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Part of Tabula Peutingeriana - Rome

Tabula Peutingeriana – Single display of hits

Toponym TP (renewed):

Augusta uindelicum (Augusta Vindelicum)

Name (modern):

Augsburg

Image:
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Toponym before XX     (unnamed/illegible, no. ID 3744)     
Toponym following XII     Ponione (Pomone)     XVIII     Rapis     -     Ad Novas     
Alternative Image ---
Image (Barrington 2000)
Image (Scheyb 1753) ---
Image (Welser 1598) ---
Image (MSI 2025) ---
Area:

Raetia/Noric

Toponym Type:

Toponym with Symbol

Grid square:

3A1

Toponym Color:

black

Vignette Type :

A Twin Towers

Itinerary:

Augusta Vindelicum (250,5); It. Ant. 236,5; 237,5; 250,5; 258,11

Alternative Name (Lexica):

Augusta Vindelicum [7] (DNP)

Name A (RE):

Augusta [23] Vindelicum

Name B (Barrington Atlas):

Augusta Vindelicum/Aelia Augusta (12 D4)

Name C (TIR/TIB/others):

 

Name D (Miller):

Augusta. uindelicū

Name E (Levi):

Augusta. uindelicū (A,I,9)

Name F (Ravennate):

 

Name G (Ptolemy):

Αύγούστα Οὐινδελικῶν (2,12,8; 8,7,4; 2,12,3ff.)

Plinius:

 

Strabo:

 

Dating from Toponym on TP:

Roman Imperial Period (2nd century)

Argument for Dating:

Von Hadrian um 121 zum Municipium Aelium Augustum erhoben

Commentary on the Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 271-275:
Augusta. uindelicū. (Irrig - vindelicu (Bt, Bg, Ve)), it. oder -orum (It, Pt, Sext, Ruf, Ven, Fort, Paul, ND - praepositus thesaurorum Augustae Vindelicensis Raetiae secundae), municipium (Iss: CIL III 5780. 5787. 5800. 5825. 5826. 5858), Aelium Augustum (I: CIL III 5800), Aelia Augusta splendidissima Rhaetiae provinciae colonia (Tac, G: Col. seit ca. 14 v. Chr.), am Einfluß des Virdo in den Licus (Ven F); - III viralis (I: CIL III 3825), sacerdotalis (ib. 5826. 5827), sexvir Augustalis (ib. 5797. 5824), contubernium Marticultorum (ib. 5790); j. Augsburg, viele Altertümer. Iss (-cf. Peutinger 1508 und 1520): 5785 bis 5859. 6002-6005. 6007. 6008. 6010. 11888 bis 11890. 12010-12012. 12014. 12033. 14370. Von Augsburg kennt man folgende 6 Abzweigungen: [siehe Miller Sp. 271-275].

Datierung (Barrington):
Augusta Vindelicum/ – Roman/Late Antique (Römer Bayern 419-25; NPauly 7)
Aelia Augusta – Roman.

Kommentar (Rasch):
Augusta Vindelicum opp. Augsburg.
Ptol. II 12,5(4): Αύγουστα Ούινδελικών; Ruf. Fest. brev. 8: Augusta Vindelicum; It. Ant. 237,5 u.ö.: Augusta Vindelicum (v.l. vindelic); Not. dign. occ. XI 30: Augustae Vindelicensis, Raetiae secundae; Tab. Peut.: Augusta Vindelicum;
CIL III 598Iff. (Meilensteine); AB AVG, 5800 (Augsburg): DECVRIONI MVNICIPI AEL AVG FILIO, (5780 (Epfach): [decu]RIONI MVNICIP1 PVBL[i]A C[e]IONIA VINDELICA).
Ihm, RE. s.v. Augusta Nr. 23. - Mommsen, CIL III p.711

DNP:
Augusta
[7] Vindelicum

h. Augsburg; am Zusammenfluß von Virdo/Wertach und Licus/Lech, an einem strategisch wichtigen Schnittpunkt von Reichsstraßen (Ptol. 2,12,3; 8,7,4). Seit 8/5 v.Chr. ist ein Uferkastell bei Oberhausen für Legionäre und Reiter anzunehmen, das ca. 16 n.Chr. wegen Hochwasser aufgegeben und durch ein Auxiliarlager für ca. 1000 Mann nordöstl. des h. Domes ersetzt wurde. Über diesem im späten 1.Jh. aufgelassenen Militärposten breitete sich der urspr. vicus rasch aus; der von Hadrian zum Municipium Aelium [1] erhobene Ort hatte inzwischen Kempten als Hauptstadt von Raetia abgelöst. Um 170/189 n.Chr. auf ca. 65 ha ummauert, erfreute er sich großer Blüte bis Anf. des 3.Jh. n.Chr. A. blieb Sitz des raetischen Statthalters auch nach Ankunft der legio III Italica in Regensburg. Zerstörungen im 3.Jh. werden vermutet; 260 n.Chr. feierte man einen Sieg über die Iuthungi, Aurelius Probus und Diocletianus wurden geehrt. Im arealmäßig nicht reduzierten Hauptort der Raetia II verblieb mit den equites Stablesiani seniores hochrangiges Militär (Not. dign. occ. 35,14; Helme von Pfersee). Mitte des 5.Jh. aufgelassen, fehlen explizite Zeugnisse für Kontinuität. Der frühma. Kern entwickelte sich im fortgeschrittenen 6.Jh. um den heutigen Dom, woraus die Bischofssiedlung des 8.Jh. hervorging. Um 565 n.Chr. beschreibt Venantius Fortunatus (MGH AA 4,1,368) die Verehrung des Grabes der diokletianischen Märtyrerin Afra, das trotz der frühchristl. Gräber in Sankt Ulrich und Afra noch nicht arch. gesichert ist.

Dietz, Karlheinz

AK: Inschriften: CIL III S. 598ff.; S. 711; CIL III 5780; 5800; 5787; 5825; 5826; 5828; 5858; 5981ff.; AE 1980 659-661; AE 1992, 1304-1307; AE 1998, 1001;
AE 2000, 1122; 1124-1132; AE 2001, 1563; uvm. in der Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby
Die Verbindungstraße der Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum[19] nach Brigantium und von hier weiter über Arbor Felix und nach Germanien Superior wird auf der TP korrekterweise als Ostwestverbindung dargestellt. Das IA kennt zwei Strecken zwischen Augusta Vindelicum und Brigantium. Eine, die direkt verläuft und eine mit dem Umweg ab Cambodunum über Celio Monte und Guntia, wobei der Direktweg drei Zwischenstationen kennt, aber nur Vemania mit der TP übereinstimmt.
Bis zum Ende des 2. Jh. n. Chr. war die von Claudius fertiggestellte via claudia augusta, die ebenfalls von Tredente nach Augusta Vindelicum verlief, die wichtigste Verbindungstraße von Oberitalien nach Rätien. Die Straße, die uns die TP überliefert ist die, über den Brennerpass, welche infrastrukturell deutlich günstiger war und wurde vermutlich von Mark Aurel in Auftrag gegeben wurde, als unter ihm die legio III italica in Reginum 179/180 n. Chr. stationiert wurde, und spätestens unter Septimius Severus 195 n. Chr. fertiggestellt, was Meilensteine belegen. Sie verläuft südlich über das Eisacktal zum Brennerpass und nördlich über den Seefelder Sattel oder das Inntal, wodurch zum einen die Anbindung an Augusta Vindelicum und zum anderen an Pons Aeni und damit an Reginum möglich war.
Bei der Verbindung von Augusta Vindelicum über Reginum nach Castellum Bolodurum handelt es sich um die nördliche Donaulimesstraße entlang einer Reihe von flavischen Kastellen, wodurch die Straße auch auf diese Zeit zu datieren ist.
Bei der Verbindungstraße von Iuvavum nach Augusta Vindelicum über Cambodunum handelt es sich ebenfalls um eine ohne große geographische Schwierigkeiten verlaufende Fernstraße, welche aufgrund gut lokalisierbarer Orte sinnvoll rekonstruierbar ist. Eine Verbindung von Iuvavumund Augusta Vindelicum ist durch archäologische Funde auf das frühe 1. Jh. n. Chr. zurückzudatieren und muss aufgrund der Verbindung von Rätien und Noricum eigentlich schon unter Augustus existiert haben. Allerdings nimmt die Verbindung von Iuvavum nach Augusta Vindelicum nicht den deutlich kürzeren Direktweg, sondern einen mindestens 120 km längeren Umweg über Cambodunum. Vor allem der Streckenteil von Cambodunum nach Augusta Vindelicum, welcher gesichert und geradlinig durch das Lechfeld verläuft, lässt kaum Abweichungen in den Meilenangaben der TP zur Realität zu. Für die gut rekonstruierbare Strecke von Cambodunum nach Augusta Vindelicum liefert die TP eine Angabe von 60 Meilen. Ein in Kempten gefundener Meilenstein gibt ebenfalls eine Entfernung von 61 Meilen nach Augusta Vindelicum an und weicht damit nur um 6,5% von der Realtität ab. Addiert man nun die Entfernung aller Luftlininen der gesamten Strecke Iuvavum nach Augusta Vindelicum, ergibt sich eine Summe von 305,1 km. Die TP liefert eine Angabe von 200 Meilen oder umgerechnet 296 km. Die Abweichung der gesamten Strecke ist 3% oder 2,9%, wenn man nur die gesicherten Orte verwendet.
In Rätien fehlt die unter Claudius gebaute südliche Donaulimesstraße, welche Augusta Vindelicum mit Reginum verbindet und im Westen bis zum Iller weiterläuft. Ebenso fehlt die via claudia augusta, welche, bevor die Brennerroute Ende des 2. Jh. fertiggestellt wurde, die wichtigste Verbindung von Oberitalien nach Rätien war, indem sie Verona über Tredente[100] mit Augusta Vindelicum verband. Es fehlt auch die Direktverbindung von Iuvavum nach Augusta Vindelicum.
Insgesamt handelte es sich um einen Kontenpunkt für die Straßen auf der TP. Die verwendeten Knotenpunkte, wie Augusta Vindelicum statt Cambodunum oder Ovilavis als Hauptstadt Noricums seit dem späten 2. Jh., aber auch die abgebildeten Straßen deuten auf einen Zeitraum vom späten 1. Jh. bis zum Ende des 2. Jh. n. Chr. hin, aus welchem das Straßennetz der TP stammt.
Augusta Vindelicum hat eine abweichende Doppelturmvignette, da statt dem schwarzen Rechteck, welches bei den vorherigen einen Eingang symbolisiert hat, im Zentrum des nicht ausgemalten Rechtecks drei vertikale und parallele schwarze Striche eingezeichnet sind. Die Konturen sind in einem kräftigen Schwarz. Ansonsten fehlt die schwarze Linie, welche die obere Seite der Rechtecke sowie die obere Verbindung der Türme bilden würde.

References:

Miller, Itineraria, Sp. 271-275; M. Zahrnt, Zum römischen Namen von Augsburg, in: ZPE 72, 1988, 179ff.; L. Bakker, Augsburg, in: W. Czsyz / K. Dietz / Th. Fischer (Hrsg.), Die Römer in Bayern, Stuttgart 1995, 419-425.

M. Zahrnt, Zum röm. Namen von Augsburg, in: ZPE 72, 1988, 179f.

L. Bakker, Augsburg, in: W. Czsyz, K. Dietz, Th. Fischer, H.-J. Kellner (Hrsg.), Die Römer in Bayern, 1995, 419-425

E. Boshof, H. Wolff (Hrsg.), Das Christentum im bairischen Raum, 1994.

M. Ihm, Augusta [23] Vindelicum, RE Bd. II,2, 1896, Sp. 2348

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Last Update:

19.08.2025 16:29


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige_en.php?id=4 [last accessed on September 9, 2025]

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