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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fluvius Frgidus (Fluvius Frigidus)

Name (modern):

Vipava/Wippach

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/197279
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

3A5

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Frigidus (DNP)

RE:

Frigidus fluvius

Barrington Atlas:

Frigidus fl. (20 A4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl´ Frigid´² und Fl´ srigido

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Erstmals erwähnt nach 394 n. Chr. als Schauplatz des Sieges von Theodosius I über Eugenius (Belegstellen s. Kommentar; s. Weiss RE, 104).

Kommentar zum Toponym:

Kommentar Köhner:
Sieht fast so aus, als wäre der Verlauf des Flusses rasiert worden, dann bauchiger eingezeichnet worden, damit das Toponym Fl. Frigido als Straßenstation Platz hat.

Wo ist der Timavus? Warum ist da eine Rasur? Sind beide Flüsse zusammenkompiliert worden?
Eig ist der Frigidus nämlich ein Nebenfluss des Timavus und nebendran steht ja Fonte Timavi.
Das ist aber vlt doch eher als Ponte Timavi zu lesen?

An der Stelle, an der die Straße den Fluss überquert, ist auf der TP eine Straßenstation eingetragen mit Namen Flumen Frigido. Dabei könnte es sich um die Brücke handeln oder um eine Straßenstation an der Brücke.

Link zum Quellgebirge:
[Mons N.N. 142 ID 3697]

Zu lesen ist sehr wahrscheinlich "Frgidus", wie auch Welser ed. 1598. Das erste "i" von "Frigidus" wurde anscheinend vergessen.
Kommentar (Talbert): His evident concern to keep the name compact is a puzzle when there is ample space for it. The name of the road station "Fl. Frigido" appears without a slip immediately below.
Die Schrift ist rot zur Unterscheidung von der gleichnamigen Station wie oft auf der TP.

Claudian 7,99 Frigidus amnis; Socrat. Scholast., hist. eccles. 5,25,11 (GCS N. F. 1 p. 308) περὶ τὸν ποταμὸν τὸν καλούμενον Φρίγδον (hier unter Auslassung des zweiten "i"); Cassiod. Hist. trip. 9,45,11 (CSEL 71 p. 574) circa Fluvium vocabulo Frigidum.

Der Fluß entpringt auf der TP in einer schwarzen Kritzelei, die Talbert im Kommentar als eine ungewöhnliche Blumenverzierung deutet. Es könnte sich aber auch um die Tilgung einer Beischrift handeln, oder am wahrscheinlichsten, um ein Gebirgssymbol, das einen Bergzug der Alpes Iuliae andeuten soll - wie es auch Welser in seiner Edition umgesetzt hat -, da Flüsse auf der TP meistens in Gebirgen entspringen. Der Frigidus mündet in den auf der TP als See eingezeichneten Timavus.

Miller, Itineraria, Sp. 390:
Fl` Frigid` (Nicht Frgid` (Bt, Bg, Dj)) und Fl`srigido, Station der Strecke 72, Frigidus (It), östlicher Nebenfluß des Sontus, hat seinen Namen vond er Kälte seines Wassers (Philostorg), Schlacht und Sieg des Theodosius über Eugenius (Socr); j. Wippach.

Datierung (Barrington):
Frigidus fl. – (Vedaldi Iasbez 1994, 129-31)

DNP:
Frigidus
Linker Nebenfluß des Sontius in Ost-Venetia, h. Vipacco/Wippach, sowie Station der via Gemina, 36 Meilen östl. von Aquileia (Itin. Anton. 18), h. Aidussina/Haidenschaft. Hier schlug 394 n.Chr. Theodosius den Usurpator Eugenius (Claud. de III consulatu Honorii 99).
Uggeri, Giovanni (Florenz)

RE:
Frigidus fluvius, die in den Isonzo mündende Wippach. Die römische Straßenstation gleichen Namens, 36 Millien von Aquileia entfernt (Itin. Ant. 18. Tab. Peut. ohne Entfernungsangabe von Ponte Sonti; der Fluß ist schematisch eingezeichnet) lag bei Heidenschaft. Der dort vorüberfließende, weiter unterhalb in die Wippach mündende wasserreiche Hubel wird (nach der ansprechenden Vermutung von Cuntz Österr. Jahresh. V Beibl. 150f.) im Altertum als Oberlauf der Wippach angesehen worden sein. Häufig ist der Fluß in den Quellen zum J. 394 genannt, in welchem Theodosius hier den Usurpator Eugenius schlug. Claudian. III cons. Honor. 99. Cassiod. hist. trip. IX 45. Hist. misc. XIII 14. Socrat. hist. eccl. V 25.
[Weiss.]

Nissen I 196:
Der Sontius Isonzo ist 130km lang mit einem Gebiet von 3200km2. Die Quelle liegt im Trentathal zwischen Mangert und Terglou derjenigen der Save gegenüber. Der mächtige Strom, der ihr entspringt, wird von einem 90km langen engen Thal eingeschlossen, das mit drei Windungen von N nach S streicht. Wie er in die Ebene hinaustritt, wendet er sich SWwärts und nimmt unterhalb des pons Sonti, wo die Alpenstraße über den Birnbaumer Wald abzweigt (S. 166), den fluvius Frigidus Wippach auf. Nachdem er ferner den mit Natiso Natisone vereinigten Turrus Torre aufgenommen, biegt er nach S um und schiebt sein Delta westlich vom Folg von Monfalcone vor. Die letzte Streck führt den Namen Sdobba. [Natiso und Turrus]

Nissen II 234:
Die große pannonische Straße (Fßn6: Alfons Müllner, Emona, Laibach 1879, p. 109fg.) läuft am rechten ufer des Isonzo und überschreitet ihn auf dem Pons Sonti 16 Millien von Auqileia wenig oberhalb der Einmündung der Wippach (Fßn7: CIL V 7898 Tab. Peut. Herodian VIII 4,1 vita Maximin. 22,4; Cassiod. var. I 18 chr. a. 489 Exc. Vales. 50 jord. Get. 293). Dem Thal des Frigidus fluvius der Wippach (Fßn8: it. Ant. 128 Tab. Peut. Claudian III cons. Hon. 99, Sokrates h. eccl. V 25 Philostorg. h. eccl. XI 2 Hist. misc. XIII 14.) folgend, steigt sie zur Passhöhe in Alpe Julia an (Fßn9: Die Grabschrift eines im Kampf mit den Räubern in Alpes Jul(ias) loco quod apellatur Scelerata gefallenen Soldaten ist erhalten Pais 58=1110). In der Kriegsgeschichte wird die Straße häufig erwähnt: der Isonzo dessen Brücke die Aquileienser 238 zerstört hatten, hielt den Maximin 3 Tage lang auf; an demselben erfocht Theoderich 489 seinen ersten Sieg über Odoaker; an der Wippach wurde Eugenius 394 von Theodosius geschlagen.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 390.

Vedaldi-Iasbez, Vanna: La Venetia orientale e l´Histria. Le fonti letterarie greche e latine fino alla caduta dell´impero romano d´Occidente, Studi e ricerche sulla Gallia Cisalpina 5, Rome 1994, 129-131.

Weiss, Jakob: Frigidus fluvius, RE 7,1 (1910), 104.
129-131.

Uggeri, Giovanni, Frigidus, in DNP: 4 (1998), Sp. 675.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

17.12.2024 17:31


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2546 [zuletzt aufgerufen am 12.03.2025]

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