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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Pitinum

Name (modern):

bei Madonna di Pettino [Pleiades]

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VII     Erulos     
Toponym nachher XII     Priferno     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/413260
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

4B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Pitinum [1]

Barrington Atlas:

Pitinum (42 E4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Pitinum

Levi:

 

Ravennat:

Pitinon (p. 73.06; 73.14)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Erste überlieferte literarische Erwähnung beim Geographen von Ravenna bzw. seiner spätantiken Quelle.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner)
a) Lesung und Rekonstruktion des Namens
Pitinum

b) Moderne(r) Name(n) und Verortung(en)
bei Madonna di Pettino [Pleiades]

c) Namensformen belegt bei antiken Autoren
Pitinon (Geogr. Rav. p. 73.06; 73.14)

Laut Barrington Atlas, Pleiades sowie [4] darf dieses auf der TP genannte Pitinum nicht verwechselt werden mit den bei Plin. 3,114 genannten "Pitinates cognomine Pisuertes et alii Mergentini", die beide in Umbrien weiter nördlich lokalisiert werden, vgl. Pitinum Mergens (BAtlas 42 C1) und Pitinum Pisaurense am Fluss Pisaurus (BAtlas 42 D1). Plin. 3,114 kann also nicht in Verbindung mit diesem Pitinum der TP gebracht werden.

Auch Ptolemaios führt einen Ort Πίτινον (Ptol. geogr. 3,1,53) auf, der z.B. von [2] und [4] mit dem hier auf der TP genannten Pitinon gleichgesetzt wird. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dieses bei Ptolemaios genannte Pitinon nicht eines der von Plinius genannten bezeichnet. Πίτινον führt bei Ptolemaios die Liste der Städte in Umbrien bzw. im Gebiet der Ulurer/Oὐλουρῶν an und scheint damit auch weiter nördlich lokalisiert zu werden, zumal Ptolemaios die Orte von Nord nach Süd aufzählt. Das bei Ptolemaios genannte Πίτινον lässt sich also ebenfalls nicht mit dem auf der TP genannten Pitinon in Verbindung bringen. Damit ist der Ort nur beim Geographen von Ravenna belegt, der direkt danach (p. 73.06) den auf der TP genannten Nachbarort Priferno aufführt.

d) Datierung der Namensform auf der TP
Der Ort ist literarisch nur beim Geographen von Ravenna bzw. seiner spätantiken Vorlage belegt, sein Eintrag auf der Karte damit spätestens spätantik zu datieren.

e) Bedeutung des Toponyms in der Antike
Miller, Itineraria, Sp. 319:
Pitinum, it. (Gu), Pitinon (Ra, Pt, I), mun. mit dem Beinamen Mergens (I), am Fluß Pisaurus, daher Pitinates Pisaurenses (I) zu Umbrien gehörig, oder Ager Pitinas (Pl), am Fluß Novanus - in Samnium (bei den Vestini); j. Pitino bei Madonna di Pettino, am Fluß des Monte Pittino, nordwestlich von Aquila. cf. I: CIL IX 4325. 12; es sollte 7 (VII statt XII) heißen; Mommsen setzt IIII.

DNP: Pitinum [1] P. Mergens
Röm. municipium auf dem Gebiet des ager Gallicus , tribus Clustumina, regio VI (Plin. nat. 3,114; evtl. Ptol. 3,1,53, wenn hier nicht P. [2] gemeint ist; CIL XI 5965; 6123), 4 km von der via Flaminia und dem h. Acqualagna entfernt, beiderseits des Candigliano. Die Stadt wurde von quattuorviri verwaltet (vgl. CIL XI 5959; 5961f.; 5964). Nur weniges ist ergraben (villa des 2. Jh.v.Chr.), die Ergebnisse sind unveröffentlicht. [Paci, Gianfranco (Macerata)]

RE: Pitinum [1] (Pitinon Geogr. Rav. IV 34f. Ptol. III 1,53).
Station an der Via Claudia nova, kurz bevor sie, am Aternus entlanggehend, das Sabinerland verlässt, um in das Vestinergebiet einzutreten; nach Tab. Peut. ist sie 7 mp. von Foruli, 12mp. von Prifernum entfernt, s. Mommsen CIL IX p. 204 IV. Sie lag am Fuße des Monte Pettino bei der Madonna di Pettino, 2 km oberhalb von Aquila. Geogr. Rav. a. P. Guido 45; s. Mommsen p. 412. Nissen II 470. Miller a.O. Dort ist die Inschrift IX 4325 gefunden worden. Auf dieses P. wollte Romanelli Topogr. Istor. Del regno di Napoli III (1819) 281 die oben angeführte Pliniusstelle beziehen, was jedoch unmöglich ist; s.o. Vgl. Kiepert Text zu FOA 20 p. 4.a. [Karl Scherling]

f) wenn vorhanden: Kommentar zur Vignette
-

g) Kommentar zur Einzeichnung auf der TP
-

h) Hinweise zum Streckennetz und den Distanzangaben
-

Literatur:

[1] Desjardins, Table, p. 168, col. 2-3, no. 4.

[2] Miller, Itineraria, Sp. 319.

[3] Nissen II 470

[4] Scherling, Karl, Pitinum [1], in: RE XX.2 (1950), Sp. 1850.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

28.10.2025 08:25


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=213 [zuletzt aufgerufen am 14.11.2025]

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