deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Leptimagna colonia (Leptis Magna Colonia)

Name (modern):

Lebda

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XII     Adpalmam (Ad Palmam)     XXV     Subututtu     
Toponym nachher XXX     Sugolin     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/ 344448
Großraum:

Africa Proconsularis

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

6C4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Lepti Magna (57,8; 73,5; 77,3), Lepti Magna colonia (63,2)

Alternativer Name (Lexika):

Leptis Magna (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Neapolis/Lepcis Magna (35 G2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Leptimagna. col´.

Levi:

Leptimagna. Col`. (A,I,1)

Ravennat:

Leptis magna (p. 37.39; 89.20)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Νεάπολις (4,3,13), Λέπτις Mεγάλη (1,8,1; 1,8,5; 1,10,2; 4,3,13; 8,14,7)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Svgolin
Since the copyist was evidently determined to fit the distance figure between the symbol and river #81, rather than let it straddle the river, XX is placed on the route linework and a further X above.
River crossing: Fl. Cynips (river, no. 81)

Miller, Itineraria, Sp. 895-897:
Leptimagna. col´., Leptismagna (Ra), Paletis magna (Gu), Lepti magna colonia (It), colonia Ulpia Traiana (I: CIL VIII 10 – hier gefunden), colonia (I: ib. 10. 11), Leptis Magna ἡ Λέπτις μεγάλη (Pt, Sol), Leptis (Sall, Caes, Liv, Ml, Tac, Jul, Am, Eutr), Λέπτις (St), Λέπτης (Stad), auch Neapolis Νεάπολις (St, Ml, Pl), Νεάπολις Καρχηδονίων (Scyl), r. p. Leptim[agnesium] et Tripolitanor[um] (I: CIL XIV 3593 – gefunden in Tibur), westlich von der Mündung des Cinyps, von flüchtigen Sidoniern in einer fruchtbaren Gegend gegründet (Sall) und, obgleich hafenlos, doch bald durch den Handel reich und blühend geworden (Liv), besonders unter den Römern, wo sie römische Kolonie und als Vaterstadt des Kaisers Sept. Severus von diesem sehr begünstigt wurde (Spart, Proc); noch im 4. Jahrhundert eine stark befestigte, volkreiche und wohlhabende Stadt (Am), castra Lepitana (ND). Im Jahre 366 wurde sie durch die Libyer (von Am Ausuriani genannt) zerstört und sank von da an immer tiefer. Justinian fand sie schon zum Teil im Sande begraben und ließ den noch übrigen Teil ummauern (Proc); durch die Sarazenen fand sie ihren völligen Untergang (Leo Afr); Bischöfe werden genannt aus den Jahren: 258. 393. 411. 484; j. Lebida. Ruinen. 27 Iss im CIL VIII.
Von Leptimagna führt im It 73-77 der Limes Tripolitanus bis an den Schott Djerid (Lacus Tritonum), die Südgrenze des Reiches gegen die Nomadenvölker der Gaetuler und Garamanten bildend. Karte 292. Die Stationen, ohne Zweifel lauter Garnisonen, sind meistens 30 Meilen voneinander entfernt. Von der Endstation am Schott Djerid ist noch eine Straße nach Gabes angegeben. Der Limes selbst hat eine Ausdehnung von 526 mp. Die östliche Hälfte von Lepti bis Tilibari liegt am Abhang des nach Norden abfallenden Gebirgesm wo eine größere Anzahl Ruinen vorhanden sind und der Limes sich ohne Zweifel genau festlegen lässt. Die westliche Hälfte führt durch die Wüste. In der östlichen Abteilung kommen 317 mp auf 350 km, in der westlichen 209 mp auf 234 km. Danach lassen sich die Stationen des It etwa in der folgenden Weise verteilen. 5 derselben nennt auch die ND (Occ. 31).
Leptimagna, castra Leptitana (ND); j. Lebida.
Mesphe 40; j. Kasrdoga.
Thenedassa 30; j. Ruinen bei Lekeni.
Talalati 26, limes Talalatensis (ND); j. Bustam.
Vinaza 16; j. Gariane.
Auru 35; j. Ruinen Kasr Yefren.
Thenteos 30, Thentettani und limes Tenthatanus (ND); j. Zintan oder Zitan.
Thamascaltin 30; j. Djadi oder Giado.
Thramusdusim 30; j. Tinzegt.
Tabuninati 25; j. Kabao.
ad Amadum 25; j. Nalut oder am Fluss Zigzan, Segaso.
Tillibari 30, Tillibarenses und limes Tillibarensis (ND); j. Guelb el Garda; n. a. Remada, liegt zu weit nördlich. Thebelami 20; j. Siaun oder Sigaun.
Tabalati 25; j. Et Tuila.
Auzemmi 30; j. Sedra am Krib el Djedari.
Agma 30; j. el Garid am Kamur oder el Kelb.
Ausilimdi 30; j. el Bibane.
Bezereos 32, Bizerentane (ND); j. Bir bel Kassem, südöstlich von Dus.
Ad Templum 30; j. Kebili.
Turre Tamalleni 12; war Bischofssitz; j. Um Sema.
Agariabas 30, war Bischofssitz; j. Ain Tamerza, Bj. Tamra.
ad Aquas 30, Strecke 128; j. El Hamma.
Tacapis 13, es soll 18 heißen, s. u.; j. Gabes.
Abzweigung einer Strecke 25 Subututtu 15 Cercar 20 Flacci Taberna 16 Osa col´ 18 Vax villa Repentina 27 Sabrata. Bis Osa zweifelhaft, ob im Innern verlaufend s. Karte 292, oder nur andere Stationen; von Osa ab s. u.
12 (es sind nur so viele km).

Datierung (Barrington):
Neapolis/ – Hellenistic (Desanges 1978, 100)
Lepcis Magna – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique
§ Lepcitani (Mattingly 1994, 116-22)

DNP:
Leptis Magna

A. Geschichte
Phoinik. Gründung, h. Lebda/Libyen ([2. 36f., 74]; Sall. Iug. 78,1; 4; Sil. 3,256; Plin. nat. 5,76?). Vielfach gab man dem Ort das Beiwort Megálē/Magna (“groß”), das ihn von Leptis Minor unterschied (Plin. nat. 5,27; Ptol. 4,3,13; Stadiasmus maris magni 93; Sol. 27,8; Tab. Peut. 7,4; Prok. aed. 6,4; Prok. BV 2,21,2; 13; 15; [5. Nr. 284]). Mehrere griech. und röm. Autoren nennen ihn Neapolis (Ps.-Skyl. 109f.; Strab. 17,3,18; Plin. nat. 5,27; Dion. Per. 205; Ptol. 4,3,13). Hieß er daher urspr. Qrtḥdšt (“Neu-Stadt”)?
L.M. entwickelte sich zur bedeutendsten Stadt in Tripolitanien, nicht zuletzt aufgrund der Handelsverbindungen, die weit ins Innere Afrikas reichten. Karthago verpflichtete die Stadt zur Zahlung direkter Steuern ([2. 46813]; Liv. 34,62,3). Etwa in der Mitte der 60er J. des 2. Jh.v.Chr. griff Massinissa Städte und Gegenden an der Kleinen Syrte sowie die Emporia (“Handelsplätze”) und damit auch L.M. an. Rom entschied schließlich zugunsten von L.M. ([2. 431]; Pol. 31,21). 111 v.Chr. erhielt die Stadt die amicitia societasque populi Romani und 108 v.Chr. den Schutz einer Garnison (Sall. Iug. 77). Während der Auseinandersetzungen zw. Pompeianern und Caesarianern (Caesar) stand L.M. auf der Seite der Pompeianer (Caes. civ. 2,38?; Bell. Afr. 97,3; Lucan. 9,948f.). Traianus erhob sie zur colonia, Septimius Severus, der hier geb. war, gab ihr das ius Italicum ([5. Nr. 284, 353]; Dig. 50,15,8,11. Die severische Zeit war die Blütezeit von L.M. Unter Diocletianus wurde L.M. Hauptstadt der neuen Prov. Africa Tripolitana (Afrika mit Karte). 455 wurde L.M. von den Vandalen erobert. Iustinianus bestellte nach der Rückeroberung der Stadt einen dux limitis Tripolitanae provinciae (Cod. Iust. 1,27,21). Die Stadt bewahrte lange Zeit ihre punische Kultur. Inschr.: [5. Nr. 263-847]; AE 1969-1970, 633; AE 1985, 850; AE 1986, 700; 708; SEG XXXVII 1463; [3; 4].

Huß, Werner

B. Archäologie
Während bislang nur wenige Spuren der phöniz. und pun.-karthag. Siedlung bekannt sind [1], ist von der geradezu verschwenderischen baulichen Ausstattung der Stadt in der röm. Kaiserzeit viel erh. Die Hafenanlagen (s. Abb. Sp. 79/80) wurden unter Septimius Severus ausgebaut.
Das großartige, unter Septimius Severus errichtete Ensemble von Forum, Basilika (Abb.), Säulenstraße mit Ehrenbogen und Nymphaeum (s. Lageplan Nr. 15, 14, 26, 27, 25) steht ganz in der Trad. der Kaiserfora von Rom und gehört zu den Höhepunkten imperialer Architektur. Zur Bewältigung des ehrgeizigen Programms wurden Werkstätten aus Kleinasien (u.a. Aphrodisias) herangezogen, die in L.M. eigene Schulen ausbildeten und den späteren Reichsstil in der monumentalen Architekturdekoration (u.a. Akanthuskapitelle, Rankenfriese) wesentlich geprägt haben. Stilmerkmale und Prinzipien der figürlichen Darstellung der Spätant. sind in den Attikareliefs des severischen arcus quadrifrons zum ersten Mal prägnant verwirklicht [2].

Niemeyer, Hans Georg

erwähnt bei Pomp. Mela (I 37):
Jenseits der [Kleinen] Syrte liegt die Stadt Öa [Tripoli] und der Fluss Cinyps [el Khaane], der durch sehr fruchtbare Gefilde fließt, dann ein zweites Leptis (Magna) und eine Syrte, die in Namen und Wesensart der ersten gleicht, im übrigen aber fast den doppelten Raum einnimmt, wo sie sich öffnet und ihren Bogen verlaufen lässt [die Große Syrte]. Ihr Kap heißt Boreion (griech.: Nördliches) [Ras Taiùnes], von diesem aus beginnt die Küste, die die Lotophagen (Lotos-Esser) in Besitz gehabt haben sollen, und erstreckt sich bis Phykus [Ras Sem] – auch dies ist ein Kap – an hafenloser Küste.

Pliniuskommentar:
Lepcis
h. Lebda, östl. von Tarabulus; zum Unterschied von der fast gleichnamigen Stadt [§25] führte sie den Beinamen Magna ["Große"]; in lat. Quellen herrscht die Schreibung Lepcis statt Leptis vor; vgl. Sallust, Iug. 19,1; Tac. Hist. IV 50,4 u.a Plinius gibt hier, offenbar durch das zweimalige Auftreffen von Leptis [Lepcis] irritiert, eine Abfolge der Siedlungen von Osten nach Westen; vgl. Mela 34, der allerdings ebenfalls verwirrt ist [Hadrumetum, Leptis, Clupea, Hambromacte = Habrotonum, Phyre = Taphra/Taparura, Neapolis...]. Zur Quelle dieses Abschnitts [Varro frg. 10 Detlefsen] vgl. Sallmann 224f. Anm. 83.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 895-897;

P. Romanelli, in: Ders. (Hrsg.), In Africa e a Roma, 1981 (Überlegungen zum Namen).

Huß.

Iscrizioni puniche della Tripolitana, 9-75; 84; 91-96.

W. Huß, in: Gnomon 61, 1989, 300-304.

J.M. Reynolds (ed.), The Inscriptions of Roman Tripolitania, 1952.

R.Bianchi Bandinelli u.a., L.M., 1964.

E. De Miro, G. Fiorentini, L.M. La necropoli greco-punica sotto il teatro, in: Quaderni di Archeologia della Libia 9, 1977, 5-75.

M.Floriani Squarciapino, L.M., 1966.

C. Lepelley, Les cités de l´Afrique romaine 2, 1981, 335-368.

R. Rebuffat, s.v. L.M., DCPP, 257f.

P. Romanelli, L.M., 1925.

E.Salza Prina Ricotti, Le ville marittime di Silin (L.M.), in: RPAA 43, 1970/1, 135-163.

M. Torelli, Le Curiae di L.M., in: Quaderni di Archeologia della Libia 6, 1971, 105-111.

J.B. Ward-Perkins, A. Di Vita, Town Planning in North Africa, in: MDAI(R) Ergh. 25, 1982, 28-49 und Taf. 12 (L.M. und Sabratha).

T.H. Carter, Western Phoenicians at Lepcis Magna, in: AJA 69, 1965, 123-132.

V.M. Strocka, Beobachtungen an den Attikareliefs des severischen Quadrifrons von Lepcis Magna, in: AntAfr 6, 1972, 147-172.

R. Bartoccini, Il porto romano di L.M., 1958.

M.Floriani Squarciapino, L.M., 1966.

J.B. Ward-Perkins u.a., The Severan Buildings of Lepcis Magna. An Architectural Survey, 1993.

A. Di Vita, L.M. Die Heimatstadt des Septimius Severus in Nordafrika, in: Antike Welt 27, 1996, 173-190.
Karten-Lit.:

M.Floriani Squarciapino, L.M., 1966, 138f,

S. Raven, Rome in Africa, 31993

J.B. Ward-Perkins, A. Di Vita, Town Planning in North Africa, in: MDAI(R) Ergh. 25, 1982, 29-49 mit Taf. 12.

Dessau, Hermann, Leptis magna, RE XII.2, 1925, Sp. 2074-2076.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

17.08.2024 12:44


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=2164 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

Impressum Datenschutzerklärung