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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fluvius Rubicum

Name (modern):

Pisciatello (?) / Urgone (TIR)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/393484
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

4B1 / 4B2

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Rubico (DNP)

RE:

Rubico

Barrington Atlas:

Rubico fl. (40 C4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl` Rubicū

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ρουβίκωνος ποταμοῦ ἐκβολαί (3,1,23)

Plinius:

fluvius Rubico, quondam finis Italiae (3,115)

Strabo:

ὁ Ῥουβίκων (5,1,11; 5,2,10)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

RE-Artikel:
https://elexikon.ch/RE/IA,1_1161.png
Plin
fluvius Rubico, quondam finis Italiae (3,115)

Link zum Quellgebirge:
[Mons N.N. 15b ID 3525]

An der Stelle, an der die Straße [?] den Fluss überquert, ist auf der TP eine Straßenstation eingetragen mit Namen Rubico Flumen
Dabei könnte es sich um die Brücke handeln oder um eine Straßenstation an der Brücke.

Silke vermutet wohl nicht zu Unrecht, dass der verunglückte Akkusativ (?) eine Adaption des griechischen Wortes RUBICON - Ῥουβίκων - sein könnte. Quellen zum Typonym gut in der RE gesammelt. Vermutlich wird Strabon (5,1,11 C 217, 5,2,10 C 227) ältere Geographika verarbeit haben.
Lage: Die Lage des Ortes ist nachwievor unklar.

Strabo 5,2,10:
In dieser Gegend nämlich befinden sich auf der an diesem Meer gelegenen Seite die Grenzen zwischen dem früheren Italien und dem Keltischen, wenn auch die Herrscher sie oft verlegt haben (früher hatten sie den Aesis zur Grenze gemacht, dann wieder den Rubico-Fluss; der Aesis fließt zwischen Ankon und Sena, der Rubico zwischen Ariminum und Ravenna; beide münden in die Adria).

Miller, Itineraria, Sp. 389:
Fl` Rubicū und Station Rubico fl` der Strecke 50, Rubico und Rubicon (St, Pt, Cic, Liv, Pl, Suet, Lucan), durch Cäsars Übergang berühmt gewordenes Grenzflüßchen zwischen Gallia cisalpina und Italia, „quondam finis Italiae“ (Pl); j. Pisciatello, am Oberlauf noch j. Rubicone, an der alten Mündung j. Foce Rubicone.

Datierung (Barrington):
Rubico fl. – ? (RE)

DNP:
Rubico
(Ῥουβίκων). Fluß, dessen von der roten Farbe abgeleiteter Name sich wohl in Urgone (dial. Rigone) erh. hat, einem rechten Nebenfluß des Pisciatello; dieser entspringt im Appenninus, mündet 15 km nördl. von Ariminum in die Adria und führt h. wieder den Namen Rubicone. In der Zeit der Gracchen ([2. 396 f.]; 133-121 v. Chr.) oder Sullas ([1. 76]; Cornelius [I 90]) löste der R. den Aesis in der Funktion als Grenzfluß zw. It. und der Prov. Gallia Cisalpina ab (Cic. Phil. 6,5; Strab. 5,1,11; Plin. nat. 3,115; App. civ. 2,35). Der R. verlor seine administrative Bed., als die Grenze zw. den regiones Umbria und Aemilia mit der Gebietsreform des Augustus weiter im Süden verlief.

Im J. 49 v. Chr. überschritt Caesar mit einem Heer die Grenze seiner Prov. Gallia Cisalpina und löste so den Bürgerkrieg aus (Suet. Iul. 31,2; 81,2; Vell. 2,49,4; Plut. Pompeius 60,2), daher die sprichwörtliche Bed. des R. Arch.: Eine Brücke aus augusteischer Zeit überspannt den R. beim h. Savignano.
Uggeri, Giovanni (Florenz)

Nissen II 246-248:
unter den Gewässern welche in zahlloser Menge vom Appennin herabkommen, hat keines die Aufmerksamkeit in alter und neuer Zeit so gefesselt wie der Rubicon: nicht so sehr weil er ein Menschenalter lang (I 76) Italien und Gallien begrenzte (Fßn1: Cic. phil. VI 5 VII 26 Strab. V 217. 227 Plin. III 115, Ptol. III 1,20, Tab. Peut. Vib. Sequ. p. 150 Riese), als weil Caesars Übergang die Vernichtung der Republik einleitete und als die Wende in den geschicken Roms betrachtet wurde (Fßn2: Plut. Pomp. 60,2, Caes. 20,1, 32,4 Appian b. civ. II 35 III 61. 88, Suet. Caes. 31, 81, Vell. II 49). Die Alten leiten den Namen von der Farbe seines Kiesbettes her (Fßn3: Lucan I 214 Sidon. Ap. ep. I 5,7) [Textstelle Lucan]
Zwischen Rimini und Cesena fließen 3 Bäche, welche um die Ehre streiten der wahre Rubicon zu sein. [siehe dort Lokalisierungsstreit]

An der Via Aemilia 12 Millien von Ariminum verzeichnet die Reisekarte eine Station ad Confluentes, so benannt nach der Vereinigung von Rubicon und Fiumicino. Unterhalb derselben bei Savignano ist eine aus 3 Bogen bestehende Brücke der Aemilia erhalten, die auf ganz andere Wassermengen berechnet erscheint, als der Fiumicino gegenwärtig mit sich führt. Ferner bestimmt die Reisekarte an der Küstenstraße den Rubicon durch die Angabe der Entfernung von Ariminum zu 12 Millien. Auch diese Angabe trifft genau zu, wenn man berücksichtigt, dass die antike Straße 4 km mehr landeinwärts lief als die heutige. Endlich erklärt sich in befriedigender Weise wie Strabo den Fluss in die Nähe von Caesena, Vibius in die Nähe von Ariminum verlegen konnte: jenes ist vom Oberlauf, dieses vom Unterlauf gesagt vollkommen richtig. Die Gesamtlänge des Rubicon im Altertum betrug etwa 30km.
Die ehemalige Landesgrenze am Rubicon und die spätere Regionengrenze am Crustumium (S. 243) schließen die Feldmark von Ariminum ein, deren Größe 513km² 9d. M² beträgt (Fßn.1: Luigi Tonini, Rimini avanti il principio dell`era volgare, Rimini 1848. R. das principio dell`era volgare all`anno 1200, R. 1856. CIL XI p. 73fg.) Die Stadt lag am Meer welches seitdem nahezu 1km zurückgewichen ist.

TIR
Rubico fl. (Urgone) (alto corso) R. VIII (It. Forlì) I h
Strabo V 217, 227; Plin. III 115; Cic. phil. VI 5, VII 26; Suet., Caes. 31, 81; Luc. I 214; Vell. Pat. II 49; Plut., Pomp. 60,2; id., Caes. 20, 1; 32,4; Appina. B.c. II 35; III 61, 88; Ptolem. III 1,20; Tab. Peut.; Vib. Seq. G.L.M. p. 150 (Riese); Sid. Apoll., ep. I 5,7. Basso corso incerto (Pisciatello, canale Rigossa o Fiumicino).
RE I A 1162 (Philipp); Nissen I 76; CA f. 100; Mansuelli, Ariminum 115.

Literatur:

Philipp, Rubico, in: RE IA.1 (1914), Sp. 1162-1166;

Uggeri, Giovanni, Rubico, in: DNP 10 (2001), Sp. 1145;

Nissen II 246-248;

1 U. Ewins, Enfranchisement of Cisalpine Gaul, in: PBSR 23, 1955, 73-98

2 F. W. Walbank, Historical Commentary on Polybius, Bd. 1, 21970.

D. Baldoni, Il ponte romano, in: Studi Romagnoli 30, 1979, 395-411

R. Chevallier, Romanisation de la Celtique du Pô, 1980, 106.

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XVI. 113f.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

16.12.2024 21:26


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https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2561 [zuletzt aufgerufen am 19.04.2025]

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