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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Crontona

Name (modern):

Crotone

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher -     Petelia     
Toponym nachher XL     Lacenium     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/452317
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

a Leucis Crotona provinciae (489,8), a Crotona Naus provinciae (490,1)

Alternativer Name (Lexika):

Kroton (DNP)

RE:

Kroton [1]

Barrington Atlas:

Croto(n) (46 F3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Crontona

Levi:

 

Ravennat:

Crotona (p. 69.16)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κρότων πόλις (3,1,12)

Plinius:

Croto (2,211), Crotonenses (3,72), oppidum Croto (3,97)

Strabo:

Κρότων (6,1,12)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 360:
Crontona, Crotona (It ma, Ra, Gu, I, Front), Croton (autores), berühmt durch seinen alten reichen, weithin sichtbaren Tempel der Juno Lacinia (Scyl, St, Diod, Liv, Cic, Va Max); von Achäern mit Spartanern a. 710 v. Chr. in sehr gesunder Gegend, am Fluß Aesarus, 150 Stad. nördlich vom Vorgebirge Lacinium gegründet, ohne sicheren Hafen, durch lebhaften Handel, treffliche Einrichtungen, insbesondere die Schule des Pythagoras bekannt, die reichste und blühendste Stadt Unteritaliens von 12 Milien Umfang (Liv), stürzte 510 v. Chr. das mächtige Sybaris; Hauptsitz der Athletik und Gymnastik; durch die Lokrer am Fluß Sagras besiegt, dann gesunken, zu Hannibals Zeiten schon ziemlich entvölkert (Liv), a. 395 v. Chr. durch eine col. verstärkt; j. noch Crotona, Cotrone. Reste des berühmten Tempels sind noch vorhanden (daher Colonne von den weißen Marmorsäulen genannt). Iss: CIL X 105-111. -, fehlt, es sind ca. 14.

Datierung (Barrington):
Croto(n) – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (RE Kroton 1; BTCGI V, 472-521)
§ Crotona

DNP:
Kroton
(Κρότων, lat. Croto[n]). Um 733 v.Chr. unter Myskelos aus Rhypes von achaiischen Kolonisten auf ein delphisches Orakel hin gegr. Stadt an der Ostküste von Bruttium/Südit. (Antiochos, FGrH 555 F 10). Im 6. Jh.v.Chr. expandierte K. auf Kosten der Nachbarkolonien: Wichtige Stationen sind die Einnahme und Zerstörung von Siris Mitte 6. Jh., die Niederlage gegen Lokris 548 an der Sagra und die Zerstörung von Sybaris 510 v.Chr. (Hdt. 5,44; 6,21). K. herrschte über ein großes Gebiet zw. den Flüssen Neaithos im Norden und Tacina (Thagines) im Süden und bis zur kroton. Kolonie Terina am Tyrrhenischen Meer; zur chṓra von K. gehörte Krimissa bei h. Punta Alice, eine Gründung des Philoktetes (Lykophr. Alexandra 913; Strab. 6,1,3). E. des 6. Jh. wirkte in K. Pythagoras, der hier eine Schule gründete (Liv. 1,18,2; Iust. 20,4,2ff.). Weitere Personen, die aus K. stammen: Alkmaion [4], Kylon [2]. E. 5. Jh. regte K. die Gründung eines Italioten-Bundes mit Sitz in Herakleia [10] zum Schutz vor den ital. Völkern an. K. wurde von Dionysios I. erobert, dann von den Bruttii belagert, schließlich von Agathokles [2] 295 v.Chr. zerstört. Im Pyrrhos-Krieg (Pyrrhos) wurde K. erstmals 277 v.Chr. von den Römern besetzt; gegen Ende des 2. Punischen Kriegs wurde K. verlassen. 194 v.Chr. entstand hier eine röm. Kolonie.

K. lag in einer von Hügeln umschlossenen Ebene an der Mündung des Aisaros, der als Hafen diente; anfängliche Siedlung katá kṓmas (“in Dörfern”). Ein ausgedehnter Mauerring stammt aus dem 5. Jh.v.Chr. Die Stadt gliederte sich in drei Siedlungskerne. Das Straßennetz ist wohl auf E. 7. bzw. Anf. 6. Jh.v.Chr. zu datieren. Auf den Hügeln um das Stadtzentrum herum liegt ein Gürtel von Nekropolen: in Vela, auf dem Hügel S. Giorgio, in S. Francesco, auf dem Hügel von Viscovatello und in Carrara. Votivgegenstände bezeugen ein evtl. Hera geweihtes Heiligtum außerhalb der Mauern bei Vigna Nuova. Kultorte außerhalb der Stadt wurden im h. Capo Colonna, in S. Anna di Cutro und Giammiglione di Scandale festgestellt. Die röm. Kolonie zog sich auf dem Hügel von Castello im h. histor. Zentrum zusammen; Nekropolen aus der Kaiserzeit bedecken große Gebiete der östl. Stadtteile aus griech. Zeit.
Muggia, Anna (Pavia)

RE:
https://elexikon.ch/RE/XI,2_2021.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 360;

Philipp, Hans, Kroton [1], in: RE XI.2 (1922), Sp. 2020-2026;

Muggia, Anna, Kroton, in: DNP 6 (1999), Sp. 870-871;

Nissen II 938;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 10. 48. 55. 57. 59. 60. 77. 80. 117. 120;

BTCGI V, 472-521)

Crotone. Atti del XXIII Convegno di Studi sulla Magna Grecia Taranto 1983, 1986, 4

BTCGI 5, 472-521

M. Sassi, Tra Religione e scienza, in: S. Settis (Hrsg.), La Calabria antica, 1988, 565-587

M. Giangiulio, Ricerche su Crotone arcaica, 1989

M. Osanna, Chorai coloniali da Taranto a Locri, 1992, 167-200

A. Muggia, L`area di rispetto nelle colonie magno-greche e siceliote, 1997, bes. 64-69.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

03.04.2024 21:46


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=456 [zuletzt aufgerufen am 02.10.2024]

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