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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Icentiae (Picentiae)

Name (modern):

Vicenza (Miller) / Pontecagnano (DNP)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Abellino     
Toponym nachher XII     Salerno     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Pontecagnano (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Picentinus Ager (44 G4) (region)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Icentiae

Levi:

 

Ravennat:

Picentia (p. 72.23)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

oppidum Salerni Picentia (3,70), Picentinus ager Tuscorum (3,70)

Strabo:

Πικεντία μητρόπολις Πικέντων (5,4,13)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

PK:
Ptolemaios nennt lediglich das "Gebiet der Picentiner (Ptol. 3,1,69)" und "weiter östlich der Picentiner und Lucaner (Ptol. 3,1,71).

Plin 3,70
A Surrentino ad Silerum amnem XXX m.p. ager Picentinus fuit Tuscorum, templo Iunonis Argivae ab Iasone condito insignis. intus oppidum Salerni Picentia
Vom Gebiet von Surrentum zum Fluß Silerus reichte 30 Meilen das den Etruskern gehörende Gebiet der Picenter, ausgezeichnet durch den von Iason gegründeten Tempel der argivischen Iuno. Im Landesinneren (liegt) Picenta, eine (Pflanz-)Stadt von Salernum.
Kommentar:
h. San Antonio a Picenza, südöstl von Salerno. Die von den Picentern (s.o.) gegründete Siedlung war von Salernum, h. Salerno abhängig und wurdew 89v. Chr. von den Samniten zerstört (Florus II 6,11)

Strab 5,4,13:
Die Hauptstadt der Picenter war Picentia; heute leben sie in Dörfern, von den Römern hinausgetrieben wegen ihrer Kollaboration mit Hannibal [...] Zur Überwachung haben die Römer etwas oberhalb des Meeres die Schanze Salernum gegen sie angelegt.

Kommentar (Talbert):
The name is perhaps a garbled form of one beginning Picent-, otherwise unknown.

Miller, Itineraria, Sp. 367:
Icentiae (Icentie (Bt, Bg, Ve)), Picentia (Ra, St, Steph, Ml, Sil), Picensia (Gu), ager Picentinus (Pl); Stadt der Picentini; die Einwohner mußten nach ihrem Abfall zu Hannibal die Stadt verlassen, diese selbst aber wurde bevölkert; j. Vicenza am Flüßchen Vicentino. Iss: CIL X 508. 509. 8119. 12 - die Zahl steht links unter Icentie, ist aber mit der darüberstehenden VIIII zu versetzen, letztere gehört zur Straße von Benev. nach Salerno, Strecke 63.

Datierung (Barrington):
Picentinus Ager – Hellenistic/Roman (Nissen II, 823; Gasparri 1989)

DNP.
Pontecagnano
Von der etr.-campanischen Siedlung auf einer ca. 85 ha großen, sich nur leicht über die Piana del Sele erhebenden Fläche beim heutigen Ort P. (10 km südl. von Salerno) ist wenig mehr als die Ausdehnung bekannt. Ausgegraben sind nur zwei Heiligtümer im Westen sowie Handwerksbetriebe (Öfen von Ziegeleien des 6. und 5. Jh. v. Chr. und eine Färberei) im Osten der Stadt. Die großen Nekropolen im SW und Osten der ant. Siedlung werden seit 1954 systematisch untersucht. Die it. Ausgrabungen belegen die Existenz des etr.-campanischen P. von der frühen Eisenzeit (9./8. Jh. v. Chr.) bis ins ausgehende 4. Jh. v. Chr. Eine Blütezeit im 7. Jh. v. Chr. wird durch reiche “Fürstengräber” des Steinkistentypus belegt, wie sie auch aus Kyme [2]/Cumae und Praeneste bezeugt sind (u. a. orientalische und griech. Importfunde). Im J. 268 v. Chr. wurden Angehörige des Stammes der Picentes aus dem Adriagebiet in der röm. Kolonie Picentia angesiedelt (Strab. 5,4,13), die ebenfalls beim heutigen P. lokalisiert wird. Die Gräber der Nekropolen des 9.-7. Jh. zeigen, daß das Gebiet von P. enger mit der Villanova-Kultur Etruriens und des nördl. Latium als mit den Fossagräber-Kulturen der näheren Umgebung verbunden ist. Totenverbrennung mit anschließender Verwahrung der Asche in bikonischen Urnen und Körperbestattung wurden nebeneinander praktiziert.
Miller, Martin (Berlin)

Nissen II 825:
Mit der Ansiedlung der Picenter bekam die Landschaft ein neue Hauptstadt in Picentia (Strab. V 251, Mela II 69, Plin. III 70, Steph. Byz Tab. peut. geogr. Rav. IV 34 CIL X p. 60). Diese lag 7 Millien südöstlich von Salerno jenseits des Baches Picentino bei S. Maria a Vico oder Vicenza. Nach der Reisekarte stiesen die von Benevent über Abellinum kommende Straße und die aus Campanien über Nuceria und Salernum kommende Straße hier zusammen um sich nach Lucanien fortzusetzen. Nach dem hannibalischen Krieg wurde die Stadt in einen von Salernum abhängigen Flecken verwandelt, sodann 89 v. Chr. von den Samniten zerstört (Flor. II 6,11). Der Verkehr den die Gabelung der Straßen mit sich brachte, rief ihn wieder ins Leben. Es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass er im Laufe der Kaiserzeit sein Stadtrecht zurück erlangte (CIL X 3608). Zur Bewachung der Picentiner ward 194 v. Chr. eine Colonie von 300 römischen Bürgern nach Salernum oder castrum Salerni ausgesandt (Liv XXXII 29 XXXIV 45 Vell. I 15). Letztere Fassung des Namens deutet an dass ein vorhandenes Dorf zur Aufnahme der Colonie gewählt wurde (Sil. It. VIII 582). Der Hafen nimmt den Scheitel eines Bogens ein der sich über eine 12 km lange Sehne wölbt [...]

CIL X 3608
D(is) M(anibus) c(oniugi) b(ene) m(erenti) f(ecit) / Memmiae Fortunat(a)e / n(atione) Picene(n)sis(!) vix(it) ann(os) XLV / Arrius Isidorus manu/p(u)larius(!) n(atione) Alexandrinus / in qua expesav(i)t(!) |(denarios) CCC

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 367;

Miller, Martin, Pontecagnano, in: DNP 10 (2001), Sp. 133-134;

Scherling, Karl, Picentia, in: RE S VIII (?), Sp. 825; [stimmt nicht!]

Nissen II 825;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 44;

B. d`Agostino (Hrsg.), P., Bd. 1, 1990

S. De Natale, P., Bd. 2,2 (La necropoli di S. Antonio. Tombe della prima età del ferro), 1992

L. Cerchiai, s. v. P., EAA 2. Suppl., 1971-1994, Bd. 4, 1996, 425-427

P. Gastaldi, Struttura sociale e rapporti di scambio nel IX secolo a P., in: La presenza etrusca in Campagna meridionale (Atti del Convegno, P. - Salerno 1990), 1994, 49-59

A. Serritella, P. Bd. 2,3, Le nuove aree di necropoli del IV e III secolo a. C., 1995.

RE: -

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Letzte Bearbeitung:

16.09.2024 18:33


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=397 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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