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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Sepinum

Name (modern):

Altilia (bei Sepino)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VI     Herculis Rani     -     Adlefas     
Toponym nachher XII     Sirpium     
Alternatives Bild
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/433073
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Saepinum
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Inschriften (EDCS-ID):
   
   
   
Alternativer Name (Lexika):

Saepinum (DNP)

RE:

Saepinum - https://elexikon.ch/RE/IA,2_1725.png

Barrington Atlas:

Saepinum (44 G3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Sepinum

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σαίπινον (Σέτινον) (3,1,67)

Plinius:

Saepinates (3,107)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

Erste überlieferte literarische Erwähnung bei Livius und Plinius dem Älteren.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner)
a) Lesung und Rekonstruktion
Sepinum

b) Moderne(r) Name(n) und Verortung(en)
h. Altília nördl. von Sepino (anders [1]). [DNP]

c) Namensformen belegt bei antiken Autoren
ad Saepinum (Liv. 10,44. 45), Saepinates (Plin. nat. 3,107), pat(rono) mun(icipii) Saepin(atium) (CIL IX 2565, dat. 117 – 150 n. Chr.), Σαίπινον (Σέτινον) (Ptol. geogr. 3,1,67), municipes Saepinat(es) (CIL XI 2457, dat. 165 – 166 n. Chr.), municipes Saepi/nates (CIL IX 2451, dat. 201 - 250 n. Chr.)

d) Datierung der Namensform der TP
Der Ort ist frühestens bei Livius und Plinius dem Älteren belegt, sein Eintrag auf der Karte damit frühkaiserzeitlich zu datieren.

e) Bedeutung des Toponyms in der Antike
Miller, Itineraria, Sp. 370: Sepinum, it. (Liv), Saepinum (Pt), Saepinates (Pl, Iss); mun. - oppidum muro ductum (l. col.). Tribu Voltinia. Augustales, collegium canoforarum puellarum, cultores Flaminiani, collegium Larum Marcellini (Iss); j. Altilia bei Sepino. Ruinen bei Altilia. Iss (CIL IX 2438-2552. 6307 bis 6309). 12.

DNP: Saepinum
Samnitische Stadt (Ptol. 3,1,67: Σαίπινον; Tab. Peut. 6,4: Sepinum), h. Altília nördl. von Sepino (anders [1]). 293 v. Chr. von den Römern erobert (Liv. 10,44 f.). 89 v. Chr. municipium (CIL IX 2451 f.; 2457; 2565); seit 2 n. Chr. colonia; regio IV (Plin. nat. 3,107; CIL IX 2443), tribus Voltinia. Die Siedlung des 4. und 3. Jh. v. Chr. (Terravecchia) war von einer Mauer (opus polygonale) umgeben. Auf eine zweite, vom Walkerhandwerk bestimmte Phase im 2. Jh. v. Chr. gehen die Reste des Forums mit öffentlichen Gebäuden wie einem tribunal columnatum (CIL IX 6368) und einem Tempel zurück. In der Kaiserzeit (CIL IX 2443) kam es zu einem Aufschwung der Bautätigkeit: Befestigungsanlagen (opus reticulatum), Neustrukturierung des Forums an der Nordseite, Theater. [Morciano, Maria Milvia (Florenz)]

RE: Saepinum,
im Gebiet der Samniten, nach der Tab. Peut. XII mp. von Bovianum (Boiano) entfernt, XII mp. von Sirpinum (bei Cercellae); von Allifae würden es XXI mp. sein. Die Ruinen des Ortes liegen 3 mp. nördlich von dem modernen Sepino beim Dorfe Altilia. Als Samnitenstadt nennen es ferner Plin. n.h. III 107 (Saepinates, ebenso CIL IX 2438), desgl. Ptolem. III 1,58 (Σαίπινον) (zum Namen, der im Oskischen vorkommt, v. Planta II 147. 141 usw.). Im J. 293 zieht Papirius Cursor gegen die Samnitenstadt und erobert sie (Liv. X 44-46). Fraglich ist, ob bei Frontin. strat. IV 1,24 der Ort, zu dem das römische Heer nach der Niederlage am Siris geführt wurde, Saepinum zu lesen ist (Niebuhr Röm. Gesch. III 584, 70 emendiert Ferentinum, Mommsen liest Firmum, Droysen Gesch. d. Hell. III 1, 148, 1 schließt sich Niebuhr an). Wichtig ist die Notiz Gromat. 237: S. oppidum muro ductum: colonia ab imp. Nerone Claudio est deducta: iter populo debetur ped. L: ager eius in centuriis Augusteis est adsignatus. Mommsen bemerkt hierzu (II 187), dass es irrig ist, denn CIL IX 2443 zeigt, dass der Mauerbau unter Tiberius, nicht Nero stattfand. Ebenso bezeugen die Inschriften (2440. 2451. 2452 usw.), dass S. auch nach nero Municipium blieb und von IIIIviri, Praefectus, Aediles, Quaestores verwaltet wurde. Die genannten Inschriften reichen bis in die Zeit des Pius, so dass S. erst nach Pius Kolonie geworden sein kann (Desjardins Tab. Peut. 190, 4 falsch). Es sind in jener Notiz der Gromat. der Mauerbau und die Erhebung zur Kolonie verwechselt, ferner die Kaiser Nero und der ältere Nero. Genannt werden in den Inschriften ferner Augustales, ein collegium caneforarum puellarum, cultores Flaminiani, ein collegium Larum Marcellini, ein Apollonkult und Thermae Silvani. S. gehört zur Tribus Voltinia wie die anderen Samniterorte. Erwähnt wird S. noch bei Paul. Diac. hist. Lang. I 22. Erchempert hist. Lang. ep. 80, auch war es Bischofssitz. Eine sehr interessante Inschrift (nr. 2438) hat sich auf der Außenseite des nach Bovianum führenden Tores im Dorfe Altilia gefunden. Sie enthält eine Verfügung der Praefecti praetorii von Bovianum und S. vom J. 168 n. Chr. über die Weidewege. Es wird die Behandlung der Schafherden geregelt, die im Sommer aus Apulien auf bestimmten Bergpfaden in die Abruzzen getrieben werden sollten, im Winter heimwärts nach Apulien, wie dies noch heute der Fall ist. (Eine ähnliche Inschrift aus der Gegend von Tomoli im Frentanerland CIL IX 2826). Die Tribus ist die Voltinia, CIL IX p. 227. Kubitschek Imp. Rom. trib. discr. 59. [Philipp]

f) wenn vorhanden: Kommentar zur Vignette
-

g) Kommentar zur Einzeichnung auf der TP (Gestaltungsfehler/Folgefehler?)
-

h) Hinweise zum Streckennetz und den Distanzangaben
-

Literatur:

[1] Desjardins, Table, p. 190, col. 2, no. 4 - p. 191, col. 1.

[2] Miller, Itineraria, Sp. 370.

[3] Morciano, Maria Milvia, Saepinum, in: DNP 10, 2001, Sp. 1212.

[4] Philipp, Hans, Saepinum, in: RE I.A.2 (1920), Sp. 1723-1724.

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Colonna 1962.
s. v. S., KlP 4, 1495.
G. Colonna, S.: Ricerche di topografia sannitica e medioevale, in: ArchCl 14, 1962, 80-107.
M. Matteini Chiari (Hrsg.), S. Museo documentario dell`Altilia, 1982.
G. de Benedittis u. a., S., Sepino, 1993.

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Letzte Bearbeitung:

07.11.2025 21:07


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=484 [zuletzt aufgerufen am 13.11.2025]

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