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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Sicca Veria

Name (modern):

Le Kef (Barrington) / Schak Benar el Kef (Miller)

Bild:
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Toponym vorher -     (unnamed / illegible, no. 27)     
Toponym nachher XXX     Siguese     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/ 315152
Großraum:

Africa Proconsularis

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

3C5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Sicca (41,4), Sicca Veneria (45,1)

Alternativer Name (Lexika):

Sicca Veneria (DNP)

RE:

Sicca Veneria

Barrington Atlas:

Sicca Veneria (32 C4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Sicca Vēria

Levi:

Sicca Vēria (A,I,1)

Ravennat:

°Sicabe (p. 39.17)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σίκκα Οὐενερία κολωνία (4,3,30); Σίκκα Οὐενερία (8,14,9)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 935:
Sicca Vēria (So richtig vēria (Bt, Bg, Ve). Bei den anderen Ausgaben, auch Miller, fehlt der Strich auf dem e.), also Veneria, Sicca Veneria (It), Sacca Be... (Ra), Sicca Veneria (Sall, Pl), Veneria (Sol), cives Siccenses (Pol, iss: CIL VIII 1641. 1651 - hier gefunden), colonia Julia Veneria Cirta nova Sicca (Pl, I: CIL VIII 1632 - hier gefunden), eine bedeutende Stadt am Bagradas, nach Pl. eine römische Kolonie. bischöfe werden genannt: a. 258. 348. 411. 484. 649; j. Schak Benar el Kef (Shaw. hier fand man eine Statue der Venus und eine Steinschrift mit den Worten "ordo Siccensium". Viele Iss im CIL VIII. Meilenstein 116. 12, statt 30, durch Verwechslung mit obiger Zahl, 30 und 32 (It).

Datierung (Barrington):
Sicca Veneria – Hellenistic/Roman/Late Antique (AAT I, Le Kef.145)

RE:
Sicca Veneria Stadt d. röm. Proconsularprovinz Africa II A.2 2187-2188 Dessau.
Sicca Veneria, ansehnliche Stadt der römischen Proconsularprovinz Africa, zuerst erwähnt von Polyb. I 66. 67: hier brach im J. 241 der karthagische Söldneraufstand aus. Im J. 146 dem numidischen Königreiche zugeteilt, unterwarf sie sich im Iugurthinischen Krieg freiwillig den Römern (Sall. Iug. 56). Von Octavian zur römischen Kolonie erklärt, hieß S. nun colonia Iulia Sicca (so eine Inschrift von Thubursicum NUmidarum Cull. du Comité archéol. 1904, 575 oder vollständig colonia Iulia Veneria Cirta nova Sicca CIL VIII 1632. 16367 = Dessau 6783, col. Iul. Cirta nova auch eine andere Inschrift von Thubursicum Bull. a.a.O. (Cirtha für Cirta CIL VIII 1634, Chirtha 16367; die Einwohner Cirthenses Siccenses CIL VIII 1641 = Dessau 6818); von welchen Namen Cirta nova wohl nur Neustadt, nicht eine Beziehung zu der numidischen Hauptstadt anzeigt (doch s. Mommsen Ges. Schr. V 473); den Namen Veneria verdankt S. dem Heiligtum der Venus, dessen Gründung, oder gar die der Stadt selbst, auf Siculer vom Berge Eryx zurückgeführt wurde, Solin. 27,8, wo mit Veneria wohl S. gemeint ist. Auf dieses Heiligtum bezieht sich wohl die Notiz von der Selbstprostitution punischer Matronen in einem fanum Veneris bei Val. Max. II 6, 15. wo die Stadt freilich Cirta genannt wird; vgl. Robertson Smith Religion der Semiten 40, 34. Sicca Veneria heißt die Stadt bei Ptolem. IV 3,30. VIII 14,9. Itin. Ant. 45 und in der Inschrift eines von dort gebürtigen Tribunen CIL XIII 6449 (Sicca Veria Tab. Peut.). Ein Freigelassener der Venus, nach der Freilassung C. Iulius Optatus genannt, CIL VIII 27580; vielleicht sind diese Freigelassenen die CIL VIII 15881 erwähnten Venerii. Im 3. Jhdt. war ein Curator (Regierungsbevollmächtigter) der Stadt zugleich curator Veneris, CIL VIII 15881 = Dessau 5501, welche Inschrift von einem Einbruchsdiebstahl im Tempel der Venus berichtet. Zum Gebiet der Stadt gehörten auch in der Kaiserzeit zahlreiche Ortschaften (castella), die eine beschränkte Selbstverwaltung unter Ältesten (seniores9 genossen, Dessau 444. 6807 mit Anm. 3. CIL VIII 27828.
Die Stadt lag an einer von Karthago nach Cirta führenden Straße, die bei Musti von der Straße Karthago-Theveste abzweigte (Itin. ant. 41) - nach dem Meilenstein CIL VIII 22175 und nach den allerdings zum Teil verwirrten Angaben der Itinerarien (vgl. CIL VIII p. 2215) zählte man nach Karthago 122 Millien - auf dem Hügel, der heute das Städtchen el-Kef trägt, welche Stadt bei den Einheimischen auch Schikka Benar (d.i. Sicca Veneria) heißt. Neue Befestigungen erhielt sie durch Iustinian (Procop. de aedif. VI 7, 10). Als Bischofssitz wird S. zuerst im J. 255 genannt (Sentent. episc. 28, in Hartels Cyprian 447), zuletzt im J. 649. Aus S. stammten Arnobius, der vor seiner Bekehrung dort die Redekunst lehrte (Hieron. chron. a. 2343; vir. ill 79) und der medizinische Schriftsteller Caelius Aurelianus. Vgl. auch Σικκαθόριον. [Dessau.]

DNP:
Sicca Veneria

Einheimische Stadt der Africa Proconsularis an der Straße von Karthago nach Cirta (Plin. nat. 5,22; Ptol. 4,3,30; 8,14,9; Itin. Anton. 45,1; Tab. Peut. 4,5; Solin. 27,8), h. El-Kef/Tunesien. 241 v. Chr. mußte S. die karthagischen Söldner aufnehmen, die aus Sizilien zurückgekehrt waren (Pol. 1,66 f.; [1. 253 f., 471]). Aufgrund des Friedensvertrags von 201 (Punische Kriege) dürfte S. numidisch geworden sein. Im Krieg gegen Iugurtha (111-105 v. Chr.) war S. Schauplatz eines Scharmützels zw. Iugurtha und Marius [I 1] (Sall. Iug. 56,3-6). Die ältesten arch. Zeugnisse stammen aus numid. Zeit. Die in S. gefundene Keramik verrät punischen Einfluß. S. verdankte sein Renommée auch einem Heiligtum, in dem sakrale Prostitution praktiziert wurde (Val. Max. 2,6,15 - vom Autor falsch gedeutet). Vom nachmaligen Augustus wurde S. in den Rang einer colonia (Iulia Veneria Cirta Nova) erhoben (CIL VIII 1, 1632; Suppl. 1, 15858; 15868; 16258). Zum Gebiet der Stadt gehörten zahlreiche castella (ILS 444; 6807; CIL VIII Suppl. 4, 27828). 256 n. Chr. war Castus Bischof der Stadt (Cypr. sententiae episcoporum 28). Iustinianus [1] I. erbaute neue Befestigungsanlagen (Prok. aed. 6,7,10). Inschr.: CIL VIII 1, 1623-1769 bzw. 1775; 2567; 2569; 2, 10621 f.; Suppl. 1, 15669; 15723 f.; 15726; 15829-16257 bzw. 16281; 16367; 17164; 2, 18067; 3, 22175; 4, 27568-27697 bzw. 27744/5; [2. Nr. 1588-1611]; AE 1981, 867; RIL 17; [3. 2, 1986, 315-320]. Arch. Befund: Amphitheater, Theater, Stadtmauer aus byz. Zeit, Bäder, Zisternen, zwei Basiliken, Mosaike, Statuen (im Bardo-Museum Tunis). Aus S. V. stammte der Rhetor Arnobius [1] (3./4. Jh.).

Huß, Werner

erwähnt bei Plin. 5,2,22:
Vom Ampsaga an beginnt Numidien, berühmt durch den Namen des Masinissa, von den Griechen wurde das Land Metagonitis genannt; die Numider aber heißen Nomaden wegen des Wechsels der Weideplätze, da sie ihre mapalia, d.h. Behausungen, auf Wagen mit sich führen. Städte sind Chullu und Rusicade und etwa 48 Meilen davon im Landesinneren die Kolonie Cirta mit dem Beinamen der Anhänger des Sittius, und eine andere im Inneren Sicca und die freie Stadt Bulla Regia. An der Küste aber liegen Tacatua, Hippo Regius, der Fluß Armua, die Stadt römischer Bürger Thabraca, der Fluß Tusca, die Grenze Numidiens. Außer dem Vorkommen des numidischen Marmors und der wilden Tiere bringt das Land nichts Besonderes hervor.

Pliniuskommentar:
Sicca
h. El-Kef in Tunesien, eine andere Kolonie des Augustus [col. Iulia Veneria Cirta Nova S.]; dort befand sich ein Heiligtum der Venus Erycina mit reger Tempelprostitution; vgl. Solinus 27,8; Valerius Maximus II 6,15.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 935;

1 Huß

2 A. Merlin (ed.), Inscriptions Latines de la Tunisie, 1944

3 Revue des Ét. Phéniciennes-puniques et des Antiquités Libyques.

AATun 050, Bl. Environs du Kef, Nr. 145

A. Beschaouch, Le territoire de S. V. ..., in: CRAI 1981, 105-122

J. Desanges (ed.), Pline l´Ancien. Histoire naturelle. Livre V, 1-46, 1980, 197-199

H. Dessau, s. v. S. V., RE 2 A, 2187 f.

C. Lepelley, Les cités de l´Afrique romaine ..., Bd. 2, 1981, 156-161.

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Letzte Bearbeitung:

16.08.2024 15:09


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https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=218 [zuletzt aufgerufen am 05.11.2024]

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