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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Colonia Traiana

Name (modern):

Xanten

Bild:
Toponym vorher V     Link     
Toponym nachher XL     Veteribus     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

1A5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Colonia Traiana (370,2)

Inschriften (EDCS-ID):
   
Alternativer Name (Lexika):

Colonia Ulpia Traiana (DNP)

RE:

Colonia [36] Colonia Traiana

Barrington Atlas:

Col. Ulpia Traiana/Tricensimae (11 G1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Colo. Traiana

Levi:

Colo. Traiana (A,I,1)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Οὐέτερρα (2,9,15)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 42:
Colo. Traiana, it. (It), Troia (Ra), so häufig im Mittelalter. Traiana Leg. 22 (Pt, von diesem irrig zwischen Bonn und Mainz angesetzt. Verwechslung mit Leg. 22 in Mainz). Im Kriege gegen Civilis zerstört, während die Mauern von Castra Vetera wiederhergestellt wurden (Tac: subversa longae pacis opera haud procul castris in modum municipii exstructa); cf. Mommsen, Hermes VII (1872) 305. Die bei Vetera entstandene Ansiedlung erhielt Stadtrechte durch Traian als Ulpia Traiana laut I: 602. Vgl. auch Mommsen, R. G. V 153; j. vor dem Klever Tor bei Xanten (Namen von Sankt Viktor); ad sanctos martyres (Viktor und Gereon von der Thebanischen Legion); Tronje im Nibelungenlied statt Troia. Iss: 8606-8660.
40; l (It. Einzelne cdd. Haben irrtümlich L). Die falsche Zahl XL = 40 wahrscheinlich entstanden aus cõ (cf. ad Sm Petrum cõ Roma). Abzweigung nach Coriovallum (Strecke 5) (It 375) s. u.

Datierung (Barrington):
Col. Ulpia Traiana/ - Roman/Late Antique
Tricensimae - Late Antique
(Römer Nordrhein-Westfalen 626-38).

Kommentar (Rasch):
Traiana colonia Kellen bei Cleve.
Ptol. II 9,8: Τραϊανή (v.l. τραϊνή, τρανιανή): It. Ant. 370,2 u.ö.: Colonia Traiana-,
Rav. IV 24: Troia; Tab. Peut.: Colo. Traiana; CIL XIII 8742 (Nymwegen)
u.ö.: AVGVSTALI C[olonia] V[lpiae] TRAIANA.
Ihm, RE. s.v. Sp. 511.

DNP:
Colonia Ulpia Traiana

Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet:

Coloniae | Straßen

Röm. Kolonie am linken Niederrhein, h. Xanten, auf einer Niederterrasse zw. zwei Rheinarmen in einem nur bedingt für Ackerbau geeigneten Gebiet. Während frühe Siedlungsspuren des 4. oder 3. Jh. v. Chr. keine Kontinuität bis in röm. Zeit anzeigen, entstand hier bereits um die Zeitenwende ein durch das unmittelbar benachbarte Legionslager Vetera begünstigter Zentralort der Cugerni (s. Nachträge). Nach Tac. hist. 4,22,1 war dieser Ort in den 60er J. des 1. Jh. n. Chr. ‘nach Art eines municipium ’ errichtet. Nach Zerstörung im Bataveraufstand (Brandschicht 69/70 n. Chr.) wurde der vicus wieder zügig aufgebaut. Von Traianus [1] wurde die Siedlung zw. 98 und 107 n. Chr. in den Rang einer colonia erhoben und in der Folgezeit monumental ausgebaut. Mit 73 ha war die C. U. T. nach der Colonia Agrippinensis (h. Köln) die zweitgrößte der Prov. Germania Inferior (Germani [1] II. C.).

Eine 3,4 km lange Mauer mit Türmen und Toren diente repräsentativen Zwecken und umschloß eine Siedlung mit rechtwinkligem Straßennetz. Unter den Bauten sind neben einem Amphitheater (mit steinernem Ausbau gegen E. des 2. Jh.) für ca. 10 000 Zuschauer bemerkenswert der Kapitolstempel (einer der größten Sakralbauten der Prov.), das merkantile Forum mit Basilika und eine große Thermenanlage, jeweils in hadrianischer Zeit begonnen; ferner der “Hafentempel” in mediterraner Architektur und ein galloröm. Umgangstempel für die Matronae Aufaniae (Matres). Wirtschaftlich profitierte die Stadt bes. vom nahegelegenen Militärlager und vom Durchgangshandel nach Britannia. Das zur C. U. T. gehörende Territorium scheint umfangreich gewesen zu sein. In den Zügen der Franci nach 270 n. Chr. ging die Stadt zugrunde, wurde aber um 300 n. Chr. noch einmal in verkleinertem Umfang wiederaufgebaut und stark befestigt. Ab dem 1. Viertel des 5. Jh. verfiel die Stadt und wurde Opfer des Steinraubes.

Archäologischer Park

Wiegels, Rainer


RE:
Colonia [36] Colonia Traiana
https://elexikon.ch/RE/IV,1_513.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 42.

Ihm, Maximilian, Colonia [36] Colonia Traiana, in: RE IV/1 (1900), Sp. 511.

H. Hinz, Xanten zur Römerzeit, 41977.

Ders., C. U. T., in: ANRW II 4, 1975, 825-869.

U. Heimberg, A. Rieche, C. U. T., 1986.

C. B. Rüger, Xanten, in: H. G. Horn (Hrsg.), Die Römer in Nordrhein-Westfalen, 1987, 629-644.

G. Precht, H.-J. Schalles, Spurenlese - Beitr. zur Gesch. des Xantener Raumes, 1989.

H.-J. Schalles, Städte im Rheinland: Das Beispiel Xanten, in: L. Wamser (Hrsg.), Die Römer zw. Alpen und Nordmeer, 2000, 104-107.

H.-J. Schalles, Die Wirtschaftskraft städtischer Siedlungen am Niederrhein, in: T. Grünewald (Hrsg.), Germania inferior, 2001, 431-463.

Köhner, Nordafrika, S. 210;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

07.04.2024 13:05


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=3006 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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