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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom
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Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Vindonissa

Name (modern):

Windisch SWI

Bild:
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Toponym vorher XXII     Augusta Rvracum (Augusta Ruracum)     
Toponym nachher VIII     Tenedone     -     Ad Fines     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

2A5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Vindonissa (251,6)

Alternativer Name (Lexika):

Vindonissa (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Vindonissa (18 F2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Vindonissa

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Tenedone
The distance figure VIII is placed lower than the name (presumably to ensure that it will not run into the river #2A); in consequence, the route linework proceeds above it, not below.
River crossing: Fl. Renvs (river, no. 2A)

Miller, Itineraria, Sp. 56:
Vindonissa (Irrig Vmdonissa (Bt, Bg, Ve)), it. (It), castrum Uindonissense (ng in Max. Sequ.), vicani Vindonissenses. I: 5195. Vindonissa verliert schon im 1. Jh. seine Bedeutung als militärischer Platz; Quartier der 21., später der 11. Legion. Bischofssitz, ca. 560 nach Konstanz verlegt; j. Windisch. Viele Iss: 5193-5232. Tempel, Amphitheater, im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut; das einzige Denkmal dieser Art im Osten der Schweiz; Brücken, Mosiakböden, Wohngebäude, Wasserleitung, Gräber, Legionsziegel. Haller, Helvetien und die Römer II 373 ff. Zahl fehlt - 28 l. Bis Vitodurum 24 mp (It), es sind 18 l; j. Ober- Winterthur, im Lindberg. Drei Merkurbilder und andere Funde. Legionsziegel, Münzen, Gräber, inde Finibus 22 mp, 10 l.(It), letzteres richtig. Von Winterthur nach Arbon s. Mommsen in Hermes XVI (1881) S. 491/2.

Miller, Itineraria, Sp. 261:
Vindonissa, s. Strecke 3; j. Windisch. Dazwischen: Wrzacha (Ra); j. Zurzach am Übergang über den Rhein, nahe dem Einfluß der Aar, mit Kastell, Brücke, Legionsziegel. Iss: 5239-5242. 3 km nordwestlich liegt das ebenfalls alte Coblenz am Einfluß der Aare in den Rhein. 8 l.

Datierung (Barrington):
Vindonissa – Hellenistic/Roman/Late Antique (Römer Schweiz 537-50; Petit 1994, 131-32)

DNP:
Vindonissa

Röm. Militärlager und Zivilsiedlung auf der Landzunge am Zusammenfluß von Aare und Reuss beim h. Windisch, wo für vorröm. Zeit eine kelt. Siedlung vermutet wird. Im Zusammenhang mit dem Alpenkrieg (15 v. Chr.) unter Tiberius [1] und Claudius [II 24] Drusus mag hier bereits ein kleines Kastell angelegt worden sein. Aber erst in den J. 16/17 n. Chr. faßte die röm. Militärverwaltung - infolge der nach der Niederlage im Saltus Teutoburgiensis nötigen Reorganisation der Rheingrenzen-Sicherung - den Entschluß, eine Legion in das Gebiet der Helvetii zu verlegen. Als erste Einheit zog die legio XIII Gemina hier ein. Diese Truppe errichtete den ersten Bau des Lagers verm. aus Holz, der später in Stein erneuert wurde (vgl. die Bauurkunde CIL XIII 11513 und die Grabinschr. CIL XIII 5206). 45 n. Chr. zog an ihrer Stelle die legio XXI Rapax in das Lager von V. ein. Fast alle Dienstgebäude, Kasernen und Offiziershäuser, Bad und Krankenstation, Tempel, Magazine wurden von dieser Legion errichtet. Außerhalb der Lagerumwallung baute die Legion am Forum und am Amphitheater der canabae (Heeresversorgung III.) vor dem Westtor des Lagers (vgl. CIL XIII 5195). Der große Bedarf an Ziegelmaterial wurde von einer eigenen Legionsziegelei (Ziegel mit Stempel XXI L) gedeckt (weitere Belege vgl. CIL XIII 5208; 5218; 11514; 11524). 69 n. Chr. schickte Vespasianus die legio XI Claudia Pia Fidelis nach V., die bis 101 n. Chr. dort stationiert war (vgl. die zahlreichen Grab- bzw. Weihesteine von Neubürgern dieser Legion: CIL XIII 5207; 5209-5240 bzw. CIL XIII 5197; 11500 f.; 11506-11508; 11525; Ziegel mit Stempel LEG XI CPF). Auch Zeugnisse von Auxiliareinheiten fanden sich in V. (cohors VI Raetorum: CIL XIII 12456; cohors VII Raetorum: CIL XIII 12457; cohors III Hispanorum: CIL XIII 12446-12448).

Nach dem Abzug der legio XI samt ihrer auxilia wurde das Lager vorerst nicht wieder besetzt. Jetzt ergriff die rasch angewachsene kelt. und kelto-röm. Zivilbevölkerung in den canabae von den Lagerbauten Besitz. Als die Grenzkontrollinie des Limes (III. und IV.) in Germania Superior und Raetia Mitte des 3. Jh. n. Chr. aufgegeben und die röm. Reichsgrenze auf die Rhein-Donau-Linie zurückgenommen wurde, bedeutete dies für V. eine Remilitarisierung, aber die neu einrückende Truppe war kleiner als die urspr. Legionen und beanspruchte nur noch den Platz eines Kastells, das zu Anf. des 4. Jh. das Areal der urspr. kelt. Befestigung einnahm.

Bei V. schlug Constantius [1] zw. 300 und 304 eine Gruppe von Alamanni (Paneg. 6(7),4 und 6). Die Stadt gehörte nach der Reichsreform unter Diocletianus zur Prov. Maxima Sequanorum der dioecesis Galliae ( dioíkēsis II.; Notitia Galliarum 9). Das Kastell diente der anwachsenden Bevölkerung im Südteil des alten Lagers als Fluchtburg, deren Mauern nachweisbar unter Valentinianus [1] I. (364-378 n. Chr.: CIL XIII 5205) ausgebessert wurden.

Walser, Gerold

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 56. 261;

F. Staehelin, Die Schweiz in röm. Zeit, 31948, 130-139, 623-633

E. Howald, E. Meyer, Die röm. Schweiz, 1940, 279-304

G. Walser, Röm. Inschr. in der Schweiz, Bd. 2, 1980, Nr. 147-191

W. Drack, R. Fellmann, Die Römer in der Schweiz, 1988, 537-550

E. Ettlinger, s. v. V., RE 9 A, 82-105

J.-P. Petit, M. Mangin, P. Brunaux (Hrsg.), Atlas des agglomérations secondaires de la Gaule Belgique et des Germanies, 1994, 131 f.

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Letzte Bearbeitung:

05.01.2023 22:42


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https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=3350 [zuletzt aufgerufen am 16.05.2024]

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