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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

[Fl. Cerbalus]

Name (modern):

Cervaro

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/442539
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

5B3

Farbe des Toponyms:

ohne Farbe

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Cerbalus - https://elexikon.ch/RE/III,2_1969.png

Barrington Atlas:

Cerbalus fl. (45 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

 

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

amnis Cerbalus (3,103)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

Wenn dieser namenlose Fluss mit dem amnis Cerbalus (Plin. nat. 3,103) gleichzusetzen ist, ist sein Eintrag auf der Karte spätestens frühkaiserzeitlich zu datieren.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner)
a) Lesung und Rekonstruktion des Namens
[Fl. Cerbalus]

Kommentar (Köhner): Wenn man im BAtlas einen Fluss hier sucht, der zwischen Siponto und Anxanum mündet, dann bleibt nur der Cerbalus übrig.

Kommentar (Talbert): In all likelihood lack of space would require the name to be placed in open water beyond the mouth, but there seems to be no trace of it.

Eventuell wurde aus Platzmangel der Flussname vergessen.

b) Moderne(r) Name(n) und Verortung(en)
Cervaro

c) Namensformen belegt bei antiken Autoren
amnis Cerbalus (Plin. nat. 3,103)
Procopius B.G. 3.18

d) Datierung der Namensform auf der TP
Wenn dieser namenlose Fluss mit dem amnis Cerbalus (Plin. nat. 3,103) gleichzusetzen ist, ist sein Eintrag auf der Karte spätestens frühkaiserzeitlich zu datieren.

e) Bedeutung des Toponyms in der Antike
Miller, Itineraria, Sp. 390: Fluß ohne Namen, cf. Cerbalus (Pl), schiffbar; j. Cerbalo oder Cerbaro [oder] Fluß ohne Namen, vor dem Ofanto; j. Carapelle?

RE: Cerbalus, Fluss in Apulien, Grenze Von Daunia, Plin. III 103, jetzt Cervaro. [Hülsen]

Nissen I 338: Die apulische Ebene [...] Von Flussnamen wird uns einzig der des Cerbalus Cervaro überliefert (Fßn2. Plin. III 103, vgl. Strab. VI 284, Lucan V 377). Dieser ca. 90 km lange Bach kommt dem Carapella kaum gleich, verdankt auch nur ethnographischen Gesichtpunkten seine Erwähnung. Naturgemäß würde man, ähnlich wie im Norden den Po, hier den Candelaro als die Appenninbäche aufnehmende Hauptrinne ansehen. Jedoch hat die Versumpfung der Lagunen die Einsicht in die topographischen Verhältnisse des Altertums sehr erschwert.

Nissen II 818: Den zuletzt angedeuteten Weg schlug in der Neuzeit die Poststraße von Neapel nach Apulien ein, er führt vom Thal der Ufita nordwärts in allmählicher Steigung hinauf nach Ariano (817m) und fällt dann ab in die Valle di Bovino (Vibinum) die vom Cervalus Cervaro durchströmt wird (Fßn7: Der Fluss allein genannt Plin. III 103).

Smith (Dictionary of Greek and Roman Geography (1854))
CERBALUS a river of Apulia, mentioned only by Pliny (3.11. s. 16), who makes it the northern boundary of the Daunians. It is now called the Cervaro, a considerable stream, which rises in the Apennines on the confines of Samnium, near Ariano, flows by Bovino (Vibinum), and after traversing the plain of Apulia, receives the waters of the Candelaro just before it enters the Adriatic near Sipontum. Procopius (B. G. 3.18) speaks of a place called Cervarium (Κερβάριον) in Apulia, which derived its name from this river.

f) Kommentar zur Einzeichnung auf der TP (Gestaltungsfehler/Folgefehler)
Entspringt aus dem [Mons N.N. 15d ID 3527] und fließt in die Adria.
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Luciano Bosio
Fiume privo di idronimo (Torrente Cervaro) TabPeut, V, 3 Tra la vignetta “a due torri” di Siponto e la stazione di Anxano esce in mare un fiume che ha la sorgente nel punto in cui la catena appenninica viene intersecata dal tratto stradale Aufidena-Esernie1254. L’alveo, quasi rettilineo, attraversa prima il tracciato Ad pyr-Ad canales, quindi la strada Siponto-Arpos e infine la litoranea tra le già citate Siponto e Anxano (Fig. 55). Proprio in base alla posizione della foce tra questi ultimi siti, da ubicare rispettivamente presso Manfredonia e presso Torre Rivoli1255, Miller identifica questo fiume privo di idronimo con l’amnis Cerbalus, ricordato da Plinio come Dauniorum finis ovvero quale confine del territorio della Daunia1256. Corrisponde all’attuale torrente Cervaro, che nasce alle pendici del monte Le Felci presso Ariano Irpino e con un percorso di circa un centinaio di chilometri esce in mare nel golfo di Manfredonia1257. Con ogni probabilità è a questo fiume che si riferisce Strabone quando parla di un corso d’acqua navigabile, utilizzato per il trasporto merci e segnatamente del grano, con foce in una zona paludosa tra Salapia e Siponto1258. Anche l’accenno a Fig. 57 - TabPeut, V, 3-5. Questa zona paludosa ci riconduce al Cervaro, in quanto presso la sua foce si incontra quello che un tempo era il lago Salso, una distesa d’acqua miasmatica e stagnante, che richiama alla mente la palude citata dalla fonte. Può comunque sembrare strana l’annotazione straboniana, se riferita al Cerbalus1259, in quanto oggi questo torrente rimane in alcuni suoi tratti asciutto per diversi periodi dell’anno. Potremmo pensare, nel caso, che in epoca antica la situazione idrografica fosse diversa da quella odierna, anche per un più cospicuo contributo sorgentifero subalveo, da cui il Cervaro è ora alimentato o anche che la sua navigabilità fosse limitata solo ad alcuni tratti del suo corso1260. Per quanto riguarda il suo ricordo nella Tabula, si può concordare con Nissen che giustifica l’importanza di questo fiume nell’antichità per la sua funzione di confine territoriale della Daunia1261.

Fluss ohne Namen (Torrente Cervaro) TabPeut, V, 3 Zwischen der Bucht „a due torri” von Siponto und dem Bahnhof von Anxano mündet ein Fluss ins Meer, dessen Quelle an der Stelle liegt, an der die Apenninenkette von der Straße Aufidena-Esernie1254 durchschnitten wird. Das fast geradlinige Flussbett durchquert zunächst die Trasse Ad pyr-Ad canales, dann die Straße Siponto-Arpos und schließlich die Küstenstraße zwischen den bereits erwähnten Orten Siponto und Anxano (Abb. 55). Aufgrund der Lage der Mündung zwischen diesen beiden Orten, die sich jeweils in der Nähe von Manfredonia und Torre Rivoli1255 befinden, identifiziert Miller diesen Fluss ohne Namen mit dem Amnis Cerbalus, den Plinius als Dauniorum finis oder als Grenze des Gebiets von Daunia1256 erwähnt. Er entspricht dem heutigen Fluss Cervaro, der an den Hängen des Monte Le Felci bei Ariano Irpino entspringt und nach einem Lauf von etwa hundert Kilometern in den Golf von Manfredonia mündet1257. Aller Wahrscheinlichkeit nach bezieht sich Strabon auf diesen Fluss, wenn er von einem schiffbaren Wasserlauf spricht, der für den Transport von Gütern, insbesondere von Getreide, genutzt wird und in einem Sumpfgebiet zwischen Salapia und Siponto mündet1258. Auch die Erwähnung in Abb. 57 - TabPeut, V, 3-5. Dieses Sumpfgebiet führt uns zurück zum Cervaro, da sich an seiner Mündung der ehemalige Lago Salso befindet, ein miasmatisches und stehendes Gewässer, das an den in der Quelle erwähnten Sumpf erinnert. Die Anmerkung von Strabo mag jedoch seltsam erscheinen, wenn sie sich auf den Cerbalus1259 bezieht, da dieser Bach heute in einigen Abschnitten während verschiedener Zeiträume des Jahres trocken bleibt. Wir könnten in diesem Fall annehmen, dass die hydrografische Situation in der Antike anders war als heute, auch aufgrund eines größeren Beitrags der unterirdischen Quellen, aus denen der Cervaro heute gespeist wird, oder auch, dass seine Schiffbarkeit nur auf einige Abschnitte seines Laufs beschränkt war1260. Was seine Erwähnung in der Tabula betrifft, so kann man Nissen zustimmen, der die Bedeutung dieses Flusses in der Antike aufgrund seiner Funktion als territoriale Grenze der Daunia begründet1261.

Literatur:

[1] Bosio/Rosada

[2] Desjardins?

[3] Hülsen, Christian, Cerbalus, in: RE III.2 (1899), Sp. 1968.

[4] Miller, Itineraria, Sp. 390.

[5] Nissen I 338. II 818.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.11.2025 12:35


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2585 [zuletzt aufgerufen am 08.12.2025]

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