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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Temsa

Name (modern):

Nocera Tirinese / Piano della Tirena (Barrington)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher X     Clampeia     
Toponym nachher XIIII     Tanno Flumen     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/452469
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Temesa (DNP)

RE:

Temesa

Barrington Atlas:

Temesa/Tempsa (46 D3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Temsa

Levi:

 

Ravennat:

Tempsa (p. 69.29), Temsa (p. 85.23)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Τέμψα πόλις (3,1,9)

Plinius:

oppidum Tempsa, a Graecis Temese (3,72)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
For the issue of whether this Temsa and the one above are meant to be the same place, see note under the latter`s entry.

Kommentar Plinius:
Tempsa gr. Temese, h. Torre del Casále; berühmt durch seinen Weinbau (nat. hist. 14,69)

Miller, Itineraria, Sp. 355:
Temsa, it. (Gu, Cic, Liv, Pl), Tempsa (Ra, Gu, St, Pt); Temesa (St, Steph, Ml, Ov, Pl); eine der ältesten ausonischen Städte Italiens, von St., Steph. u.a. irrig für das kupferreiche Temesae (Homer Od. 1, 184) gehalten; 196 v. Chr. col. (St, Liv); gute Weingegend; j. Terravecchia, westlich von Nicastro, wo Ruinen. Wohl mit folgendem zusammenhängend: Aque Ange.
Miller irrt sich hier.

Datierung (Barrington):
Temesa/ Tempsa – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique Nocera Tirinese / Piano della Tirena (RE; Maddoli 1982; Spadea 1991; BTCGI XIII, 516-23)

DNP:
Temesa
(Τεμέση/Temésē). Stadt in Bruttium (Bruttii), in röm. Zeit Tempsa (Strab. 6,1,5; Plin. nat. 3,72); ihre Lokalisierung ist unsicher, aber sie ist im Tal des Sabutus (h. Savuto) zu suchen. T. war eine Gründung der Ausones; diesen folgten Aitoloi unter Thoas [3], dann Bruttii. 194 v. Chr. wurde eine röm. colonia (Strab. l.c.; Liv. 34,45) angelegt. Anhänger des Spartacus nutzten T. als Stützpunkt (Cic. Verr. 2,5,39-41). In der Nähe von T. befand sich ein Heroon des Polites [2] (vgl. Paus. 6,6,4-10). Die Kupferminen bei T. waren schon in frühester Zeit erschöpft (Hom. Od. 1,184; Strab. l.c.; 12,3,23); bekannt war der Wein von T. (Plin. l.c.).
Muggia, Anna; Ü:H.D.

RE:
Temesa
https://elexikon.ch/RE/VA,1_461.png
Temesa (Τεμέση, so bei Strab. I p. 6. VI p. 251. 255. 256. Steph. Byz. p. 647 Τάμασος und Τεμέση, ebenso Hom. Od. I 184 mit Schol. Plin. n. h. III 72 oppidum Tempsa a Graecis Temese dictum [= Artemidor, Strab. VI 256]. Mela II 69. Plin. n.h. XIV 69; bei den Römern meist Tempsa Strab. VI p. 255. Ptolem. III 1,9 Cic. Verr. V 39. 41. Liv. XXXIV 45; vgl. Strab. VI p. 255 Temesa, jetzt Tempsa genannt.
[Geschichte]
Ist, wie die Itinerarangaben zeigen (10 mp. von Clampetia, Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 32. V 2. Guido 32. 74) das römische Tempsa. Nun spielte aber bei Homer (Od. I 184 mit Schol.) eine Stadt Τεμέση eine Rolle als besonders erzreiche Stadt.
[Diskussion ob Temesa = Tempsa]
Den Münzen zufolge (Head HN2 96) mit der Aufschrift TEM bestand die Stadt bereits um 500 v. Chr. und stand in Abhängigkeit von Kroton. „Später ist sie, vermutlich unter Mitwirkung des älteren Dionys, in die Hände der Lokrer gefallen und schließlich von den Brettiern eingenommen“. Fraglos war der Ort uralt und eine Gründung der ausonischen Ureinwohner. Nach den Lokrern und Brettiern wurden die Römer Herren der Stadt, die im hannibalischen Krieg viel zu leiden hatte, und sandten 194 v. Chr. eine Bürgerkolonie dorthin, Strab. a.P. Liv. XXXIV 45. Aus Cic. Verr. I 39. 41 ersehen wir, dass T. unter den Nachwirren des Aufstandes des Spartacus zu leiden hatte, denn flüchtige Sklaven setzten sich hier fest. Wann die Stadt zugrunde gegangen ist, bleibt dunkel, in der Kaiserzeit bestand sie noch. Inschriften finden sich nicht vor, obwohl Forbiger in der alten RE behauptet, die Einwohner hießen auf Inschriften bei Orelli nr. 150 und Münzen bei Eckhel I p. 182 Tempsanaei und Tempsani.
Auf der Karte II des CIL X ist T. im Binnenland angesetzt, obwohl die Itinerare (Tab. Peut.) die Lage an der Küstenstraße Vibo – Clampetia einwandfrei erkennen lassen. Es ist also nach wie vor mit Lenormant La Grande Grèce III 75-104 T. in Le Mattonate bei Torre del Casale anzusetzen. Die Spuren alter Bergwerke daselbst fand ich nicht. [Hans Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 355;

Miller, Itineraria, Sp. 369;

Muggia, Anna, Temesa, in: DNP 12,1 (2002), Sp. 107;

Philipp, Hans, Temesa, in: RE V A.1 (1934), Sp. 459-460;

G. Maddoli (Hrsg.), T. e il suo territorio, 1982

G. Camassa, Dov` è la fonte dell`argento, 1984, 30-36

E. Greco, Archeologia della Magna Grecia, 1992, 39, 86-96

R. Spadea, Il territorio a sud del Savuto, in: J. De La Genière (Hrsg.), Epéios et Philoctète en Italie (Cahiers du centre Jean Bérard 16), 1991, 117-130.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

16.08.2024 18:03


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=530 [zuletzt aufgerufen am 01.10.2024]

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