nach dem sie auch benannt ist (Apoll. Rhod. 4, 149; Mela 1, 36; Plin. nat. 5, 28; Solin. 27, 43: Triton amnis; Ptol. 4, 3, 19: Tritonsee, Pallas-See, Libyen-See). Kallimachos (fr. 584 Pfeiffer) verwendet für den Tritonsee das Hydronym Pallatias; ihm zufolge ist das Gewässer also nach Pallas Athene benannt, die den Beinamen Tritogeneia führte, weil sie nach der Überlieferung am Tritonsee geboren wurde (vgl. z.B. Αischyl. Eum. 292; Hdt, 4, 180, 5; Mela 1, 36; Lucan. 9, 348-350; Pausan. 1, 14, 6). Die Beischrift HIC LACVS TRITONVUM direkt neben dem LACVS NVSAPIVS / LACVS NILODICVS ist möglicherweise mit der in hellenistischer Zeit offenbar geläufigen Bezeichnung des Nils und des Nildeltas mit dem Hydronym Triton (Lykophron, Alexandra 119. 576. 887; Kall. fr. 584; h. 3, 171; 4, 206-208; Apoll. Rhod. 4, 260. 269-271) zu erklären. - Vgl. auch zu LACVS NVSAPIVS / LACVS NILODICVS und saline inmens(a)e.

Kommentar (Talbert):
It is not clear whether this notice (a copyist`s addition ?) is intended to refer to lake #13 - which is also named in the water - or to a different feature; see note under lacvs Tri..nv. (7C4).

Miller, Itineraria, Sp. 957:
Lacvs. Trithonvm, in der Großen Syrte; im Innern des Landes steht rot noch einmal; Hic Lacvs Tritonvm; wahrscheinlich eine Verwechslung mit dem See, in welchem der Fluss Lathon mündete, von welchem nur noch kleine Lagunen übrig sind; nach Forb. identisch mit λιμὴν (oder λίμνη, wie einige setzen wollen) Έσπερίδων (St), και ποταμὸς ἐμβαλλει Λάδων (Λάθων) (St p. 647); an einer anderen Stelle heißt St den Fluss Lethaeus im Lande der Hesperiden in Lybien.
Die Gärten der Hesperiden suchte man gerne in den fruchtbaren Gefilden der Cyrenaica ujd sprach deshalb von einem Volk der Hesperiden – Euesperidai (Hd) und nannte das spätere Berenice – Hesperis. Die Umgebung von Bengasi ist aber sandig und unfruchtbar.
Der alte fabelhafte Triton (Aesch, Eum 289, Pind P 4, 36, Hd 4, 178, Scyl 79 u. a.) wurde von St vom See der Hesperiden unterschieden; der Logograph Dionysios von Milet erwähnt ihn im Lande der lybischen Amazonen (cf. Diod). Bei Hd und Erat ist er bei der Kleinen Syrte angesetzt.
Andere nennen einen Fluss Triton (Pt, Ml, Pl), j. El Hammah, den westlichen Grenzfluss der Tripolitana, welcher in nördlicher Richtung durch 3 Seen fließt, Libya palus, Pallas und Tritonitis lacus, Τριτωνῖτις λίμνη, und in dem innersten Winkel der Kleinen Syrte münden soll; die meisten der Alten nahmen diesen großen See als L. Tritonis an, welcher (nach Scyl p. 49) mit derselben durch eine schmale Öffnung zusammenhänge und eine kleine Insel umschließe; cf. Hd 4, 179 und Diod 3, 53. 55, wo der See mit der Syrte selbst verwechselt wurde. Ein Zusammenhang besteht nicht. Die Zeichnung des Pt lässt keinen Zweifel, dass unter dem See und Fluss Triton j. die 3 großen Schotts im Dattellande, zwischen Toseur und Gabes: Garsa, Djerid und Fedjedj zu verstehen sind.

erwähnt bei Pomp. Mela (I 36):
Über dieser nimmt ein gewaltiger Sumpfsee den Triton-Strom in sich auf, selbst Tritonis genannt; von ihm hat auch Athene ihren Beinamen erhalten, die, wie die Eingeborenen meinen, dort geboren ist; sie verschaffen dieser Sage eine gewisse Glaubwürdigkeit, weil sie den Tag, den sie für ihren Geburtstag halten, durch Wettspiele der Jungfrauen feiern.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 957;

Köhner, Nordafrika, S. 189, 194;

Konrad Mannert, Geographie der Griechen und Römer, Band 10: Die Geographie von Afrika, Teil 2: Marmarika, Kyrene, die Syrten, Karthago, Numidia, Mauritania, die Westküste von Afrika, das innere Afrika die westlichen Inseln, Leipzig 1825, 88. 164. 174f. 348f.; Friedrich Windberg, in: RE VII A/1, 1939, 305-323 s.v. Triton 5; Jean Peyras / Pol Trousset, Le Lac Tritonis et les noms anciens du chott el Jérid, in: Antiquités africaines 24, 1988, 149-204, hier 155-173; Jan Radicke, Lucans poetische Technik. Studien zum historischen Epos, Leiden 2004 (= Mnemosyne Suppl., 249), 471f.; Claudia Wick, M. Annaeus Lucanus: Bellum civile, Liber IX: Kommentar, München / Leipzig 2004 (= Beiträge zur Altertumskunde 202), 128-132; Martin Seewald, Studien zum 9. Buch von Lucans Bellum Civile. Mit einem Kommentar zu den Versen 1-733, Berlin 2008, 19f. 138. 202-205; Simon Hornblower, Lykophron, Alexandra: Greek Text, Translation, Commentary, and Introduction, Oxford 2015, 149. 238. 338; Ders., Lykophron’s Alexandra, Rome, and the Hellenistic World, Oxford 2018, 22f. 48.

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Letzte Bearbeitung:

04.03.2024 12:04


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2279 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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