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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

[Fl. Fertur]

Name (modern):

Fortore

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/442582
Wikipedia https://it.wikipedia.org/wiki/Fortore
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

5B2 / 5B3

Farbe des Toponyms:

ohne Farbe

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Fertur - https://elexikon.ch/RE/VI,2_2221.png

Barrington Atlas:

Fertur fl. (45 B1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl. Frento

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

flumen portuosum Fertor (3,103)

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

Wenn dieser namenlose Fluss mit dem flumen portuosum Fertor (Plin. nat. 3,103) gleichzusetzen ist, ist sein Eintrag auf der Karte spätestens frühkaiserzeitlich zu datieren.

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Köhner)
a) Lesung und Rekonstruktion des Namens
[Fl. Fertur]

Kommentar (Talbert): The river name seems to be missing, though it is just conceivable that the illegible black ink mark between the mouth and island #33 preserves a trace of it. For the possibility that the island is being named instead, see note under its entry. Typically, however, an island`s name appears above it where possible (as here) rather than below. At the same time placement of a river name closer inshore could be expected - not that any such expedient is required here, where the name should readily have fitted at or near the source. Even so, the mapmaker may just have unthinkingly repeated the way in which he named rivers #40, 46, 47, 48 (see note under the entry for river #40 in 4B5).

Rekonstruktion des Namens aufgrund der Nähe zu Teanum Apulum und Larinum, siehe [1]

Exakte Namensform umstritten: Frento, Fertur, Fertor.

b) Moderne(r) Name(n) und Verortung(en)
Fortore

c) Namensformen belegt bei antiken Autoren
flumen portuosum Fertor (Plin. nat. 3,103)
Kommentar Plinius 3,103: Fertor = Fortore; er ist in seinem Unterlauf schiffbar.

d) Datierung der Namensform auf der TP
Wenn der namenlose Fluss mit dem flumen portuosum Fertor (Plin. nat. 3,103) gleichzusetzen ist, ist sein Eintrag auf der Karte spätestens frühkaiserzeitlich zu datieren.

e) Bedeutung des Toponyms in der Antike
Miller, Itineraria, Sp. 390: Fluß ohne Namen, zwischen Larinum und Tene, Frento (Pl), der Grenzfluß zwischen Samnium und Apulien; nach ihm sind die Frentani benannt; j. Fortore.

RE: Fertur, Küstenfluss in Apulien, mündet nach einem Laufe von 98 km westlich vom Garganus jetzt Fortore. Nur erwähnt bei Plin. III 103, wo die Vulgata Frento hat (Fertur cod. Paris., Fer … Leid.). Nissen Ital. Landesk. II 778. [Hülsen].
Grenzen Daunias: (Plin. nat. 3,103) kann aber nicht leicht bestimmt werden. Angesichts der Bed. von Flüssen für die ant. Geogr. können als Grenze im Norden der Fortore (Fertor bei Ptol. 3,1,14)?

Nissen I 338: An der NSeite des Garganus liegen zwie größere Strandseen: der Lago di Varano und der langgestreckte Lagpo die Lesina. Oberhalb des letzteren lag Teanum Apulum am rechten Ufer des Frento Fortore. Dieser 98km lange Fluß bot und bietet an seiner Mündung einen kleinen Hafen (Fßn. 3: Plin. III 103), der jetzt freilich im Sommer oftmals unzugänglich, außerdem N und OWinden schutzlos preisgegeben ist. Das Gebiet des Fortore beträgt 1562km² (28M²), der mittlere Abfluss 21 Cubikmeter in der Secunde.

Nissen I 343: Statisische Angaben
Nissen II 778: Die Frenzaner
Die natürliche Grenze zwischen Apulien und dem adriatischen Küstenland stellt der Unterlauf des 98km langen Fertur Fortore dar (Fßn1: Plin. III 103 flumen portuosum Fertur [cod. Par.] Fer [cod. Leid.] Frento [vulg.] sonst nirgends erwähnt). Von seiner Mündung zieht sich der 22 km lange Strandsee von Lesina nach dem Garganus hin; sein rechter Uferrand bildet die Wasserscheide gegen den im rechten Winkel zu den adritischen Flüssen nach Südost gerichteten Candelaro (I 242). Augustus hatte die zweite Region bis zum nächsten Fluss der dem Fortore an Größe wenig nachsteht (I 339. 343), dem Tifernus Biferno vorgerückt (Fßn.2: Mela II 65 Plin. III 103. 106, während Strab. V 242 Ptol. III 1,15 Apulien mit Teanum und dem Garganus beginnen lassen.)

f) Kommentar zur Einzeichnung auf der TP (Gestaltungsfehler/Folgefehler)
Der Fluss entspringt aus dem [Mons N.N. 15d ID 3527] und fließt in die Adria.

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Luciano Bosio
Fiume privo di idronimo (Fiume Fortore) TabPeut, V, 2 Il fiume, come i precedenti, nasce dagli Appennini e incrocia dapprima il tratto stradale Iovis Larene-Au fidena, poi piega con un’ampia curva in carta verso occidente (settentrione), uscendo infine in mare tra le poste di Larinu e di Teneapulo (Fig. 55). Miller in proposito scrive: ttFluss ohne Namen, zwischen Larinum und Tene, Frento (Pl), der Grenzfluss zwischen Samnium und Apulien; nach ihm die Frentani banannt; j. Fortore”1247. Tale lettura trova il conforto della posizione dei due centri che la Carta segna lungo la via litoranea, alla destra e alla sinistra dell’asta terminale del fiume. Alla sua sinistra ovvero a settentrione, vi è Larinu, l’antica Larinum, oggi Larino1248, ma è da dire che con tale mansio la Tabula non intende segnalare questo centro, ma piuttosto una posta sulla litoranea, probabilmente da localizzare nell’attuale borgo di Campomarino presso Termoli; da qui si doveva staccare la strada di raccordo con Larino. L’altra stazione, Teneapulo o più correttamente Teanum Apulum, da ubicare presso l’odierno San Paolo di Civitate1249, è segnata alla destra del fiume ovvero a sud di questo, che pertanto può essere riconosciuto come l’antico Fertor, oggi Fortore, ricordato da Plinio come portuosum1250. Nasce dal versante orientale del colle Difesa di San Luca presso Montefalcone e dopo 86 chilometri esce in Adriatico a occidente del lago di Lesina, il lacus Pantanus di Plinio1251. L’attuale foce, detta Bocca Nuova, non corrisponde però, come suggerisce già il nome, a quella antica, che con buona probabilità si trovava in località Torre di Fortore, dove permane ancora l’idronimo ttFiume Morto” e dove un tempo si notavano ancora alcune tracce che potevano far intuire la presenza di un antico scalo portuale, giusta la definizione pliniana di flumen portuosum1252. A tutto questo si potrebbe aggiungere anche a ulteriore conforto la posizione in carta, più o meno all’altezza del fiume, di un’isola che si è anche ipotizzato rappresentasse le Diomedeae insulae, oggi riconosciute invece con le isole di Palagruža/Pelagosa, piuttosto che con le Tremiti, che rappresentarono nell’antichità un importante punto di riferimento in Adriatico (cfr. supra). Inoltre il ricordo di questo corso d’acqua potrebbe essere giustificato anche dall’importanza che esso ebbe, secondo Cianfarani, per aver segnato il confine tra i territori di Larinum e di Teanum Apulum e quindi per aver costituito l’antica linea di demarcazione etnica tra i Frentani e gli Apuli1253.

Fluss ohne Namen (Fiume Fortore) TabPeut, V, 2 Der Fluss entspringt wie die vorherigen in den Apenninen und kreuzt zunächst die Straße Iovis Larene-Aufidena, biegt dann in einer weiten Kurve nach Westen (Norden) ab und mündet schließlich zwischen den Orten Larinu und Teneapulo ins Meer (Abb. 55). Miller schreibt dazu: „Fluss ohne Namen, zwischen Larinum und Tene, Frento (Pl), der Grenzfluss zwischen Samnium und Apulien; nach ihm die Frentani benannt; j. Fortore”1247. Diese Lesart wird durch die Lage der beiden Zentren bestätigt, die die Karte entlang der Küstenstraße rechts und links vom Flussende markiert. Zu seiner Linken, also im Norden, befindet sich Larinu, das antike Larinum, heute Larino1248, aber es muss gesagt werden, dass die Tabula mit dieser Mansio nicht dieses Zentrum kennzeichnen will, sondern eher eine Poststation an der Küstenstraße, die wahrscheinlich im heutigen Dorf Campomarino bei Termoli zu lokalisieren ist; von hier aus musste die Verbindungsstraße nach Larino abzweigen. Die andere Station, Teneapulo oder genauer Teanum Apulum, die sich in der Nähe des heutigen San Paolo di Civitate1249 befindet, ist rechts vom Fluss bzw. südlich davon eingezeichnet, der somit als das antike Fertor, heute Fortore, erkannt werden kann, das von Plinius als portuosum1250 erwähnt wird. Er entspringt am Osthang des Hügels Difesa di San Luca bei Montefalcone und mündet nach 86 Kilometern westlich des Lesina-Sees, dem lacus Pantanus von Plinius1251, in die Adria. Die heutige Mündung, Bocca Nuova genannt, entspricht jedoch, wie der Name schon sagt, nicht der alten Mündung, die sich höchstwahrscheinlich in der Ortschaft Torre di Fortore befand, wo noch immer das Hydronym „Fiume Morto” (toter Fluss) existiert und wo einst noch einige Spuren zu sehen waren, die auf die Existenz eines alten Hafens hindeuten konnten, gemäß der Definition von Plinius von flumen portuosum1252. Hinzu kommt noch die Lage einer Insel auf der Karte, etwa auf Höhe des Flusses, von der vermutet wird, dass es sich um die Diomedeae insulae handelt, die heute eher mit den Inseln Palagruža/Pelagosa als mit den Tremiti identifiziert werden, die in der Antike einen wichtigen Bezugspunkt in der Adria darstellten (siehe oben). Darüber hinaus könnte die Erinnerung an diesen Wasserlauf auch durch die Bedeutung gerechtfertigt sein, die er laut Cianfarani hatte, da er die Grenze zwischen den Gebieten von Larinum und Teanum Apulum markierte und somit die alte ethnische Trennlinie zwischen den Frentani und den Apuli bildete1253.

Literatur:

[1] Bosio/Rosada

[2] Desjardins?

[3] Hülsen, Christian, Fertur, in: RE VI.2 (?), Sp. 2219.

[4] Miller, Itineraria, Sp. 390.

[5] Nissen I 338. 343. II 778.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.11.2025 12:08


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2584 [zuletzt aufgerufen am 08.12.2025]

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