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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Nouiomagi (Noviomagi)

Name (modern):

Nymwegen/Nijmegen/Nimwegen

Bild:
Toponym vorher VIII     (unnamed/illegible, no. ID 3746)     XVIII     (unnamed/illegible, no. ID 3745)     
Toponym nachher X     Arenatio     III     (unnamed/illegible, no. ID 3706)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

1A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Inschriften (EDCS-ID):
   
   
   
Alternativer Name (Lexika):

Noviomagus [6] (DNP)

RE:

Batavodurum

Barrington Atlas:

Batavodurum/(Ulpia) Noviomagus (10 B5)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Nouiomagi/ Noviomagi

Levi:

Nouiomagi (A,III,1)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Βαταυόδουρον (2,9,14)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 41-42, 58:
Nouiomagi, Noita? (Ra), Ulpia Nouimagi (Is). Die zum größten niederländischen Lager entstandene Ansiedlung erhielt durch Trajan Stadtrechte: Colonia Ulpia Noviomagus (Mommsen V 153); j. Nymwegen; zunächst die Burg auf dem Valkhofe, wo im Mittelalter noch die Pfalz Karls des Großen und der Hohenstaufen stand. Die Kaiserpfalz steht somit auf römischen Fundamenten. Iss: 8712-8770. Auf der Burg Funde von Altären, Grabsteinen und vielen Legionsziegeln. – Batavodorum, das man früher mit Nymwegen für identisch hielt, wird jetzt in Ruimel bei Hertogenbosch angesetzt. Abzweigung nach Lugdunum und nach Atuaca (Strecke 4).
Noviomagi, Strecke 3; j. Nymwegen.
Noviomagi s. o. 3, es sollen 6 sein (vielleicht III aus VI)

Datierung (Barrington):
Batavodurum - Roman Antique
(Ulpia) Noviomagus - Roman/ Late Antique
§ Batavi - Roman Antique
(Willems 1981, 124-26 (nos. 398-419); Bechert 1995, 65-72, 75-76 RE; RGermAlt)

DNP:
Seit Traianus Ulpia N., Hauptort der civitas Batavorum

Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet:

Bataveraufstand | Legio | Limes | Straßen

Seit Traianus (98-117 n.Chr.) Ulpia N., Hauptort der civitas Batavorum, h. Nijmegen (Niederlande). In frühröm. Zeit bestanden hier drei Militärlager:

(1) Das “große Lager” auf dem Hunerberg, der letzten höheren und trockenen Stelle einer Endmoräne auf der Südseite des Rheindeltas. Gegr. ca. 11 v.Chr. (oder schon ca. 15 v.Chr.) und bis 8/7 v.Chr. belegt. Mit ca. 42 ha Umfang bot es Platz für zwei Legionen. Nach Cass. Dio 54,32 führte Claudius [II 24] Drusus 12 v.Chr. sein Heer wohl von hier aus über die insula Batavorum gegen die Usipites und Sugambri.

(2) Das dreieckförmige, mehrfach umgebaute Lager auf dem Kops-Plateau, östl. von (1) und etwas später, aber hinsichtlich genauer Datier. (jedenfalls Beginn vor der Zeitenwende) und Funktion umstritten [1; 2].

(3) Kleine Befestigung am Trajansplein, wohl tiberisch. Die daneben entstandene Zivilsiedlung war verm. Batavodurum, das erste oppidum Batavorum, welches im Bataveraufstand 70 n.Chr. unterging. Damals wurde evtl. kurzfristig die legio II Adiutrix an diesen Platz verlegt, von ca. 71 bis ca. 104 n.Chr. garnisonierte in dem neu errichteten Lager auf dem Hunerberg die legio X Gemina. Das Lager, in dem zwischenzeitlich vexillarii bzw. andere mil. Formationen stationiert waren, wurde 170/175 n.Chr. abgerissen.

Eine zweite, evtl. ebenfalls Batavodurum genannte Zivilsiedlung entstand nach 70 n.Chr. an der Westseite des h. Nijmegen. Von Traianus erhielt der Ort wohl das ius nundinarum ( nundinae ) und seinen Namen. Als municipium ist N. inschr. (AE 1958, 38 = 1959, 10) belegt, jedoch wird dieser Rang frühestens für die 2. H. des 2. Jh. angenommen. Abschwemmungen aus nachröm. Zeit haben große Teile vernichtet. Bekannt sind u.a. ein gallo-röm. Doppeltempel und Gräberfelder; eine Ummauerung ist nicht nachgewiesen. 260/270 n.Chr. ging die Siedlung unter, eine Restbevölkerung scheint aber am Ort verblieben zu sein.

Wiegels, Rainer (Osnabrück)


RE:
Batavodurum
https://elexikon.ch/RE/III,1_121.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 41-42, 58.

J.K. Haalebos, H. van Enckevort, Frühröm. Lager in Nimwegen (NL), in: J.-S. Kühlborn (Hrsg.), Germaniam pacavi, 1995, 29-58.

J.K. Haalebos, Das große Lager auf dem Hunerberg in Nijmegen (NL), in: W. Schlüter, R. Wiegels (Hrsg.), Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese, 1999, 381-399.

M. Daniëls, Romeinsch Nijmegen II: Ulpia N., in: Oudheidkundige Mededelingen 8, 1927, 65-115.

F.J. de Waele, s.v. N. Batavorum, RE 17, 1204-1213.

J.E. Bogaers, Civitas en stad van de Bataven en Canninefaten, 1960, 263-317.

Ders., Civitas und Civitas-Hauptorte in der nördl. Germania inferior, in: BJ 172, 1972, 310-333, bes. 312-318.

W.J.H. Willems, Romeins Nijmegen, 1990.

Ihm, Maximilian, Batavodurum, in: RE III/1 (1897), Sp. 121.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

24.09.2024 11:51


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2997 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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