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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Fluvius Brintesia

Name (modern):

(upper course of Brenta) (Barrington)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/393392
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Fluss

Planquadrat:

3B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Brinta

Barrington Atlas:

Brinta? fl. (40 B1)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Fl. Brintesia

Levi:

 

Ravennat:

Brinta (p. 75.22)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar Köhner:
Der Fluss fließt eigentlich direkt in die Adria, nicht in den Padus.

Miller, Itineraria, Sp. 388:
Fl. Brintesia, im Meer schwarz, Brinta (Ra), auf der Karte als der nördlichste Arm der Po-Mündung gezeichnet; j. Brenta.

Datierung (Barrington):
Brinta? fl. – Late Antique (RE)

RE:
Brinta (Venantius Fortunat. carm. praef. § 4; vita S. Martini IV 645. Geogr. Rav. IV 36 p. 290; Brintesia Tab. Peut.), später Name des in klassischer [855] Epoche Meduacus genannten Flusses in Venetien; noch jetzt Brenta.
[Hülsen]

Nissen I 194:
Der Meduacus Brenta entspringt östlich von Trient aus zwei Seen am oberen Ende des Thals von Ausugum Val Sugana, welches er in ORichtung durchfließt. Nachdem er l. den Cismone aufgenommen, wendet er sich nach S und tritt bei Bassano in die Ebene hinaus. Er fließt nach SSO und wird halbwegs von Padua für Barken von 30-45 Tonnen schiffbar. Im Altertum berührte er wie es scheint die Mauern dieser Stadt und mündete in die Lagune von Malamocco, sei es dass der Porto di Malamocco oder 3km südlich der jetzt verstopfte Porto Secco seine Verbindung mit dem Meer herstellte. Ein Nebenarm ergoss sich mit der fossa Clodia in die Lagune von Chioggia (Fßn1: Livius X 2 kennt nur einen Meduacus und als Pataviner musste er jedesfalls hierüber Bescheid wissen. Wenn Plinius III 121 Meduaci duo erwähnt, so ist die im Text gegebene Erklärung die einfachste; auch die Zusätze der Reisekarte maior und minor sind in diesem Sinne allein zu verstehen (vgl. Po grande und Poatello, Adige und Adigetto)).
Nach der Eroberung des Festlands haben die Venezianer um ihre Lagunen vor den Ablagerungen des Flusses zu sichern denselben in zwei Canäle abgeleitet und ihm mit dem Bacchiglione vereint bei Brondolo wenig oberhalb der Etsch eine neue Mündung angewiesen. Der heutige Name Brenta ist bereits am Ausgang des Altertums verbreitet (Fßn2: Venantius Fort. misc. prol. Geogr.Rav. IV 36 Brinta; Tab. Peut. Brintesia).

Nissen I 203:
[Kontext Lagunen Venedigs]
In der That haben Brenta und Bacchiglione, welche im 16. Jh. nach der Lagune von Brundulum Brondolo abgeleitet wurden, diese vollständig ausgefüllt und ihre Mündung um 2500m vor dem Lido vorgeschoben. Zur Römerzeit reichten die Lagunen nördlich von Altinum bis südlich von Ravenna: ihre Länge wird - etwas zu hoch - aus 120 Millien = 180km angegeben (Fßn1: Plin III 119 Padus... deductus in flumina et fossas inter Ravennam Altinumque per CXX)
[Über die Küstenformation zwischen Ravenna und Altinum]
ItAnt p. 126: Ravenna... inde navigantur septem maria Altinum usque.

Nissen II 219:
Dann kommt der portus Aedro Chioggia mit der fossa Clodia, die beiden Mündungen des Meduacus: minor Porto Secco (?) und maior Malamocco. Es ist früher (I 202) dargelegt worden, wie die Beschreibung welche Livius von der seiner Vaterstadt benachbarten Lagune giebt, im Wesentlichen noch jetzt zutrifft. [...]
Die offene Südseite war durch einen querüber gezogenen Canal gedeckt, so dass das Wasser den ganzen Umkreis der Stadt schirmte. Der Meduacus oder Brinta welcher im Altertum in größerer Nähe als gegenwärtig an der Nord- und Ostseite vorbeifloss (I 194), erhöhte die Festigkeit der Lage.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 388;

Hülsen, Christian, Brinta, in: RE III.1 (1897), Sp. 854-855;

Nissen I 194. 203. II 219;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

19.08.2024 17:32


Cite this page:
https://tp-online.ku.de/einzelanzeige.php?id=2540 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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