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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Populonio

Name (modern):

(Populonia and mine) (Barrington) / (Ruinen der Stadt bei Piombino) (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher X     Vadis Volateris     
Toponym nachher XII     Maniliana     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/403212
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

3B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Populonium (292,5), Populonio portus (501,2), a Populonio Vadis (501,3), Populonio de Tuscia traiectus Ilvam (513,5)

Alternativer Name (Lexika):

Populonia (DNP)

RE:

Populonia [1]

Barrington Atlas:

Fufluna/Populonium (41 C4)

TIR / TIB /sonstiges:

Populonium (TIR K 32, 133f., 662)

Miller:

Populonio

Levi:

 

Ravennat:

°Populion (p. 70.14), Populoni (p. 86.01)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ποπλώνιον πόλις (3,1,4)

Plinius:

Populonium (3,50; 3,81)

Strabo:

Ποπλώνιον (5,2,5; 5,2,6)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

PK:
Ptolemaios erwähnt daneben noch das Kap Populonio Ποπλώνιον ἄκρσν (3,1,4).

Plin nat.
Populonium (3,50), Etruscorum quondam hoc tantum in litore.

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Maniliana:
The start of this stretch is not marked.

Miller, Itineraria, Sp. 244:
Populonio, it. (It), Populeon und Populoni (Ra), Populonio portus (It ma), Populo (Ra), Populonia (Gu, Ml, Verg, Rutil), Poplonion (St, Pt, Steph B), Populonium (Liv); alter Ort auf der Anhöhe des Prom. [daher Populonium Promonturium (Pt), der Insel Ilva schräg gegenüber], mit gutem Hafen, im Bürgerkrieg zugrunde gegangen. - Der Hafen, von den Römern verbessert, ist mit Schiffswerften und Magazinen versehen, später allein noch wichtig. - In Pop. wurde alles Eisen von Ilva, die zu dessen Gebiet gehörte, geschmolzen, aber hier ist diese Zugehörigkeit nicht berücksichtigt, beide liegen fern voneinander. - Bedeutender Thunfischfang. Mineralquellen in dessen Gebiet, s. Strecke 47; j. Ruinen der Stadt bei Piombino. Etruskische Mauerreste. Reste eines Amphitheaters? Mosaikböden. Der Hafen, j. Porto Baratto. I: CIL XI 2605. Ilva: Iss: CIL XI 2606-2615. Das It ma bringt bis fl. Umbronis folgende Strecke bzw. Entfernungen: von Populonis portus bis Falesia 12; j. Piombino; bis Scabris portus 18; j. Pollonica, früher bei Scarlino; bis Alma flumen 6; j. Fl. Alma; bis Lacu Aprile 18; j. Castiglione, s.u.; bis fluvium Umbronis 18. 12; it. (It).

Datierung (Barrington):
Fufluna/ – Archaic/Classical (BTCGI XIV, 199-249)
Populonium – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique

DNP:
Populonia
(Ποπλώνιον/Poplṓnion, etr. Pupluna/Fufluna). Die einzige größere etr. Stadt am Mare Tyrrhenum (Strab. 5,2,5; Plin. nat. 3,51) gegenüber von Elba, 14 km nördl. von Piombino mit einem guten Naturhafen im h. Golf von Baratti. Die Siedlung liegt auf dem Vorgebirge von Piombino, von in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Mauern umschlossen; ebenfalls ummauert war die Akropolis auf dem Poggio di Castello. Überl. sind verschiedene, vom arch. Befund nicht zu bestätigende Ursprungsversionen (Serv. Aen. 10,172), die die Gründung von P. auf Corsica oder Volaterrae zurückführen.

Die frühesten Zeugnisse (zwei Kupferplatten-Depots aus der Brz.) belegen Bergbau und metallurgische Fertigkeiten bereits im 2. Jt. v. Chr. Die Verteilung der eisenzeitlichen Nekropolen (9. bis 8. Jh. v. Chr.) bezeugen Streusiedlungen. Die unterschiedliche Grabgestaltung (Pozzettogräber der ältesten, Fossagräber der jüngsten Phase, Kammergräber mit tumuli; Grabbauten III.C.1., Nekropolen VII.) läßt wohl auf eine Gliederung nach Familienverbänden schließen. Für das 7. Jh. v. Chr. sind monumentale Tumulus-Gräber nachweisbar, die auf eine aristokratische Oberschicht hinweisen. Ton- und Buccherovasen sowie brn. Gebrauchsgegenstände wurden in P. hergestellt oder aus Vetulonia, Caere, Sardinia, Korinthos, Ionia und dem Nahen Osten importiert. Die Stadt unterhielt weitreichende Handelsbeziehungen, da sie über sehr begehrte Produkte wie Mineralien und Erze (Campigliese, Elba) verfügte. Im 7./6. Jh. v. Chr. waren die Gräber mit kleineren tumuli gedeckt, im Laufe des 6. Jh. traten aedicula und Cassone-Gräber hinzu.

Nachdem die Flotte von Syrakusai die Etrusker bei Cumae (Kyme [2]) 474 v. Chr. geschlagen hatte, unternahm sie 453 v. Chr. Plünderungszüge nach P. und Elba (Diod. 11,88,4 f.); dadurch wurden die Häfen der südetr. Städte blockiert, der Hafen von P. jedoch boomte als Umschlagplatz für Minerale und Erze. Nun wurde hier in großen Mengen Eisenerz aus Elba (Eisen B.3) angeliefert und verhüttet; aus dieser Zeit stammen die über eine Fläche von mehreren Hektar ausgedehnten Schlackenhaufen am Golf von Baratti. Die Nekropolen befanden sich nicht mehr in Küstennähe, sondern im Landesinnern; es handelte sich nun um teilweise ausgemalte Felsgräber (Grabmalerei).

P. war die erste ital. Stadt, die eigene Mz. prägte (5. Jh. v. Chr.). Im 3. Jh. v. Chr. dehnte sich der röm. Einflußbereich auf die Stadt aus. 282 v. Chr. geriet P. im Krieg Roms mit den Boii zw. die Fronten (Frontin. strat. 1,2,7). 205 v. Chr. versorgte sie die Unternehmung des Cornelius [I 71] Scipio gegen Hannibal [4] mit Eisen (Liv. 28,45,15). Zugleich setzte der Niedergang ein; um die Zeitenwende, z.Z. Strabons (5,2,6) war P. bis auf die Tempel, wenige Wohnhäuser und den Hafenbereich verlassen, die Bergwerke in der Umgebung aufgegeben; die Verfügung des röm. Senats, die Bergbau in It. untersagte (wohl E. des 2. Jh. v. Chr.; Plin. nat. 3,138; 30,78), mag zu diesem Verfall beigetragen haben. In der röm. Kaiserzeit änderte sich daran nichts: Rutilius Namatianus (1,404-414) besuchte den Ort 417 n. Chr. und erwähnt nur Ruinen. Eine sicherlich unscheinbare Siedlung mag weiter bestanden haben; immerhin war P. in der Spätant. Sitz eines Bischofs. Die Stadt wurde 546 n. Chr. von Totila verwüstet und schließlich 570 von Langobardi völlig zerstört.
Camporeale, Giovannangelo (Florenz)

Kommentar (Ravennat):
Scribendum est Popul[on]ion, ut videtur; aliter U 41 adn.

RE:
Populonia [1]
https://elexikon.ch/RE/XXII,1_93.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 244;

Radke, Gerhard, Populonia [1], in: RE XXII.1 (1953), Sp.91-95.

Camporeale, Giovannangelo, Populonia, in: DNP 10 (2001), Sp. 155-156.

Nissen II 304;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 11. 12. 108. 118. 123;

A. Minto, P., 1943

F. Fedeli, P., 1983

A. Romualdi u. a., in: G. Camporeale (Hrsg.), L`Etruria mineraria, 1985, 185 ff.

Dies., P. in età ellenistica, 1992

F. Fedeli u. a., P. e il suo territorio, 1993

Ders. (Hrsg.), Studi sul territorio di P. GS A. Minto (Rassegna di Archeologia 12), 1994

A. Romualdi, P. fra la fine del VIII e l`inizio del VII sec.a.C., in: G. Maetzke, P. Gastaldi (Hrsg.), La presenza etrusca nella Campania meridionale, 1994, 171 ff.

M. Torelli (Hrsg.), Atlante dei siti archeologici della Toscana, 1992, 447-470.

Populonium (TIR K 32, 133f., 662)

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Letzte Bearbeitung:

20.08.2024 10:03


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=117 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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