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Part of Tabula Peutingeriana - Rome

Tabula Peutingeriana – Single display of hits

Toponym TP (renewed):

Ivavo

Name (modern):

Salzburg

Image:
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Toponym before XVI     Artobrige     
Toponym following XIII     Tarnantone     XIIII     Cucullae     
Alternative Image ---
Image (Barrington 2000)
Image (Scheyb 1753) ---
Image (Welser 1598) ---
Image (MSI 2025) ---
Area:

Raetia/Noric

Toponym Type:

Toponym with Symbol

Grid square:

3A4

Toponym Color:

black

Vignette Type :

B House/Temple

Itinerary:

Iovavi (It. Ant. 235, 4; 256,7; 258,6))

Alternative Name (Lexica):

Iuvavum (DNP)

Name A (RE):

Iuvavum

Name B (Barrington Atlas):

Iuvavum (19 F2)

Name C (TIR/TIB/others):

 

Name D (Miller):

Jvavo

Name E (Levi):

Jvavo (B,16)

Name F (Ravennate):

 

Name G (Ptolemy):

Κλαυδιούιον (2,13,3)

Plinius:

 

Strabo:

 

Dating from Toponym on TP:

---

Argument for Dating:

 

Commentary on the Toponym:

Kommentar (Talbert):
Added later in light ink below the symbol: "Salzpurg".

Miller, Itineraria, Sp. 284f.:
Jvavo (darunter steht von späterer Hand: Salzpurg), Juvavum (Iss), Jovavi (It), Juvao (Meilenstein: CIL III 5746), Castrum Juvense (ND), Jopia - Jubao (Eug., V. Severini), Juavenses und Juavienses (Iss), Juvavum quae et Saltzburg (Eginh., V. Caroli M); am Fluß Jovavus, angeblich Col. Hard., von Hadrian gegründet, 470 von den Herulern zerstört, oder von Claudius zur Stadt erhoben, daruner J. Claudium (Riezler), hatte Duumvirn und Ädilen (Iss), angeblich Residenz des Statthalters der Provinz; j. Salzburg, schöne Mosaiken. Iss: CIL III 5530-5561. 5727. 6008. 6010. 6014. 6017. 11840. 12014. 13552. 15207. [Literatur zu Millers Zeit, siehe Miller].

Miller, Itineraria, Sp. 438:
Ivaro , s.o.; j. Salzburg. Abzweigung nach Ovilia, Strecke 72. Bei Oberalm wurde 1 Meilenstein gefunden mit Entfernung: A Ivva.. M.P. 9: CIL III 5726; desgl. bei Jardorf: A Iv M.P. 13: ib. 5725. 14 (Fehlt irrig bei Ve; bei Pd fehlt Linie mit Zahl und Namen bis Vocario).

Miller, Itineraria, Sp. 448:
Ivavo, Strecke 71; j. Salzburg. Bei Henndorf wurde 1 Meilenstein gefunden vom jahre 195/213 MPX (a Ivavo CIL III 5745). 13; bis Laciaco 28 (It).

Datierung (Barrington):
Iuvavum – Roman/Late Antique (Heger 1974)

DNP:
Iuvavum

(h. Salzburg). Im Gebiet der Alauni löste der am linken Salzachufer in der Spätzeit des Augustus (Anf. 1. Jh.n.Chr.) sich entwickelnde Römerort I. (Etym. umstritten) kelt. Höhensiedlungen auf dem Rainberg, dem Festungsberg und Kapuzinerberg ab. Am Verkehrsknoten der von Bregenz (Brigantium) kommenden nördl. Alpenkammstraße und dem aus Aquileia über den Radstädter Tauernpaß führenden Fernweg wurde I. von Claudius zum municipium erhoben, das den arch. Funden zufolge im 1. und 2. Jh. bes. Wohlstand erlangte [1; 2; 3; 4]. I. hatte das größte Territorium von allen norischen Städten, das den gesamten Chiemgau bis zum Innbogen sowie die Gebiete der Ambisontes und Alauni umfaßte. Rings um den Siedlungskern, der sich auf das rechte Salzachufer ausdehnte, lagen etwa im Salzachtal nördl. des Lueg-Passes, rund um den Chiemsee und um I. selbst, zahlreiche villae rusticae. I. litt, zuvor von ital. Händlern bevorzugt, an den Folgen der Markomannenkriege und der Pest. Während der Zentralort in kleinerem Umfang wiedererrichtet wurde, verödete das Land aufgrund alamannischer Heimsuchungen im 3. Jh. zusehends. Seit Diocletianus (um 300) gehörte I. zu Noricum Ripense. Seine Talsiedlungen (auch die von Cucullis/Kuchl) wurden im 4. und 5. Jh. zunehmend verlassen, die Bevölkerung auf die befestigten Höhenterrassen des Nonnbergs umgesiedelt. Trotz spärlicher Zeugnisse für das frühe Christentum [5] war der Gottesdienst bei I. z.Z. des Severinus verbreitet. Obwohl in der 2. H. des 6. Jh. die Baiern den Flachgau und das Saalfelderner Becken besaßen, hielten sich im südl. Salzburger Becken noch bis über 1000 n.Chr. hinaus geschlossene roman. Bevölkerungsgruppen [6].

Dietz, Karlheinz

MR:
Nach mündlicher Auskunft von Ekkehard Weber (Wien) könnte der handschriftliche Nachtrag „Salzpurg“ von Franz Christoph von Scheyb (1704-1777) stammen. Weber verweist auf seine Handschriftenstudien in der OeNB. Der Eintrag auf der TP ähnelt seiner Ansicht nach stark der Scheyb-Handschrift in den untersuchten Manuskripten. Vgl. hierzu den Eintrag „Regenspurg“.

AK:
Plin. nat. 3,146
Vita Sev. 13,1; Not. dign. occ. 34,40
Epigraphische Überlieferung (Mit CIL und Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby erstellt)
CIL III 4461; 4492; 5530-5561; 5589; 5625; 5726; 5727; 5746; 6008; 6010; 6014; 6017; 11840; 12014; 13552; 14994; 15207; CIL VI 2382; 3588; CIL XII 2361; AE 2007, 1083; AEA 1993/98, 365f.; AEA 1999, 219-221; AEA 2007, 180f.; CIL XVII,4 91f.; Heger 2021, 11; 37; 48; 49; 51; 57; 62; InstrInscr 05, S. 490-493; uvm. im RE Artikel und in der Epigraphik-Datenbank Clauss / Slaby

Bei der Verbindungstraße von Iuvavum nach Augusta Vindelicum über Cambodunum handelt es sich um eine ohne große geographische Schwierigkeiten verlaufende Fernstraße, welche aufgrund gut lokalisierbarer Orte sinnvoll rekonstruierbar ist.
Eine Verbindung von Iuvavum und Augusta Vindelicum ist durch archäologische Funde auf das frühe erste Jh. zurückzudatieren und muss aufgrund der Verbindung von Rätien und Noricum eigentlich schon unter Augustus existiert haben. Die TP stellt die gesamte Straße als Ostwestachse dar, was bis Cambodunum auch richtig ist. Allerdings nimmt die Verbindung von Iuvavum nach Augusta Vindelicum nicht den deutlich kürzeren Direktweg, sondern einen mindestens 120 km längeren Umweg über Cambodunum. Iuvavum liegt richtigerweise auf der linken Seite der Salzach. Der bei Bedaium gefundene Stein überliefert genau wie die TP 32 Meilen nach Iuvavum. Für die addierten Luftlinien von Iuvavum nach Pons Aeni ergeben sich 72 km, was im Vergleich mit umgerechnet 66,6 km, die TP und Meilensteine überliefern. So liefert die TP für die Strecke von Iuvavum nach Cambodunum 140 Meilen oder umgerechnet 207,2 km. Die direkte Luftlinie von Iuvavum nach Pons Aeni und über Abodiacum nach Cambodunum, also nur entlang aller gesicherten Stationen, ergibt 208,74 km und weicht damit um nicht einmal 1% ab. Addiert man nun die Entfernung aller Luftlininen der gesamten Strecke Iuvavum nach Augusta Vindelicum ergibt sich eine Summe von 305,1 km. Die Tabula liefert eine Angabe von 200 Meilen oder umgerechnet 296 km.
Auch wenn das IA eine andere Route nimmt, findet sich bei dieser Direktverbindung die Teilstrecke von Iuvavum nach Pons Aeni wieder, wobei das IA nur 55 Meilen statt 60, wie die TP angibt.
Eine Verbindungstraße zwischen den norischen Munizipien Iuvavum und Ovilavis ist ebenfalls auf der TP überliefert. Zwei Meilensteine, die bei Laciacum gefunden wurden, nennen Iuvavum als caput viae und zählen eine Entfernung von einmal 31 und einmal 40 Meilen.
Die Verbindungstraße von Virunum nach Iuvavum, also vom Zentrum Noricums zum westlichsten Munizipium, entspringt der Strecke von Virunum nach Ovilavis.
Iuvavum ist einer der Kontenpunkte für Straßennetz der TP in Rätien/Noricum.
Iuvavum ist das einzige Toponym mit eine hausförmigen Vignette im Großraum und die einzige ohne Doppelturmvignette.

References:

Miller, Itineraria, Sp. 284f. 438. 448;

E. WEBER, Salzburg in der Tabula Peutingeriana, in: F. LANG et al. (Hrsg.), Ein kräftiges Halali aus der Römerzeit, Salzburg 2014, 309-315.


1 N. Heger, Die Skulpturen des Stadtgebietes von I., in: CSIR Österreich 3,1, 1975

2 W. Jobst, Röm. Mosaiken in Salzburg, 1982

3 H. Lange, Röm. Terrakotten aus Salzburg, 1990

4 W. Kovacsovics, Neue arch. Unt. in der Stadt Salzburg, in: Pro Austria Romana 41, 1991, 30f.

5 E. Boshof, H. Wolff (Hrsg.), Das Christentum im bairischen Raum, 1994, 139

6 H. Dopsch, s.v. Salzburg, LMA 7, 1331-1336.

N. Heger, Salzburg zu röm. Zeit (Jahresschrift des Salzburger Mus. Carolino Augusteum 19), 1973 (1974)

N. Heger, s.v. I., RE Suppl. 13, 173-184

G. Alföldy, Noricum, 1974, 398 (Index)

H. Dopsch (Hrsg.), Gesch. Salzburgs. I: Vorgesch., Alt., MA 1, 1981.

J. Keune, Iuvavum, Bd. X,2, 1919, Sp. 1349–1355

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Last Update:

20.08.2025 15:31


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige_en.php?id=18 [last accessed on September 7, 2025]

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