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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Arnvm Flumen (Arnum Flumen)

Name (modern):

Arno

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher IIII     In Portu     
Toponym nachher -     Florentia Tuscorvm (Florentia Tuscorum)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

3B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Arnus [1]

Barrington Atlas:

Arnus fl. (41 D2)

TIR / TIB /sonstiges:

Arnum Flumen (TIR K 32, 19, 94)

Miller:

Arnum fl.

Levi:

 

Ravennat:

Arnum (p. 74.39)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner):
Straßenstation, die sich nicht genauer lokalisieren lässt. Der Arno als ein zentraler Fluss Etruriens findet sich nicht auf der Tabula eingezeichnet. Da die eingezeichnete Straße (Via Quinctia) durchgehend links des Arno verläuft, lässt sich kein Flussübergang ausmachen mithilfe des BAtlas.

Strabo (5,2,5)
Pisa liegt direkt am Zusammenfluss zwischen zwei Flüssen, dem Arnus und dem Ausar, von denen jener mit mächtigem Strom aus Arretium kommt (nicht zur Gänze, sondern dreigeteilt), dieser aus dem Apenninen-Gebirge; bei ihrem Zusammentreffen in ein Flussbett heben sie sich gegenseitig durch den Anprall [...]

PK:
Ptolemaios nennt nur den Fluss, nicht die Station: Ἄρνου ποταμοῦ ἐκβολαί (3,1,4)

Kommentar (Talbert):
Despite this station`s name, the river Arnus itself is a puzzling omission from the surviving copy of the map.

Miller, Itineraria, Sp. 293:
Arnum fl., Arnum (Ra, Gu); j. Fl. Arno. Am Flußübergang bei Empoli. Ra schiebt hier ein Fesulis, Faesulae (alii), j. Fiesole - aber am unrichtigen Ort. -; ca. 16 mp fehlt.

Datierung (Barrington):
Arnus fl. – ? (RE 1 E5)

RE:
Arnus. 1) Arnus, Ἄρνος, jetzt Arno, der Hauptfluss Etruriens, entspringt auf dem Appennin in der Gegend von Arretium (Quellen am Monte Falterona, 1356 m. über dem Meer, 35 Km. nordwestlich von denen des Tiber). Er durchfliesst zuerst das Bergthal des Casentino (s. Casuentini) in südöstlicher Richtung, wendet bei Arretium nach Nordwesten um, durchbricht bei Incisa die Felswand des Appennin und nimmt wenig unterhalb von rechts die Sieve auf (über den vorgeschichtlichen Lauf des A., dessen oberer Teil von Arezzo weiter südlich zum Tiber, bei Orvieto, ging, während der Unterlauf vor Entstehung des Durchbruches bei Incisa einzig von der jetzigen Sieve gespeist wurde, s. Nissen Ital. Landesk. 304). Von da an geht er fast genau in westlicher Richtung bei Florentia vorbei, empfängt den Visentus (Bisenzio) und Umbro (Ombrone) von rechts und mündet nach einem Laufe von 248 Km. ins tyrrhenische [1209] Meer, südlich von Pisa. Die Entfernung seiner Mündung von der letzteren Stadt wird von Strabon V 222 auf zwanzig Stadien angegeben; dass sie jetzt nahezu das Dreifache (10 Km.) beträgt, ist Folge der starken Anschwemmung. Auch dass der Ausar (Serchio), der im Altertum Nebenfluss des A. war, jetzt selbständig ins Meer geht, ist Folge dieser Veränderungen. Vgl. noch Liv. XXII 2, 2. Plin. III 50. 52. Tac. ann. I 79. Ps.-Aristot. de mir. 92. Rutil. Namat. I 566. Tab. Peut. (mit Desjardins Einleitung 82). Geogr. Rav. IV 36 p. 287 P. Cassiod. var. V 17. 20.

DNP:
Arnus
Heute Arno, Hauptfluß von Etruria, entspringt am Monte Falterona, fließt durch den Casentino. In der Ebene von Arezzo nimmt er die Chiana auf, durchfließt die obere Valdarno und vereinigt sich mit der Sieve, wobei er links die Greve, Pesa, Elsa und Era, rechts den Bisanzio aufnimmt. Der A. mündet bei Pisa ins mare Tyrrhenum (Liv. 22,2,2; Plin. nat. 3,50,52; Strab. 5,2,5; Tac. ann. 1,79; Aristot. mir. 92; Rut. Nam. 1,566; Geogr. Rav. 4,36; Cassiod. 5,17,20). Von Bed. in der Zeit der etr. Expansion, wie die ältesten Nekropolen von Volterrae bei den Quellen der Era zeigen.
Bianchetti, Serena (Florenz)

Nissen I 303:
Der Arnus stellt die Lebensader des modernen Toscana dar (Fßn3: Dante Purgatorio 14,16: [Text]); der Aufschwung von Florenz wurde den Umstand begünstigt, dass es an der großen Straße von Rom nach Deutschland belegen war [...] Bedeutung der Via Flaminia [...] Auch in der Kaiserzeit ist der Via Flaminia durch die centralen Verbindungsstraßen kein nennenswerter Eintrag geschehen. Vor der Unterwerfung des Polands bildete der Arno die Grenze (S. 71) und zugleich ein Bollwerk Italiens gegen feindlichen Angriff (Fßn4: Rhein. Mus. XII 565fg). Zwar wird er leicht überschritten, da das Bette harten Kiesgrund und zahlreiche Furten aufweist; aber zwischen dem ganzen Unterlauf und dem Gebirge dehnten sich ungeheure Sümpfe aus, Hannibal brauchte im Frühjahr 217 v. Chr. vier Tage und drei Nächte, um sie durchmesen und bei Fiesole festen Boden gewinnen zu können.

Nissen II 291-292:
Wir haben am Po gesehen, dass die älteren Ansiedlungen seine Ufer meiden. Die gleiche Erscheinung wiederholt sich am Arno: von Pisa aufwärts ist Florenz die einzige Stadt in unmittelbarer Nähe des Stroms und Florenz ist von den Römern gegründet. Die Talsohle wird aller Orten durch den abgelagerten Schutt den die Gebirgsbäche mit sich führen, erhöht, aber es bedarf langer ungestörter Arbeit um die Wildwasser zu bändigen und die Sümpfe auszutrocknen. Als Hannibal 217 in Etrurien einfiel, brauchte er 4 Tage und 3 Nächte, um den in der Luftlinie 35 km langen Marsch vom Fuß des Appennin bis zu den Höhen am Arno zurück zulegen: in einen so grundlosen Zustand war die Florentiner Ebene durch die Frühjahrsregen versetzt worden (Fßn1: Pol III 79 Liv XXII 2, dazu meine Ausführung Rhein. Mus. XXII 574). Erst nachdem der Bauer die Furcht vor den Unholden des Gebirgs verlernt hatte, konnte geduldige Arbeit Wandel schaffen (Fßn2: Liv. XXXIX 2 unter dem J 187 translatum ad Apuanos Ligures bellum qui in agrum Pisanum Bononiensemque ita incursaverant ut coli non posset.) Die Talkessel von Lucca Pescia und Florenz (I 305) wurden durch die Römer für die Cultur erobert. Freilich deutet das spärliche Auftreten römischer Inschriften darauf hin dass sie ihre Blüte erst in einer jüngeren Epoche entfalten sollten.

TIR
ARNUM FLUMEN 94
Ponte a Signa (Lastra a Signa)
I, Toscana, Firenze VII
Mansio/statio Xl/a
a. Stazione della via Firenze-Pisa (VIA QUINCTIA) in Tab. Peut. a IIII miglia da In Portu. Forse presso Ponte a Signa a XIIII miglia anziché IIII da In Portu, Empoli Vecchio) dove la strada incontra per la prima volta l`Arno dopo Firenze. Qui giungevano anche all`Arno antiche strade etrusche da Arezzo (S. Martino alla Palma-Figlinae) e da Chiusi, utilizzate in parte anche dai Romani come varianti della VIA CLODIA o incorporate nella VIA CASSIA. Oltre l`Arno (qui è il più antico ponte sull`Arno tra Firenze e Pisa, romano?) la strada etrusca proseguiva lungo l`Ombrone pistoiese e il piano della Porretta per attraversare gli Appennini.
c. Tab. Peut. IV, 2; Rav. IV, 36; Guido 53.
f. Maetzke 1941, p. 91; Lopes Pegna 1950-51, pp.
421-424 e nota 95; Tracchi 1978, pp. 120-121.

a. Station der Straße Florenz-Pisa (VIA QUINCTIA) in Tab. Peut. bei IIII Meilen von In Portu. Vielleicht in der Nähe von Ponte a Signa bei XIIII statt IIII Meilen von In Portu, Empoli Vecchio), wo die Straße zum ersten Mal den Arno nach Florenz trifft. Hier erreichten auch die alten etruskischen Straßen von Arezzo (S. Martino alla Palma-Figlinae) und Chiusi den Arno, die teilweise auch von den Römern als Varianten der VIA CLODIA genutzt oder in die VIA CASSIA integriert wurden. Jenseits des Arno (hier befindet sich die älteste Brücke über den Arno zwischen Florenz und Pisa, eine römische?) führte die etruskische Straße weiter über den Ombrone von Pistoia und die Porretta-Ebene, um den Apennin zu überqueren.

TIR Arnus Fluss
ARNUS FLUVIUS 95
Arno
I, Toscana VII
Fiume IX-XII/a
a. La sua foce era molto arretrata rispetto all`attuale (secondo Sestino almeno 5 Km). A Pisa le sue acque giungevano divise in tre rami confluendovi anche quelle dell`Auser (Serchio) che oggi sbocca direttamente nel mare. Non erano, invece, immesse nell` Arno, come oggi, le acque del Clanis (Chiana). Ha subito molte varianti in diverse parti del suo pecorso, ed in particolare in alcuni tronchi del Casentino (zona di Campaldino e Bibbiena = Viblena), presso Quarata (STAGNUM ARRETINUM) e Laterina nel bacino di Arezzo, nel fondo valle alluvionato del Valdarno superiore (da S. Giovanni Valdarno a Figline = Figlinae, all`Incisa a Rignano = Arinianum) nella conca fiorentina, da Varlungo (Vadum Longum?) presso Bisarno a est di Firenze, alla zona delle Caseine, di Badia a Settimo, di Lastra a Signa ad ovest, infine nella zona di Tinaia (tra Montelupo ed Empoli) di Fucecchio, del Bacino di Bientina, nonché nella pianura da Pisa al mare. Resta comunque difficile risalire al corso che il fiume aveva in età romana (si riportano in carta, molto schematicamente, solo l`importante variazione del suo basso corso nella zona di Bientina e Ia variante della foce, per cui anche AUSER, PISAE, PORTUS PISANUS).
c. Tib. IV, 8 (III, 14), 4; Liv. XXII 2; XXXV, 3, 2-3; Strab. V, 2, 5; Plin., N.H. III, 50, 52; Sil. Ital. V, 7-22, VI, 109; Tac., Ann. I, 79; Ptol. III, 1, 4; lt. Mar. 501, 5-6; Tab. Peut. IV, 2; Rut. Nam. I, 565-570; Rav. IV, 36; Guido 53; Degrassi 1984-85, pp. 172-179.
f. Piccardi 1956, pp. 15-34; Losacco 1962, pp. 557-574, 673-686; Ceccarelli Lemut 1994, pp. 412-414.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 293;

Hülsen, Christian, Arnus [1], in: RE II.1 (1895l), Sp. 1208-1209.

Nissen I 303. II 291-292;

[Nissen Rhein Mus. XXII 565-?]

M. Cristofani, A proposito della via dell`Arno, in: Atti dell` VIII Convegno Nazionale di Studi Etrusci, Orvieto 1972, 1974.

Arnum Flumen (TIR K 32, 19, 94)

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

27.08.2024 09:06


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/trefferanzeige.php?id=100 [zuletzt aufgerufen am 29.09.2024]

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