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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fano Furtunae

Name (modern):

Fano

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIII     Pisauro     
Toponym nachher II     Matavrum flumen (Mataurum Flumen)     XVI     Foro Semproni     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/413129
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

4B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

B Haus

Itinerar (ed. Cuntz):

Fano Fortunae (126,2), civitas Fano Furtunae (615,3)

Inschriften (EDCS-ID):
   
   
   
   
Alternativer Name (Lexika):

Fanum Fortunae (DNP)

RE:

Fanum Fortunae

Barrington Atlas:

Fanum Fortunae (42 E1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fano Furtuno (eigentlich e)

Levi:

Fano Furtune (B,7)

Ravennat:

Fanum (p. 68.32), Fano (p. 84.05)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Φανονφορτοῦναι (3,1,22)

Plinius:

colonia Fanum Fortunae (3,113)

Strabo:

τὸ ἱερὸν τῆς Τύχης (5,2,10)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 210:
Fano Furtuno (Kommentar Philipp Köhner: eigentlich Furtune!), Fano Fortunae (IG 2.3, It, Hi), Fanum (Ra, Gu, Claud, Sid. Ap.), Fanestris Fortuna (l. col.), Fanum Fortunae (IG 1, Caes, Pl, Tac, Aur Vict, 3 Iss), τό Ἱερον τῆς Τύχης (St), Fanestres (Iss: CIL XI 6230. 6248), Fanester (ib. 6232), anfangs ohne Tempelanlage an der Mündung des Metaurus, an der Via Flam., später ansehnliche Stadt und col. (Ml, Pl, Vitr, I: 6235), Julia Fanum Fortunae (I: CIL XI 6238) oder Julia Fanestris (I: ib. 6232), mit einem schönen Triumphbogen des Augustus (Claud., I: ib. 6218) und einer von Vitruv erbauten Basilica (Vitr); j. Fano (cf. Ammiani 1751). Iss: CIL XI 6218-6289. Abzweigung der Via Flaminia nach Rom, s. Strecke 50.

Pleiades
CIL XI, 06232
CIL XI, 08093
CIL XI, 1.6218-19
Caes. BCiv. 1.11.4
Plin., NH (Mayhoff: PHI) 3.113.3
Str. (Meineke: Perseus) 5.2.10
TP (Talbert: CUP) 4B2 (Talbert 1146)
Tac. Hist. 3.50.14

Miller, Itineraria, Sp. 303f.:
Fano Furtune, s. Strecke 3; j. Fano. In Fano auf dem Marktplatz war ein jetzt verschwundener Meilenstein 191 a. u. (6633) (verschleppt?) vom Jahre 293 (bzw. etwas später). Die Flaminia betritt Fano durch den Bogen des Augustus und die Porta Maggiore. Fl. Nelurum. 8; it. (It).

Datierung (Barrington):
Fanum Fortunae – Hellenistic/Roman/Late Antique (Milesi 1992)

DNP:
Fanum Fortunae
Umbrische Stadt nördl. der Mündung des Metaurus (regio VI) mit Hafen, wo die via Flaminia die Küste der Adria erreicht, h. Fano (Pesaro; Itin. Gaditanum 95; Itin. Anton. 126; Itin. Burdig. 615; Tab. Peut. 5,2). Der ON ist vom Fortuna-Kult abgeleitet. F. besaß den Status eines municipium, tribus Pollia. Von Caesar wurde die Stadt nach Überschreiten des Rubico besetzt (Caes. civ. 1,11,4); unter Augustus war sie Veteranenkolonie Iulia Fanestris (CIL XI 6232); mit basilica des Vitruvius (5,1,6-10; [1; 2]). Im 4. Jh. n.Chr. war F. colonia Flavia Fanestris. Von Vitigis im J. 545 n.Chr. zerstört (Prok. BG 3,11; 25). Erhalten ist ein Ehrenbogen für Augustus, durch CIL XI 6218f. mit den Stadtmauern auf 9 n.Chr. datiert, von Constantinus restauriert; Rundtürme. Die via Flaminia bildete die Hauptachse der Stadt mit orthogonalem Grundriß. Zur frühchristl. Phase s. [3].
Uggeri, Giovanni (Florenz)

RE:
Fanum Fortunae (Φᾶνον Φορτούναι Ptolem. III 1, 19; τὸ ἱερὸν τῆς Τύχης Strab. V 227; Einw. Fanester), selten einfach Fanum (Caes. bell. civ. I 11, 4. Sidon. Apollinar. ep. I 5. Geogr. Rav.; Φανός Procop. Agathias), Stadt in Umbrien, da wo die Via Flaminia das Meer erreicht, jetzt Fano. Zuerst wird sie genannt bei Caesar bell. civ. I 11, 4. Augustus führte eine Kolonie dorthin, weshalb sie seitdem colonia Iulia Fanestris heißt (CIL XI 6232,[1] vgl. 6238). Sie gehörte zur Tribus Pollia. Später wird sie genannt von den Geographen (Strabon und Ptolemaios a. a. O. Mela II 64), den Itinerarien (Ant. 126. Hierosolym. 615. Tab. Peut. Becher von Vicarello CIL XI 3281–3284.[2] Geogr. Rav. IV 31 p. 258. V 1 p. 326 P.) und Gromatikern (19, 10. 30, 2. 52, 22. 53, 1. 84, 19. 256, 13 L.); ferner gelegentlich bei Tac. ann. III 50, bei Aurel. Vict. [1997] epit. 35, 2 und bei Claud. de sexto cons. Honorii 500. Zahlreich sind die Erwähnungen in den stadtrömischen Soldatenlisten (CIL VI 32519[3] a I 13. 32520 I 7. V 32. VI 22. 32521 a II 4. 32526 II 34. IV 10) und andern Soldateninschriften (CIL V 931.[4] 564. VI 478. 3553. XIII 8651); ferner CIL VI 1700.[5] XI 15.[6] 6308. 6309. 6338. Ende des 4. Jhdts. heißt die Stadt col. Flavia Fenestris (Consult. vet. ICti 9, 4 bei Huschke Iurispr. ant.5 856); Ende des 5. Jhdts. werden episcopi Fanestres erwähnt in den Subskriptionen der römischen Konzilien von 499 (in Mommsens Cassiodor 400, 11. 406, 14) und 502 (ebd. 455, 64). In den Gotenkriegen des 6. Jhdts. litt die Stadt schwer; ihre von Augustus erbauten Mauern wurden von Vitiges zerstört (Procop. bell. Goth. III 11. 25. Agathias II 2. 3).

Unter den erhaltenen antiken Resten nimmt die erste Stelle ein der im J. 9/10 n. Chr. von Augustus errichtete, im 4. Jhdt. dem Constantin geweihte Ehrenbogen (Mancini L`arco di Augusto in Fano, Pesaro 1826 fol. Rossini Archi trionfali Taf. IX–XI; Inschrift CIL XI 6218.[7] 6219). Für die Stadt erbaute Vitruv eine Basilika, die er ausführlich beschreibt (archit. V 1, 6ff.); man glaubt neuerdings Reste davon wiedergefunden zu haben (Not. d. scavi 1903, 176). Andere neue Ausgrabungen haben Reste eines Kultgebäudes (Augusteum?) mit zahlreichen Kaiserstatuen zu Tage gefördert (Brizio Not. d. scavi 1899, 251–259). Vgl. auch Not. d. scavi 1877, 108. 1879, 133. 1893, 235. Lateinische Inschriften aus Fano CIL XI 6218–6289[7] mit Bormanns Einleitung. Zur Literatur vgl. Mau Katalog der Institutsbibliothek I 134.
[Hülsen.]

Nissen II 383:
Hinter dem Ort [Forum Sempronii] erweitert sich das Thal immer mehr; nach 16 Millien wird Fanum Fortunae Fano erreicht
Fßn.1
Caes b.civ. I 11 Vitruv II 9,16 V 1,6, Strab. V 227, Plin. III 113 Mela II 64, Tac. Hist. III 50, Aur. Vict. ep. 49 Feldmesser 30. 52. 256 Lachm. Ptol. III 1,19. It. Gadit. Anton. 126 Hieros. 615. Tab. Peut. geogr. Rav. IV 31. V 1, Claudian VI cons. Hon. 500, Steph. Byz. Sid. Apoll. Ep. I 5,7 Prokop b. Goth. III 11 Agath. II 2,3. Paul h. Lang. VI 56, CIL XI p. 924.
Die der Tribus Pollia einverleibte Stadt liegt 2 Millien vom Metaurus an einem aus diesem abgezweigten Canal nahe bei der Küste. Sie ist wie der Name besagt um einen Tempel der Fortuna erwachsen, offenbar aus einem Markt der den Verkehr des Flusstals mit der See vermittelte. Sie erhält eine besondere militärische Wichtigkeit durch den Umstand, dass die große Heerstraße zwischen Po und Tiber hier von der Küste in das Binnenland einbiegt. Freilich kann ein von Norden anrückender Feind auch über Urbinum von Pisaurum aus den Metaurus und die Appenninübergänge gewinnen. Deshlab werden in der Kriegsgeschichte Fanum und Pisarurum zusammen erwähnt (S. 381) ud sind beide von Octavian in Veteranencolonien umgewandelt worden.
Die colonia Julia Fanestris hat ihren Gründer dem sie die Stadtmauer verdankte, durch einen noch stehenden Bogen geehrt, der später erhöht und Kaiser Constantin geweiht wurde. Der Baumeister Vitruv war hier zu Hause: er rühmt die Lärchen aus den Alpen die nach seiner Vaterstadt verschifft wurden, und beschreibt eine Basilica, die er für sie erbaut hatte. -
Bekannter als durch diesen Künstler war den Alten der Name Fanums und seines benachbarten Flusses durch die Niederlage Hasdrubals 207 v. Chr., welche Rom vom drohenden Untergang rettete. Man zeigt wohl heute als Schlachtfeld den Hügel von Pietralata zwischen Fossombrone und dem Furlopass am linken Flussufer und tauft ihn Monte d`Asdrubale. Richtiger verlegte man im Altertum die Schlacht in größere Nähe von Sena und Fanum; denn nichts ist sicherer als dass sie am rechten Flussufer geschlagen ward, wenn auch von einer genauen Bestimmung der Örtlichkeit keine Rede sein kann. Die Schwierigkeit des Übergangs über den Metaurus der nur vereinzelte Furten aufwies, wird von den Gewährsmännern in angemessener Weise hervorgehoben.
Fßn2.
Sid. Apoll. Ep. I 5,7, Liv. XXVII 46. 47. Cic. Brut. 73, Frontin. Strat. II 3,8, Appian. Hann. 52, Val. Max. VII 4,4 Oros. IV 18,13, Eutrop. III 18, Aur. Vict. de vir. ill. 48; Strab. V 227, Mela II 64 Plin. III 113 Vib. Seq. 149 R.; Hor. od. IV 4,38, Lucan. II 405, Sil. It. VIII 449.

Inschriften/Distanzen
auf allen vier Vicarello Bechern enthalten
I Fanum Fortunae VIII 8
II Fano Fortunae IIX 8
III Fano Fortunae VIII 8
IV Fano Fortunae VIII 8
Tabula Pisauro - Fano Furtunae VIII 8

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 210. 303f.;

Hülsen, Christian, Fanum Fortunae, in: RE VI.2 (1909), Sp. 1996-1997.

Uggeri, Giovanni, Fanum Fortunae, in: DNP 4 (1998), Sp. 426-427.

Nissen II 383f.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 15. 227;

1 F. Pellati, La basilica di Fano e la formazione del trattato di Vitruvio, in: RPAA 23-24, 1947/8, 153-174
2 J. Prestel, Des M. Vitruvius Pollio Basilika zu F.F., 1900
3 G. Binazzi, Regio VI. Umbria (Inscriptiones Christianae Italiae 6), 1989, 192-198.
N. Alfieri, Per la topografia storica di F.F., in: Rivista Storica dell`Antichità 6-7, 1976/7, 147-171
N. Dolci, Le fogne romane di F., 1979
F. Battistelli, A. Deli, Immagine di F. romana, 1983
BTCGI 7, 1989, 410-415
N. Alfieri, L`urbanistica di F.F., in: Ders., F. Milesi, F. romana, 1992, 77-86.

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Letzte Bearbeitung:

08.08.2024 17:08


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https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=159 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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