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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Apula

Name (modern):

Alba Julia/Karlsburg/Weißenburg

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIII     Blandiana     XV     Acidaua     
Toponym nachher XII     Brucla     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/206927
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

7A1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Apulum (DNP)

RE:

Apulum - https://elexikon.ch/RE/II,1_289.png, - https://elexikon.ch/RE/SIII_137.png

Barrington Atlas:

Apulum (21 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Apula

Levi:

Apula (A,I,1)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 548:
8.
Apula,_ Apulon (Ra, Pt), mun. Aurelium Apulum (CIL III 986. 1132), mun. Sept[imium] Apulum (ib. 976. 985. 1051. 1082. 1083), mun. Apulum (ib. 1141. 1433. 1486), mun. (ib. 975. 1211); römische Kolonie (Diget de cens.). Col. Nova Apule[n]s[is] (I: CIL 1176), col[onia] Aur[elia] Apul[um] (ib. 7773), colonia Apulum (- Apulensis ib. 1213 - 34Iss), colonia (ib. 20 Iss); im MA Alba Julia und Alba Carolina; Legionslager der leg. XIII gem. (teg. CIL III 1629. 1629ˇ1) wahrscheinlich von Pius an bis zum Ende der römischen Provinz Dazien, während sie seit Hadrian in Hárviz gelegen hatte; die Stadt hieß früher Canabae; Kanabae leg. XIII gem. (CIL III 1100), Kanabae (ib. 1214), Canabensis (ib. 1093), genius Canabensium (ib. 1008); j. Karlsburg oder Weißenburg, ung. Karoly-Fejervar am Marosch, wo Ruinen, Wasserleitung u. a. - C. Gooß, Die römische Lagerstatt Apulum, Schäßburg 1878, 4º. Viele Iss im CIL III.
Abzweigung nach Romula und Dubretis (Strecke 78).
Westlich und nordwestlich liegen die Goldgruben (Zalatna - Goldschmelzhüte mit vielen Iss -, Abrudbanya und Verespatak, wo die berühmten Wachstafeln, ein ganzes Archiv aus dem 2. Jahrhundert enthalten, gefunden wurden), deren in den Itinerarien keine Erwähnung geschieht.
12.

Kommentar (RE):
https://elexikon.ch/RE/II,1_289.png
Apulum (Ἄπουλον Ptolem. III 8, 4. Geogr. Rav. IV 7; Apula Tab. Peut.), Stadt in der Provinz Dacia am Ufer des Marisos und an der grossen Heerstrasse, die von Tiviscum und Sarmizegethusa nordwärts nach Napoca und Porolissus führte, das heutige Karlsburg oder Károly-Fejérvár an der Einmündung des Baches Ompoly (s. Ampelum) in den Marosch, wie die überaus zahlreichen römischen Inschriften CIL III 968–1259. 7736–7819 beweisen; von ihrer Bedeutung [291] legen überdies die Reste von Tempeln, Zeughäusern, Wasserleitungen, Privatgebäuden und Strassen, sowie Legionsziegel, Zeugnis ab; über dieses weite, 1867 aufgedeckte Trümmerfeld vgl. Gooss Apulum, Schässburger Gymn. Progr. 1877/78. Von Traianus als Standlager und Hauptquartier der leg. XII gem. angelegt und daher auch Canabae benannt, erhob sich der Ort unter M. Aurelius zu einem municipium mit bürgerlicher und zu einer colonia (Aur. Apulum, trib. Papiria) mit militärischer Besiedlung, und wurde gleichzeitig Vorort des centralen Steuerdistriktes Dacia Apulensis, welcher den grössten und blühendsten Teil der Provinz umfasste, sowie neben Sarmizegethusa Sitz des leg. Aug. pr. pr. der drei Provinzdistrikte. Neben der leg. XIII stationierte hier zeitweilig auch die leg. I adi.; es gab hier ein collegium nautarum, CIL III 1209; als Stadtpatron galt Aesculapius, daneben genoss der syrische Azizus Verehrung. Von Septimius Severus erhielt die Colonia Apulensis das ius Italicum, Ulpianus Dig. L 15, 1, 8; unter Philippus (244–248), als bereits die nördlichsten Castelle aufgegeben waren, wurde hier eine Prägestätte für Kleingeld eingerichtet; unter Decius wurde die Colonie restauriert, erst unter Gallienus (257) ging sie verloren. Doch scheint auch nach dem Abzuge der Provinzialen die verödete Stätte den durchziehenden Barbaren zum zeitweiligen Lagerplatz gedient zu haben; die Slawen nannten den Ort, gleich allen bedeutenden Vororten, Belgradu ‚Weissenburg‘, was dann die Ungarn mit Alba oder Fejérvár übersetzten; unter König Stephan sass hier ein fast unabhängiger Häuptling Gyula, daher die urkundliche Bezeichnung Alba Julae, welche früher dazu veranlasst hat, Apulum als colonia Iulia (!) hinzustellen. [Tomaschek.]

Kommentar (RE):
https://elexikon.ch/RE/SIII_137.png
S. 290, 59 zum Art. Apulum:
Vielleicht gallisch aus *apa (Stokes-Bezzenberger 5) verkleinert, also = Ap-ul-on ,Ort am Wässerchen‘ (Badl?). Vgl. Fluß Apula, heute Apfelbach zu Nahe (Förstemann-Jellinghaus I 171) und Fluß Apulia, heute Pouillé (Mayenne; Holder III 646). [Hopfner.]

Datierung (Barrington):
Apulum, § Apulenses - Roman (TIR Aquincum 29; Tudor 1968, 144-82).

Apulum

Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet:

Coloniae | Dakoi, Dakia | Legio | Limes | Thrakes, Thrake, Thraci | Straßen

Hauptstadt der Dacia Apulensis im südl. Siebenbürgen am Mureçs, wichtiger Straßenkreuzungspunkt (Ptol. 3,8,4), das h. Alba Julia. Wirtschaftliche Basis waren Landwirtschaft und Golderz. Unter Traianus war hier das Lager (ca. 24-30 ha groß) der legio XIII Gemina. Südl. davon das municipium Aurelium Apulense (CIL III 986), unter Kaiser Commodus colonia Aurelia Apulensis. Daneben entwickelte sich über einer älteren dakischen Siedlung die colonia Nova Apulensis (Inschr. von 250 n. Chr.), in der u. a. Bäder und ein Mithraeum entdeckt wurden. Seit Kaiser Hadrianus Sitz des legatus Augusti von Dacia Superior, seit Marcus Aurelius des legatus Augusti Praefectus Praetorio Daciarum trium. Die Stadtgottheiten waren Aesculapius und Hygieia. Besonders unter Septimius Severus wurden hier viele röm. Veteranen angesiedelt. Zwei röm. Nekropolen wurden bei den Siedlungen gefunden.

von Bredow, Iris (Bietigheim-Bissingen)

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 548.

Tomaschek, Wilhelm, Apulum, in: RE II.1 (1895), Sp. 290 f.

Hopfner, Isidor, Apulum, in: RE S III (1918), Sp. 136.

I. Berciu, Cetateă Alba Iulia, 1968, 8-13.

A. Popa, I. Aldea, Colonia Aurelia Apulensis Chrysopolis, in: Apulum 10, 1972, 209-220.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

14.06.2025 15:42


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=813 [zuletzt aufgerufen am 15.07.2025]

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